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# taz.de -- Meduza-Auswahl 16. bis 22. März: „Just call me Masha“
> Wer ist die Frau, die für die Kinderverschleppungen aus der Ukraine
> zuständig ist? Wie kommt trotz Sanktionen Geld nach Russland? Texte des
> russischen Exilmediums.
Bild: Wladimir Putin und seine Kinderbeauftragte Maria Lwowa-Belowa im März 20…
Das [1][russisch]- und [2][englischsprachige] Portal Meduza zählt zu den
wichtigsten unabhängigen russischen Medien. [3][Im Januar 2023 wurde Meduza
in Russland komplett verboten]. Doch Meduza erhebt weiterhin seine Stimme
gegen den Krieg – aus dem Exil. Die taz präsentiert ab 1. März unter
[4][taz.de/meduza] immer mittwochs in einer wöchentlichen Auswahl, worüber
Meduza aktuell berichtet. Das Projekt wird von der [5][taz panter stiftung]
gefördert.
In der Woche vom 16. bis 22. März 2023 berichtete Meduza unter anderem über
folgende Themen:
## Keine gewöhnliche Mutter
Der Internationale [6][Strafgerichtshof in Den Haag (IStGH) hat am 17. März
Haftbefehl] wegen Kriegsverbrechen nicht nur gegen den russischen
Präsidenten Wladimir Putin, sondern auch gegen seine
Kinderrechtsbeauftragte, Maria Lwowa-Belowa, erlassen. [7][Ein Bericht der
Yale University] legt nahe, dass Putins Beauftragte eine Schlüsselrolle bei
der Orchestrierung der groß angelegten Deportationen von Kindern aus der
Ostukraine gespielt hat.
[8][Meduza porträtiert Lwowa-Belowa und gibt einen chronologischen
Überblick über ihre Beziehung zu Putin] (englischer Text) und die
Entwicklung des Vorhabens, ukrainische Kinder aus den von der russischen
Armee besetzten Gebieten zu verschleppen, um sie zur Adoption nach Russland
zu bringen. Offiziell ist es russischen Familien erst seit Mai 2022
möglich, die Vormundschaft für ukrainische Kinder zu übernehmen. Putin hat
dann eine Verordnung über ein vereinfachtes Verfahren für die Einbürgerung
von Kindern in die Russische Föderation unterzeichnet. Die russische
Kinderbeauftragte ist 38 Jahre alt und ausgebildete Musikerin. Sie hat
selber 5 leibliche und 4 Adoptivkinder. Außerdem haben sie und ihr Mann die
Vormundschaft für 8 weitere Kinder. Im Februar 2023 hat das Paar noch einen
15-Jährigen aus Mariupol adoptiert.
## Wo die Wagner-Toten ruhen
Im Dorf Bakinskaja in der südrussischen Region Krasnodar befindet sich die
größte bekannte Begräbnisstätte für [9][Wagner-Söldner]. Trotz des Verbots
der lokalen Behörden finden dort Beerdigungen statt. Mit Informationen
[10][aus Wagner nahestehenden Telegramkanälen berichtet Meduza über diesen
Vorfall] (russischer Text). Insgesamt seien 780 Plätze auf dem lokalen
Friedhof für die Beerdigung der Söldner zugewiesen worden. Zum Zeitpunkt
der Meduza-Berichterstattung seien etwa 500 davon bereits belegt gewesen.
Der Hintergrund des Streits ist, dass Bakinskaja als Kurort ausgewiesen
ist. „Ich bin mir sicher, dass es in der Region genügend Gemeinden gibt,
die keine Kurorte sind und die eine entsprechende Stätte für Bestattungen
erlauben würden“, sagt im Bericht der Leiter der Gemeinde, Sergej
Belopolsky.
## Sanktionen umgehen, um Geld nach Russland zu schicken
Die EU wird vermutlich diese Woche über das elfte Sanktionspaket gegen
Russland aufgrund des 24. Februar 2022 angefangenen Angrifskriegs
entscheiden. Als Folge der Sanktionen wird es für russische Bürger*innen
immer schwieriger, im Ausland verdientes Geld nach Russland zu schicken.
[11][In einem Bericht von Meduza] (russischer Text) wird eine Liste von
Möglichkeiten veröffentlicht, womit die Russ*innen weiterhin die
Wirtschaftssanktionen umgehen können.
Unter anderen werden die unterschiedlichen Optionen beschrieben:
Geldüberweisungssysteme, Kryptowährungen, „Mir“(„Welt“)-Karten,
UnionPay-Karten, ausländische Bankkarten, Bargeld. In den knapp zwei Wochen
nach der Ankündigung Putins der Teilmobilisierung am 21. September
verließen rund 700.000 Menschen Russland. Die meisten flohen nach
[12][Georgien], in die [13][Türkei] und nach Israel.
## Profitiert Zentralasien von russischer IT-Abwanderung?
In diesem Zusammenhang ist das Exilmedium auch der Frage nachgegangen, ob
durch die Abwanderung, die seit spätestens Ende September in Russland
stattgefunden hat, die Nachbarländer vom russischen Braindrain profitieren
können. [14][Den Fokus setzt Meduza in Zentralasien mit der Reportage
„Startup revolution“] (englischer Text). Laut offiziellen Statistiken sind
mehr als 100.000 IT-Leute ins Ausland geflohen, das entspricht 10 Prozent
der technischen Arbeitskräfte Russlands. Ein „IT-Exodus“ im Jahr 2022.
Für die bereits aufstrebenden Technologiezentren in Zentralasien ist das
ein Glücksfall gewesen. Die Region strebt an, das nächste Silicon Valley zu
werden.
Korrekturhinweis: In einer früheren Version des Textes war das Alter von
Maria Lwowa-Belowa falsch angegeben. Wir haben dies nun korrigiert.
22 Mar 2023
## LINKS
[1] https://meduza.io/
[2] https://meduza.io/en
[3] /Russische-Medien-im-Exil/!5911767
[4] /meduza
[5] /Panter-Stiftung/!p4258/
[6] /Internationaler-Strafgerichtshof/!5922646
[7] https://hub.conflictobservatory.org/portal/apps/sites/#/home/pages/children…
[8] https://meduza.io/en/feature/2023/03/19/just-call-me-masha
[9] /Wagner-Soeldnertruppe-in-der-Ukraine/!5908629
[10] https://meduza.io/feature/2023/03/19/v-stanitse-bakinskoy-nahoditsya-samoe…
[11] https://meduza.io/feature/2023/03/20/rossiyanam-vse-slozhnee-vyvesti-za-ru…
[12] /Russinnen-in-Georgien/!5917605
[13] /Russen-fliehen-in-die-Tuerkei/!5891065
[14] https://meduza.io/en/feature/2023/03/16/startup-revolution
## AUTOREN
Tigran Petrosyan
Gemma Teres Arilla
## TAGS
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