# taz.de -- Staatskonzern mit Milliardenminus: Uniper erwartet lange Durststrec… | |
> Die Bundesregierung hatte 2022 den angeschlagenen Energiekonzern | |
> verstaatlicht. Nun rechnet Uniper auch im laufenden Jahr mit hohen | |
> Einbußen. | |
Bild: Vor schwieriger Zukunft: Uniper-Zentrale in Düsseldorf | |
DÜSSELDORF rtr | Der [1][verstaatlichte Energiekonzern] Uniper rechnet nach | |
Milliardenverlusten im Gasgeschäft auch im laufenden Jahr noch mit hohen | |
Einbußen. Die hohen Unsicherheiten über die Entwicklung der Gaspreise und | |
die damit verbundenen Kosten der Ersatzbeschaffung könnten zu einer hohen | |
Volatilität des operativen Ergebnisses (bereinigtes Ebit) führen, | |
[2][teilte Uniper am Freitag mit]. Das bereinigte Ebit solle sich im | |
Gesamtjahr verbessern, 2022 war hier ein Verlust von 10,9 Milliarden Euro | |
angefallen. Die Belastungssituation aus den Mehrkosten der | |
Ersatzbeschaffung für die ausfallenden Gaslieferungen Russlands würden | |
spätestens Ende 2024 gelöst sein. | |
„Aufgabe des neuen Vorstandes und des Aufsichtsrates wird es sein, Uniper | |
weiterzuentwickeln und wieder profitabel zu machen“, sagte der scheidende | |
Vorstandschef Klaus-Dieter Maubach. „Dabei werden Versorgungssicherheit und | |
Dekarbonisierung die Leitplanken bilden, denn sie sind zwei Seiten | |
derselben Medaille.“ | |
Die frühere E.ON-Kraftwerkstochter war durch den Gas-Lieferstopp Russlands | |
in Schieflage geraten. Der größte deutsche Gashändler musste am lange Zeit | |
sehr teuren Spotmarkt Ersatzmengen kaufen, um die Verträge mit seinen | |
Kunden, darunter zahlreiche Stadtwerke und Regionalversorger, einzuhalten. | |
Die Bundesregierung hatte Uniper 2022 retten müssen, weil der Konzern in | |
Schieflage geraten war. Um die Kunden, zu denen mehr als 500 Stadtwerke | |
zählen, weiter beliefern zu können, muss Uniper seit dem Stopp russischer | |
Lieferungen Gas zu viel höheren Preisen auf dem Weltmarkt einkaufen. Die | |
Staatshilfen belaufen sich auf bis zu 34,5 Milliarden Euro. Der Bund hält | |
99,1 Prozent an Uniper. | |
Im 2022 hat der Konzern einen Nettoverlust von 19,1 Milliarden Euro | |
eingefahren. Dank der zuletzt gesunkenen Gaspreise fiel dieser damit aber | |
nur etwa halb so hoch aus wie zunächst befürchtet. | |
Ein Kreditrahmen der staatlichen KfW-Bank von 18 Milliarden Euro sei durch | |
eine KfW-Fazilität von zunächst 16,5 Milliarden Euro mit einer Laufzeit bis | |
2026 ersetzt worden. Diese werde im Laufe der Zeit bis zur Fälligkeit | |
reduziert. | |
17 Feb 2023 | |
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[1] /Verstaatlichung-von-Gasimporteur-Uniper/!5904169 | |
[2] https://www.uniper.energy/news/de/entfallene-russische-gaslieferungen-belas… | |
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