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# taz.de -- Walpurgisnacht und 1. Mai in Berlin: Was geht?
> Demos, Proteste, Feiern: Der Start in den Mai bietet jede Menge
> Möglichkeiten, sich politisch zu betätigen. Ein Überblick über die
> wichtigsten Termine.
Bild: Spaß gehört beim Protest im Grunewal dazu
Berlin taz | Im politischen Kalender Berlins hat der 1. Mai einen festen
Platz. Auch in diesem Jahr ist das nicht anders, obwohl [1][das Myfest in
Kreuzberg nicht stattfindet.] So erwartet die Polizei für die traditionell
größte Demo am Montag um 18 Uhr 10.000 bis 15.000 Teilnehmer:innen.
Der 1. Mai sei nach wie vor der Symboltag für die linksradikale Szene,
sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik am Freitag im RBB-Inforadio.
Politische Themen wie hohe Mieten, Ukraine-Krieg, Nahost-Konflikt und
Inflation sorgen demnach für eine hohe Teilnehmer:innenzahl. Aber es gibt
noch weitere Möglichkeiten, auf die Straße zu gehen.
Hände weg vom Wedding
Den Auftakt zum politischen 1. Mai macht wie gewohnt die
[2][antikapitalistische Stadtteildemo]. Inhaltlich wird unter dem Titel
„Frieden statt Kapitalismus – Wettrüsten stoppen und Armut beenden“ zu
einem klassenkämpferischen Rundumschlag ausgeholt: gegen
millionenscheffelnde Konzerne, lohnaufressende Inflation und einen Staat,
der lieber Milliarden in Rüstung anstatt in das Wohl der Bürger:innen
investiert. In den letzten Jahren pegelte sich die
Teilnehmer:innenzahl im oberen dreistelligen Bereich ein. Sonntag, 30.
April, 16 Uhr, U-Bahnhof Seestraße
Take Back the Night
In früheren Jahren waren die Ausschreitungen am Vorabend des 1. Mai fester
Bestandteil des Protestrituals. Aufgegriffen wird die kämpferische
Tradition seit einigen Jahren von der feministischen Demo „[3][Take back
the Night]“, bei der es viele Gelegenheiten geben wird, der Wut gegen die
alltägliche Gewalt des Patriarchats freien Lauf zu lassen. Erwünscht sind
nur FLINTA, das heißt Frauen, Lesben, Inter-, Trans- und Agender-Personen.
Sonntag, 30. April, 19 Uhr, Mariannenplatz
DGB-Demo
Der [4][Deutsche Gewerkschaftsbund] ist nicht dafür bekannt, im
Klassenkampf in der ersten Reihe zu stehen. Dennoch ist die Handlungsmacht
des Dachverbands nicht zu unterschätzen – nicht auszudenken, was
kämpferische Gewerkschaften in Deutschland alles erreichen könnten. Einen
kleinen Hoffnungsschimmer bieten immerhin die zahlreichen Arbeitskämpfe der
letzten Monate. Montag, 1. Mai, 11 Uhr, Platz der Vereinten Nationen
Grunewald-Demo
Die satirische Umverteilungsdemo führt seit 2018 in das Villenviertel,
dieses Jahr in Form einer Laufdemo unter dem Motto [5][„Fossiles Kapital im
Grunewald abbaggern“]. Mit dabei sind zahlreiche Redebeiträge und
Musikprogramm. Für alle, die nicht aufs Fahrradfahren verzichten wollen,
startet um 11 Uhr eine Fahrradzubringerdemo vom Brandenburger Tor. Montag,
1. Mai, 12 Uhr Johannaplatz.
Revolutionäre Abend-Demo
Auch bei der revolutionären Abenddemo gibt es in diesem Jahr wenig
Überraschungen. Führend in der Organisation ist wieder ein Bündnis
[6][migrantischer und internationalistischer Gruppen], der Startpunkt
wieder in Neukölln. An den Krisen (Klima, Krieg, Ausbeutung) hat sich in
diesem Jahr nicht viel geändert, ebensowenig am Lösungsangebot
(Kapitalismus abschaffen). Interessant dürfte werden, dass die Demoroute an
der neuen Polizeiwache am Kotti vorbeiführt. Montag, 1. Mai, 18 Uhr,
U-Bahnhof Boddinstraße
30 Apr 2023
## LINKS
[1] /Kreuzberger-MyFest-abgesagt/!5927479
[2] http://www.unverwertbar.org
[3] http://takebackthenightberlin.noblogs.org
[4] http://berlin-brandenburg.dgb.de/xtra
[5] http://mygruni.de
[6] http://migrantifaberlin.wordpress.com/revolutionarer-1-mai/
## AUTOREN
Jonas Wahmkow
## TAGS
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