| # taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Konkret subtile Textur | |
| > Der Klangkünstler KMRU verdichtet Field Recordings zu Ambient Sounds. | |
| > Sein neues Album „glim“ ist dronig und voller Details. Kopfhöhrer | |
| > empfohlen. | |
| Bild: KMRU | |
| Joseph Kamaru alias KMRU ist ein Ambientmusiker aus Nairobi, den sein | |
| Studium der „Sound Studies and Sonic Arts“ an die UdK nach Berlin geführt | |
| hat. Nicht zu verwechseln sind Kamarus Klangwelten mit denen seines | |
| Großvaters, der den gleichen Namen trug. Der war als Benga- und | |
| Gospelmusiker und politischer Aktivist – so etwas wie der kenianische Bob | |
| Dylan – und starb 2018. | |
| Seit 2020 KMRUs Album „Peel“ beim Experimentalmusiklabel mego erschien, ist | |
| er vielerorts als junges Talent auf den Radar gerückt – inklusive angetaner | |
| Kritiken im Guardian und bei Pitchfork. Das Output des 25-jährigen über die | |
| letzten Jahre ist durchaus bemerkenswert, sowohl was den Umfang als auch | |
| die atmosphärische Vielschichtigkeit seiner Sounds betrifft. | |
| Ein Blick auf seine vollgepackte Bandcamp-Seite lohnt. Manchmal ging es | |
| dabei konkret zu, etwa in seinen Meditationen über koloniale Gewalt. Andere | |
| Veröffentlichungen dagegen schweben eher kontextlos durch den Klangraum und | |
| geben wenig preis. Sein neues Album „glim“ erweist sich als wesentlich | |
| widerborstigere Angelegenheit als das geschmeidigere „Epoch“ aus dem | |
| vergangenen Herbst. | |
| Die verhalten dronigen Sounds wirken zunächst ziemlich monolithisch. Unter | |
| der Oberfläche verbergen sich viele Details, die sich am besten unter | |
| Kopfhörern erschließen. Seine Geheimnisse enthüllt dieses Album trotzdem | |
| nur zögernd. Field Recordings und menschengemachte Sounds sind so | |
| zurückhaltend wie subtil in die karge Textur eingewebt. | |
| 29 Apr 2023 | |
| ## AUTOREN | |
| Stephanie Grimm | |
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