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# taz.de -- Migrationsabkommen mit Tunesien: Deutsch-französische Offensive
> Nach von der Leyen kommen Innenministerin Faeser und ihr französischer
> Kollege nach Tunesien. Es soll um legale Migrationswege und schnellere
> Rückführungen gehen.
Bild: Nancy Faeser (SPD): Spitzenkandidatin in Hessen, jetzt auf dem Weg nach T…
Berlin afp/taz | Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und ihr
französischer Amtskollege Gérald Darmanin reisen am Sonntag zu Gesprächen
über die [1][Themen Migration und Sicherheit] nach Tunesien. Ziel des
Besuchs sei die „Verstärkung der Zusammenarbeit zwischen Frankreich,
Deutschland und Tunesien im Zusammenspiel mit der EU“, hieß es. Geplant
sind Treffen mit dem tunesischen Präsidenten Kais Saied und dem tunesischen
Innenminister Kamel Feki.
Erst vor rund einer Woche war [2][EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der
Leyen in Tunesien zu Besuch]. Dem in einer tiefen Wirtschaftskrise
steckenden nordafrikanischen Land bot die EU insgesamt mehr als eine
Milliarde Euro an Finanzhilfen an. Allein in diesem Jahr sind 100 Millionen
Euro für „Grenzkontrolle, Suche und Rettung“ von Geflüchteten vorgesehen.
Aus Tunesien kommen derzeit besonders viele Geflüchtete, die aus Afrika
über das Mittelmeer in die EU gelangen wollen.
Faeser betonte die Bedeutung der Reise. „Wir wollen legale Migrationswege
schaffen, um dem menschenverachtenden Geschäft der Schleuser die Grundlage
zu entziehen“, erklärte die Bundesinnenministerin. „Wir wollen, dass die
Menschenrechte von Geflüchteten geschützt werden und das furchtbare Sterben
auf dem Mittelmeer aufhört.“ Chancen in der EU insbesondere für junge
Menschen sollen über sogenannte Talentpartnerschaften angeboten werden. Bei
den Gesprächen soll es auch darum gehen, wie [3][Rückführungsprozesse
beschleunigt] werden können und die freiwillige Rückkehr von Menschen ohne
Bleiberecht in Deutschland befördert werden kann.
Zudem will Faeser das deutsch-tunesische Beratungszentrum für Jobs,
Migration und Reintegration der Gesellschaft für Internationale
Zusammenarbeit (GIZ) und der tunesischen Arbeitsverwaltung besuchen. Das
Zentrum stehe für ein modernes, ganzheitliches Verständnis von Migration,
bei dem Deutschland nicht nur Arbeitskräfte für den eigenen Arbeitsmarkt
ausbilde, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung und die Schaffung
von Jobs in Tunesien voranbringe, hieß es aus dem Bundesinnenministerium.
18 Jun 2023
## LINKS
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[3] /Tote-in-Libyen/!5934840
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Schwerpunkt Flucht
Nancy Faeser
Migration
Tunesien
Ursula von der Leyen
SPD
EU-Grenzpolitik
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