| # taz.de -- Konzerttipps für Berlin: Erstaunliche Klänge | |
| > Bei "Superbooth" dreht sich alles um den Synthesizer. Und auch bei vielen | |
| > anderen Festivals und Reihen geht es in dieser Woche um das Experiment. | |
| Bild: Im Kiezsalon zu Gast: die Vibrafonistin Els Vandeweyer | |
| Musik hören ist schön, Musik machen noch mehr – zumindest kann das auch | |
| großen Spaß machen, wenn nix Hörenswertes herauskommt. Wessen Herz für | |
| elektronische Musik schlägt und wer darüber nachdenkt, von der Konsumenten- | |
| auf die Produzentenseite zu wechseln, dem sei ein Besuch bei der Superbooth | |
| ans Herz gelegt. | |
| Bei dieser Messe, die bis Sonntag läuft und sich an Liebhaber von | |
| Synthesizern richtet, gibt es auch ein Rahmenprogramm, bestehend aus | |
| Workshops, Talks und Konzerten, etwa vom Spezialisten für Computermusik | |
| Kurt „Pyrolator“ Dahlke oder dem Duo st.raumen, hinter dem Marco Haas aka | |
| T.raumschmiere und St. John Mantle stecken. Superbooth findet in der | |
| Wuhlheide auf dem Gelände des FEZ statt (bis 14. 5., 10-22 Uhr, | |
| [1][Tagesticket von 29 – 39 Euro]). | |
| Ebenfalls schon in vollem Gange ist das Festival XJazz, bei dem man sich | |
| wunderbar an Spielorten um das Schlesische Tor verlieren und Neues aus der | |
| sich endlos diversifizierenden Welt des Jazz entdecken kann: Neben einer | |
| Legende wie Roy Ayers ist zum Beispiel das Saigon Soul Revival aus Ho Chi | |
| Minh City am Start. Die bringen Musik auf die Bühne, die vor 1975, als der | |
| Vietcong die Stadt einnahm, die Leute auf die Tanzflächen lockte. | |
| Oder die tolle [2][Live-Combo Kokoroko], eine Londoner Band mit | |
| westafrikanischen Wurzeln. Oder auch das Trio Love in Exile mit der | |
| Grammy-prämierten Sängerin Arooj Aftab aus Pakistan, dem New Yorker | |
| Pianisten Yijay Iyer, der sich mit Pop ebenso wohlfühlt wie in | |
| Avantgarde-Gefilden und dem Multi-Instrumentalisten Shazad Ismaily (bis 14. | |
| 5., Tagesticket 49 Euro, [3][weitere Infos und Preise gibt es hier]). | |
| Und nochmal Jazz: Am Samstag kommt im House auf Music die kleine feine | |
| Reihe Jazzexzess zurück aus der Winterpause. Zu Gast: die Band POTSA LOTSA | |
| XL feat. YOUJIN SUNG. Das 10-köpfige Ensemble der Altsaxofonistin Silke | |
| Eberhard hat gerade den Deutschen Jazzpreis gewonnen. Diesmal werden sie | |
| sich von dem koreanischen Saiteninstrument inspirieren lassen, das ihr Gast | |
| mitbringt. (13. 5., 20 Uhr, [4][Tickets kosten im Vorverkauf 11,80 bis | |
| 17,10 Euro, an der Abendkasse 20 Euro]) | |
| Verdammt, an diesem Samstag hat man wirklich die Qual der Wahl. So kann man | |
| sich des Weiteren im Naturkundemuseum von dem Minimal-Techno-Künstler und | |
| studierten Ökologen Dominik Eulberg über die Bedeutung der Artenvielfalt | |
| aufklären lassen. Und nebenbei noch etwas über die Gesangskünste von Vögeln | |
| lernen. Die Biodiversitätsshow am Freitag ist ausverkauft, für [5][Samstag | |
| gibt es noch Karten] (13. 5., 20 Uhr, VVK 32,45 Euro). | |
| Und dann lädt noch der umtriebig nomadische Kiezsalon, der mit dem | |
| Collegium Hungaricum in Mitte eine neue Spielstätte mit schönen Ausblicken | |
| aufgetan hat: Zu Gast neben drei weiteren Acts die Vibrafonistin Els | |
| Vandeweyer, die ihr Instrument erstaunlichst zum Klingen bringt (13. 5, 19 | |
| Uhr, [6][Tickets gibt es hier für 10,65 Euro]). | |
| Und wer es in Anbetracht dieses Überangebots nicht schafft, kann in genau | |
| einer Woche noch einmal einen Kiezsalon-Anlauf unternehmen, dann in der | |
| Zionskirche. Dort wird gar die Kirchenorgel zu hören sein, gespielt von der | |
| Französin Delphine Dora bei ihrem ersten Berlin-Auftritt. Beim zweiten Act | |
| präsentiert die Time Wharp aka Kaye Loggins housigen Jazz. (20. 5, 20 Uhr, | |
| [7][Karten kosten im Vorverkauf 10,65 Euro]). | |
| Und am Dienstag gibt es dann – endlich endlich endlich – das | |
| ugandisch-britische Kollektiv Nihiloxica auf einer Berliner Konzertbühne. | |
| Die Pandemie hat lange verhindert, [8][dass man das tolle Debütalbum | |
| „Kaloli“], dieses angenehm unexotistische Projekt, in dem polyrhythmische | |
| Beats der Bugandan-Trommeltradition und Techno zusammenkommen, live erleben | |
| darf. Nun kommen die britischen Produzenten Spooky-J & pq und Mitglieder | |
| des Nilotika Cultural Ensemble [9][ins Silent Green] (16. 5., 21 Uhr, VVK | |
| 20 Euro). | |
| 11 May 2023 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.superbooth.com/de/ | |
| [2] /Debuetalbum-von-Kokoroko/!5871498 | |
| [3] https://www.xjazz.net | |
| [4] https://www.eventbrite.de/e/potsa-lotsa-xl-feat-youjin-sung-tickets-6149717… | |
| [5] https://www.eventim.de/noapp/event/dominik-eulberg-museum-fuer-naturkunde-1… | |
| [6] https://www.digitalinberlin.de/category/db-presents/kiezsalon/ | |
| [7] https://www.digitalinberlin.de/category/db-presents/kiezsalon/ | |
| [8] /Debuetalbum-Kaloli-von-Nihiloxica/!5689432 | |
| [9] https://tickets.silent-green.net/event/nihiloxica?filterCountry=&filter… | |
| ## AUTOREN | |
| Stephanie Grimm | |
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