| # taz.de -- Vorstellung von „Sumar“ in Madrid: Neue linke Sammelbewegung | |
| > Arbeitsministerin Yolanda Díaz will das linke Spektrum in Spanien einen. | |
| > Denn die Beliebtheit ihrer Partei Podemos schwindet immer mehr. | |
| Bild: Arbeitsministerin Díaz hat Großes vor, doch eine wichtige Kraft fehlt i… | |
| Madrid taz | Spaniens Arbeitsministerin und zweite Vizepräsidentin der | |
| Linksregierung, Yolanda Díaz, will das politische Spektrum links der | |
| Sozialisten einen. „Sumar“ (summieren) heißt das „Projekt eines Landes f… | |
| das kommende Jahrzehnt“, das die 51-Jährige am Sonntag in Madrid | |
| vorstellte. [1][Mehrere Tausend hörten Díaz zu, Hunderte mussten draußen | |
| bleiben]. Sie alle eint: Die Hoffnung, dass eine neue Sammelbewegung die | |
| Vorhersagen für die angeschlagenen Unidas Podemos (UP), eine links-grüne | |
| Gemeinschaftskandidatur mehrere Parteien, verbessern kann. | |
| „Politik in Großbuchstaben, die den Menschen hilft“, verspricht Díaz, die | |
| seit Monaten durchs Land reist, um sich die Forderungen und Nöte der | |
| Zivilgesellschaft anzuhören. Viele namhafte Linke, darunter die einstige | |
| Nummer zwei von Podemos, Iñigo Errejón, die Bürgermeisterin von Barcelona | |
| Ada Colau oder die linksalternative Oppositionsführerin in der Region | |
| Madrid, Mónica García, unterstützen Díaz. Auch regionale, ökologisch | |
| orientierte Parteien befürworteten die Kampagne. | |
| Doch eine Kraft fehlte in der Liste der Unterstützenden: Podemos, für die | |
| Díaz in der Koalitionsregierung sitzt. Und das, obwohl es deren Gründer | |
| Pablo Iglesias war, der Díaz als Spitzenkandidatin für das linksalternative | |
| Lager vorschlug, als er sich aus Regierung und Politik zurückzog. Dafür | |
| gibt es wohl zwei Gründe: Díaz und Podemos' Streit, wie die KandidatInnen | |
| für die Parlamentswahl im Dezember 2023 ausgewählt werden sollen, und dass | |
| bei Podemos in Ungnade gefallene Kräfte wie Errejón Díaz unterstützen. | |
| Die Arbeitsrechtlerin Díaz, die neben UP auch der Kommunistischen Partei | |
| angehört, ist eine der bekanntesten Politikerinnen der Linkskoalition unter | |
| dem Sozialisten Pedro Sánchez. Sie erreichte, dass ein Großteil der | |
| Kürzungspolitik der konservativen Vorgängerregierung zurückgenommen wurde. | |
| Der Mindestlohn wurde zweimal erhöht, von 750 auf 1.050 Euro monatlich. Sie | |
| reformierte den Arbeitsmarkt und erhöhte den Anteil der Festanstellungen | |
| statt prekärer Zeitverträge erheblich. Erstmals in der Geschichte der | |
| spanischen Demokratie wurde eine Arbeitsreform mit Gewerkschaften und | |
| Arbeitgeberverbänden ausgehandelt. | |
| Wie „Sumar“ endgültig aussehen soll, wird wohl nach den Kommunal- und | |
| Regionalwahlen am kommenden 28. Mai ausgehandelt. Spätestens dann wird es | |
| auch zu einer Einigung mit der in der Gunst der WählerInnen weiter | |
| sinkenden Podemos kommen müssen. Denn getrennt zu den Wahlen zu gehen, wäre | |
| wohl beinahe sicher das Ende der Mehrheit für eine Neuauflage der | |
| Linkskoalition. | |
| 2 Apr 2023 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://twitter.com/sumar/status/1642459809864712192?s=20 | |
| ## AUTOREN | |
| Reiner Wandler | |
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