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# taz.de -- Ausbau der Infrastruktur für Flüssiggas: Linke kritisiert Kosten …
> Werden Steuerzahlende den LNG-Ausbau finanzieren und Konzerne die Gewinne
> kassieren? Das fürchtet der Linksfraktions-Abgeordnete Victor Perli.
Bild: Auf dem LNG-Terminal „Höegh Gannet“ wird flüssiges Erdgas für den …
Berlin taz | Die Linkspartei warnt davor, dass die Bürger:innen für die
teure Finanzierung des rasch vorangetriebenen Ausbaus der LNG-Infrastruktur
aufkommen müssen. „Der Steuerzahler darf am Ende nicht die Kosten für die
extrem teuren schwimmenden Terminals bezahlen, während private
Gasimporteure das große Geschäft machen“, sagte Victor Perli, der
haushaltspolitische Sprecher der Linksfraktion, der taz.
Für die staatlichen LNG-Terminals sind im Haushalt des
Bundeswirtschaftsministeriums 10 Milliarden Euro vorgesehen – ursprünglich
waren es 3 Milliarden Euro. „Ein Ende der Kostenexplosion ist nicht in
Sicht, zumal die Ampelkoalition sich über Jahrzehnte binden möchte und
überdimensioniert einkauft“, sagte Perli. Bekannt ist etwa ein Vertrag mit
[1][Katar über große LNG-Lieferungen, der bis Anfang der 2040er Jahre
läuft.]
LNG ist verflüssigtes Gas, das mit Tankern transportiert werden kann. Am
Ziel wird es wieder in einen luftförmigen Zustand versetzt und ins Gasnetz
eingespeist. Die Umwandlung verbraucht sehr viel Energie.
Bis zum Ukrainekrieg hatte Deutschland für den Import von Flüssiggas keine
Infrastruktur, auch weil es große Kapazitäten in Nachbarländern gibt.
Klimaschützer:innen sehen LNG grundsätzlich kritisch, weil bei der
Verbrennung viel CO2 freigesetzt wird und bei der Förderung oft
umweltbelastende Chemikalien zum Einsatz kommen.
Um Ersatz für ausfallendes russisches Gas zu schaffen, plant oder betreibt
die Bundesregierung an insgesamt fünf Standorten den Einsatz schwimmender
Regasifizierungsschiffe, über die LNG aus Tankern ins Gasnetz eingespeist
wird. In Brunsbüttel soll aus einem schwimmenden Terminal ein festes
werden. Darüber hinaus sind fünf weitere LNG-Terminals in Planung, die von
privaten Akteuren finanziert werden.
## Einnahmen sind völlig unklar
Zuständig für den Betrieb der staatlichen LNG-Anlandestellen ist die
Deutsche Energy Terminal, die dem Bund gehört. Sie chartert Schiffe und
vermietet sie weiter, [2][am Standort Wilhelmshaven] an den verstaatlichten
Konzern Uniper, [3][in Brunsbüttel] an RWE und andere.
Für die übrigen Standorte sind noch keine Verträge geschlossen worden. Das
geht aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums hervor, die Perli auf
eine Berichtsanforderung erhalten hat. Wie hoch die Einnahmen aus der
Vermietung an die Importeure sein werden, sei momentan völlig offen,
kritisierte Perli. „Die Regierung behauptet zwar, man werde auch erhebliche
Einnahmen haben, aber ihr fehlt offensichtlich jede konkrete Planung
dafür.“
24 Jan 2023
## LINKS
[1] /Kritik-an-LNG-Vertraegen/!5899485
[2] /LNG-Terminal-in-Wilhelmshaven/!5893962
[3] /LNG-Terminals-an-der-Nordseekueste/!5856687
## AUTOREN
Anja Krüger
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