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# taz.de -- Deutscher Atomausstieg: Ein Etappensieg
> Die deutschen AKWs sind bald Geschichte. Jetzt muss die Regierung den
> Atomausstieg in Europa forcieren. Ein Instrument dafür hätte sie.
Bild: Hier dampft bald nichts mehr: Kühlturm des AKWs Emsland in Lingen
Den Gegner:innen des Atomausstiegs ist auch nichts zu billig. Der
CDU-Wirtschaftsrat beschwört eine „große Gefahr für den Wirtschaftsstandort
Deutschland“ herauf, FDP-Frontmann [1][Wolfgang Kubicki] spricht von einem
„dramatischen Irrtum“, der „schmerzhafte Konsequenzen“ haben werde. Das…
das letzte Aufbäumen notorischer Atomkraft-Fans. Die Katastrophen von
Tschernobyl und Fukushima ignorierend, schüren sie bewusst diffuse Ängste.
Dabei ist [2][der deutsche Atomausstieg] gut vorbereitet und wird nicht zu
Stromausfällen oder Nachteilen für den Wirtschaftsstandort führen.
Gerade der Regierungspartei FDP fällt es schwer, das AKW-Aus zu
akzeptieren. Mit immer bizarreren Vorschlägen – wie zuletzt der Idee, die
Meiler noch ein Jahr in Bereitschaft stehen zu lassen – klammern sich ihre
Leute an eine Hochrisikotechnologie, deren strahlende Hinterlassenschaften
unzählige künftige Generationen belasten wird. Zum Glück wird das nichts
mehr ändern: Am kommenden Wochenende werden die letzten drei deutschen AKWs
abgeschaltet. Der deutsche Ausstieg ist ein großartiger Etappensieg – nicht
weniger, aber eben auch nicht mehr.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat Wort gehalten und am verschobenen
Abschaltdatum festgehalten. Aber das sollte nicht den Blick darauf
verstellen, dass Scholz andernorts wenig Ehrgeiz zeigt, um den Abschied von
der Atomkraft zu forcieren. In Europa gibt es noch immer viel zu viele
Meiler, Frankreich und andere Staaten wollen künftig viel Geld in die viel
zu gefährliche und auch viel zu teure Atomenergie stecken.
Die deutsche Politik ist daran nicht unbeteiligt. Deutschland hat
mitzuverantworten, dass im Zuge der sogenannten Taxonomie Atomkraft bei
privaten Finanzinvestitionen als nachhaltig eingestuft wird. Die EU will
allen Ernstes bei staatlichen Förderungen Atomkraft den erneuerbaren
Energien gleichstellen – das muss die deutsche Regierung verhindern. Und
nicht nur das: Sie hat jetzt über dem verstaatlichten Energiekonzern und
AKW-Betreiber [3][Uniper] ein Instrument, um auch in anderen Ländern den
Ausstieg voranzutreiben. Sie muss es nur nutzen wollen.
12 Apr 2023
## LINKS
[1] /AKW-Abschaltungen-in-Deutschland/!5927854
[2] /Geschichte-der-Anti-AKW-Bewegung/!5924964
[3] /Staatskonzern-mit-Milliardenminus/!5916767
## AUTOREN
Anja Krüger
## TAGS
Atomausstieg
AKW-Rückbau
EU-Taxonomie
FDP
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Energiewende
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