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# taz.de -- SPD-Mann siegt bei OB-Wahl in Schwerin: AfD-Bürgermeister verhinde…
> In Schwerin schlägt der SPD-Kandidat Badenschier den AfD-Bewerber Holm in
> der Stichwahl. Experten sehen dennoch einen „Achtungserfolg“ für die
> Rechten.
Bild: Die AfD zurückgeschlagen: Rico Badenschier (SPD) bleibt Bürgermeister S…
Schwerin afp/dpa | Bei der Oberbürgermeister-Wahl in Schwein hat sich
Amtsinhaber Rico Badenschier (SPD) deutlich gegen den [1][AfD]-Bewerber
Leif-Erik Holm durchgesetzt: In einer Stichwahl erhielt Badenschier am
Sonntag 67,8 Prozent der Stimmen, Holm kam auf 32,2 Prozent. Das teilte die
Verwaltung der Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns am Abend auf ihrer
Internetseite als vorläufiges Ergebnis mit. Die Wahlbeteiligung lag bei
49,4 Prozent.
Der 44-jährige Mediziner Badenschier leitet seit 2016 die Verwaltung
Schwerins. Der 52-jährige frühere Radiomoderator Holm ist seit 2017
stellvertretender Vorsitzender der AfD-Bundestagsfraktion. Nach dem ersten
Wahlgang vor zwei Wochen hatten CDU, Grüne, Linke und das lokale
Wählerbündnis Unabhängige Bürger zur Wahl Badenschiers aufgerufen.
Lediglich [2][die FDP gab keine Wahlempfehlung] ab.
Die Schweriner SPD bedankte sich auf Facebook bei den Wählern, die
Badenschier unterstützt und „Haltung gezeigt haben“. Schwerin bleibe
„weltoffen, vielfältig und demokratisch“. Auch Holm dankte via Facebook
seinen Anhängern, auch wenn es „am Ende im Kampf Alle gegen Einen“ nicht
gereicht habe.
Beim ersten Wahlgang hatte Badenschier mit 42,0 Prozent vor Holm gelegen,
der mit 27,4 Prozent auf den zweiten Platz und damit in die Stichwahl kam.
Vier weitere Bewerberinnen und Bewerber hatten sich im ersten Wahlgang um
den Posten beworben. Der Oberbürgermeister Schwerins wird jeweils für
sieben Jahre gewählt.
## „Achtungserfolg“ für die AfD
Trotz des verpassten Einzugs des AfD Kandidaten in das Rathaus sei die Wahl
in Schwerin ein Erfolg für die Partei gewesen, sagte Politikwissenschaftler
Wolfgang Muno. Das gelte auch [3][für den AfD-Kandidaten Leif-Erik Holm
persönlich], er habe immerhin fast ein Drittel der Stimmen auf sich
vereinigt. In Teilen des Plattenbaugebiets Dreesch habe Holm sogar
gewonnen. „Das ist schon sehr bedenklich“, sagte Muno der Deutschen
Presse-Agentur. „Das ist ein großer Achtungserfolg für die AfD.“
Es könne aber nicht auf Dauer das Rezept der anderen Parteien sein, auf
Stichwahlen und die gegenseitige Unterstützung zu bauen. Von einem
AfD-Oberbürgermeister in einer Landeshauptstadt sei man zwar noch weit weg,
sagte Muno. Er verwies aber auf die Chancen der AfD bei der Landratswahl
[4][im thüringischen Sonneberg] am kommenden Sonntag. „Das wird schon sehr,
sehr eng.“
In Schwerin sei mit dem bekannten Ex-Radiomoderator Holm ein starker
Kandidat angetreten. Ob es sich bei ihm um einen gemäßigten Vertreter der
AfD handele, diese Frage stellt sich nach Munos Meinung gar nicht. Die
Partei habe vielleicht bei der Gründung noch einen moderaten Flügel von
Rechtskonservativen und Wirtschaftsliberalen gehabt. „Sie hat sich seitdem
immer weiter nach rechts bewegt.“ Sie wolle Meinungs- und Pressefreiheit
einschränken. „Das geht ganz klar aus ihren Äußerungen hervor.“
Die Partei [5][richte sich gegen die Demokratie]. Holm habe im Wahlkampf
„Kreide gefressen“ und sich als netter Familienvater von nebenan verkauft.
„Aber im Grunde genommen weiß er ganz genau, in welcher Partei er ist.“
19 Jun 2023
## LINKS
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