# taz.de -- Russlands Umgang mit der Novaya Gazeta: Solidarität zeigen! | |
> Durch Kriminalisierung und Repressionen glaubt Putins Regime immer noch, | |
> sein Lügengebäude aufrecht erhalten zu können. Es darf ihm nicht | |
> gelingen. | |
Bild: Dass Stimmen wie die Novaya Gazeta nicht verstummen, dazu müssen auch wi… | |
Die Novaya Gazeta Europe darf sich geehrt fühlen – oder besser, ihre | |
Macher*innen: [1][Chefredakteur Kirill Martynow und sein | |
Redaktionsteam.] Die Moskauer Staatsanwaltschaft hat jetzt auch dieses | |
russischsprachige Exilmedium, wie bereits so viele Kritiker*innen vor | |
ihm, [2][zur unerwünschten Organisation erklärt]. Die Begründung ist so | |
abgestanden wie abwegig: Die Novaya Gazeta bedrohe die Grundlagen der | |
verfassungsrechtlichen Ordnung der Russischen Föderation sowie die | |
Sicherheit des Staates. | |
Einmal abgesehen davon, dass der Kreml und seine Handlanger genau an dieser | |
Bedrohung bereits seit geraumer Zeit selbst tatkräftig arbeiten, zeigt | |
diese Entscheidung einmal mehr die Schwäche und Erbärmlichkeit des | |
russischen Regimes von Staatschef Wladimir Putin. | |
Durch Verbote, Kriminalisierung und Repressionen glauben die politisch | |
Verantwortlichen offensichtlich immer noch, unbequeme Wahrheiten | |
unterdrücken und an ihrem Lügengebäude ungestört weiter bauen zu können. | |
Doch da haben sie leider [3][die Rechnung ohne Martynow und Co. gemacht]. | |
Sie werden sich von ihrem Tun nicht abbringen lassen und weiter berichten: | |
Sei es über den menschenverachtenden Krieg in der Ukraine oder den Feldzug | |
gegen das eigene Volk, dem ebenfalls immer mehr Menschen zum Opfer fallen. | |
Will heißen: Die Novaya Gazeta wird weiter deutlich zu vernehmen sein, auch | |
wenn man sich über ihre Breitenwirkung sowie die vergleichbarer Medien | |
keiner Illusion hingeben sollte. Dennoch – [4][wer will, kann wissen, was | |
passiert]. Hinzu kommt, dass die Novaya Gazeta [5][eine Stimme des anderen | |
Russlands] ist, die zu hören sich diejenigen weigern, die nur noch in den | |
Kategorien schwarz und weiß denken. | |
Dass Stimmen wie die der Novaya Gazeta nicht verstummen, dazu sollten, ja | |
müssen auch wir unseren Beitrag leisten. Das meint finanzielle | |
Unterstützung genauso wie einen gesicherten Aufenthaltsstatus für die | |
Kolleg*innen im Ausland, um arbeiten zu können. Es geht um Solidarität – | |
zeigen wir sie! | |
29 Jun 2023 | |
## LINKS | |
[1] /Manifest-der-Novaya-Gazeta-Europe/!5944284 | |
[2] /-Nachrichten-im-Ukraine-Krieg-/!5944077 | |
[3] /Manifest-der-Novaya-Gazeta-Europe/!5944284 | |
[4] /Opposition-gegen-Putin-Regime/!5908622 | |
[5] /Meduza-Auswahl-22-bis-28-Juni/!5943038 | |
## AUTOREN | |
Barbara Oertel | |
## TAGS | |
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine | |
Schwerpunkt Pressefreiheit | |
Wladimir Putin | |
Ukraine | |
Russland | |
Feinde der Pressefreiheit | |
Russland | |
Schwerpunkt Pressefreiheit | |
Schwerpunkt Pressefreiheit | |
Schwerpunkt Pressefreiheit | |
Unser Fenster nach Russland | |
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Pressefreiheit in Russland: US-Journalistin in U-Haft | |
Einer amerikanisch-russischen Mitarbeiterin von Radio Liberty droht | |
jahrelange Haft. Sie habe sich nicht als „ausländische Agentin“ | |
registriert. | |
Angriff auf Reporterin in Tschetschenien: Held*innen von heute | |
Kritik ist in Tschetschenien gefährlich. Nun leitet Moskau Ermittlungen zur | |
geschlagenen Journalistin Milaschina ein. Es dürfte wenig dabei | |
herauskommen. | |
Gewalt gegen Reporterin in Tschetschenien: „Verschwindet von hier!“ | |
Eine russische Journalistin der „Novaya Gazeta“ und ein Anwalt sind in | |
Tschetschenien schwer verletzt worden. Sie wollten über einen Prozess | |
berichten. | |
Manifest der „Novaya Gazeta Europe“: Wir werden weiter sagen, was ist | |
Die im Exil produzierte Zeitung ist in Russland zur „unerwünschte | |
Organisation“ erklärt worden. Die Redaktion will sich nicht einschüchtern | |
lassen. | |
Meduza-Auswahl 22. bis 28. Juni: Gegen den „kollektiven Westen“ | |
Unterstützt die russische Bevölkerung die Wagner-Gruppe? Und wie genau lief | |
der Putschversuch am letzten Samstag ab? Texte aus dem Exilmedium. | |
Friedensnobelpreisträger über die Ukraine: „Für den Tod wird bezahlt“ | |
Dmitri Muratow, Chefredakteur der russischen Zeitung „Nowaja Gaseta“, kommt | |
auf Einladung der taz Panter Stiftung zum Gespräch. Er redet über Hoffnung | |
und Solidarität. |