# taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Walisischer Roadtrip | |
> Die Band Yfory legt ihre erste EP vor. Der Sound der Gruppe um Sängerin | |
> Bryony Beynon channelt den Postpunk der 70er. Ein Trip mit Spoken-Word. | |
Bild: Kosmopolitin mit beindruckender Stimme: Yforys Leadsängerin Bryony Beynon | |
Ein kleiner Ausflug in die walisische Sprache zu Beginn dieser Kolumne: | |
„Yfory“ nennt sich eine Gruppe, die sich in den vergangenen Jahren in | |
Berlin zusammengefunden hat, der Bandname hat aber nichts mit Elfenbein zu | |
tun, sondern bedeutet aus dem Walisischen übersetzt so viel wie „Morgen“. | |
Sängerin der Band ist die umtriebige Waliserin und Kosmopolitin Bryony | |
Beynon, die bereits in London und Sydney in Bands spielte beziehungsweise | |
spielt (BB and the Blips). Für das Projekt Yfory hat sie sich mit den | |
Internationals aus dem Umfeld der Berliner Postpunks Diät zusammengefunden. | |
Neben Bryony Beynon sind Jan Hellmich (Glaas, Idiota Civilizato), Chris | |
Onton (Diät) und Ramon Babot (Maquina Corrupta, Barcelona) Teil der Band. | |
Kürzlich ist eine erste, selbst betitelte 4-Song-EP der Band erschienen, | |
der Sound von Yfory weist dabei weniger ins Morgen denn ins Gestern: Roher, | |
schlichter Punk mit wenigen Akkorden ist das Ding von Yfory, der Londoner | |
Postpunk der späten Siebziger à la Raincoats oder X-Ray-Spex sind eine | |
Referenz, genauso können einem die Schweizer All-Girl-Punketten Kleenex wie | |
auch deren Riot Grrrl-Nachgängerinnen in den Sinn kommen. | |
Die charakteristische Stimme Beynons ragt heraus, unter den Highlights ist | |
das lange, Spoken-Word-dominierte „Baled Y Dolmen“, das wohl eine Hommage | |
an die walisische Band Datblygu ist und wie ein Roadtrip durch raue | |
walisische Landschaften daherkommt. Nur allzu gern würde man mit diesem | |
Soundtrack auf den Ohren durch die felsige Landschaft mit den vielen | |
Menhiren cruisen. | |
13 May 2023 | |
## AUTOREN | |
Jens Uthoff | |
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