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# taz.de -- CO2-Ausstoß in Deutschland: Wärmewende entlastet nur langsam
> Der Umbau der Heizsysteme soll helfen, die Klimaziele zu erfüllen. Die
> geplanten Maßnahmen werden aber laut Ministerium zunächst nur wenig
> beitragen.
Bild: Auch ein Ergebnis des sukzessiven Verbots von Öl- und Gasheizungen: jede…
Berlin dpa | Die [1][geplante Abkehr von Öl- und Gasheizungen] wird den
Ausstoß von Kohlendioxid nach Angaben der Bundesregierung nur langsam
senken. 2024 soll die sogenannte Wärmewende die Emissionen des schädlichen
Klimagases um 1,7 Millionen Tonnen drücken.
In den folgenden Jahren wird das dann schrittweise mehr, bis zu einem Minus
von 10,5 Millionen Tonnen 2030. In der Summe sollen von 2022 bis 2030 mit
dem Umstieg auf erneuerbare Energien beim Heizen 43,8 Millionen Tonnen CO2
eingespart werden.
Die Zahlen gehen aus der Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine
Anfrage von Linksfraktionschef Dietmar Bartsch hervor. Zum Vergleich: Der
gesamte Ausstoß an Treibhausgasen in Deutschland lag 2022 bei 761 Millionen
Tonnen.
Bartsch fragte auch nach dem zusätzlichen Strombedarf für die
[2][Wärmepumpen, die anstelle von Öl- und Gasheizungen eingebaut werden].
Dazu erklärt das Ministerium, das Ziel seien sechs Millionen Wärmepumpen
2030. Dafür würden laut Langfristszenarien 35 Terawattstunden Strom
benötigt. 2025 rechne man mit 1,6 Millionen Wärmepumpen und 10
Terawattstunden Strom.
## Wärmepumpen nicht das Problem
Der zusätzliche Bedarf für Wärmepumpen mache aber nur einen kleinen Teil
des erwarteten Anstiegs beim Stromverbrauch aus und sei im Ausbauziel für
erneuerbare Energien berücksichtigt, hieß es weiter. Bis 2030 werde ein
Bruttostromverbrauch von 750 Terawattstunden zugrunde gelegt. Zum
Vergleich: 2023 lag der Verbrauch bei 547 Terawattstunden.
Bartsch kommentierte die Zahlen kritisch. „Die Klimabilanz der geplanten
Heizvorgaben ist ausgesprochen bescheiden“, erklärte der Linken-Politiker.
„Das Heizgesetz ist klimapolitisch vielfach heiße Luft. Die [3][aktuelle
Debatte und der tatsächliche Klimaeffekt stehen in einem krassen
Missverhältnis].“ Er forderte einen „Paradigmenwechsel in der Klimapolitik:
Nicht immer teurer, nicht immer mehr Verbote, sondern Zuversicht,
Fortschrittsdenken und attraktive Preise“. Der Gesetzentwurf der
Ampel-Koalition müsse im parlamentarischen Verfahren „vom Kopf auf Füße
gestellt werden“.
7 Apr 2023
## LINKS
[1] /Einigung-zum-Heizungstausch/!5923611
[2] /Weniger-klimafeindliche-Heizungen/!5917503
[3] /Geplanter-Austausch-fossiler-Heizungen/!5923526
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