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# taz.de -- Meduza-Auswahl 6. bis 12. April: Angriffskrieg spaltet Russlands Li…
> Hat die linke Bewegung in Russland eine Zukunft? Und warum ist Putins
> Ex-Frau so reich? Texte aus dem Exilmedium.
Bild: Seltener Protest in Moskau gegen den Krieg und die Mobilmachung im Septem…
Das [1][russisch]- und [2][englischsprachige] Portal Meduza zählt zu den
wichtigsten unabhängigen russischen Medien. [3][Im Januar 2023 wurde Meduza
in Russland komplett verboten]. Doch Meduza erhebt weiterhin seine Stimme
gegen den Krieg – aus dem Exil. Die taz präsentiert seit 1. März unter
[4][taz.de/meduza] immer mittwochs in einer wöchentlichen Auswahl, worüber
Meduza aktuell berichtet. Das Projekt wird von der [5][taz Panter Stiftung]
gefördert.
In der Woche vom 6. bis 12. April 2023 berichtete Meduza unter anderem über
folgende Themen:
## Wer und wo sind die Linken in Putins Russland?
Inwiefern hat der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine die linke
Bewegung in Russland verändert? Darüber spricht [6][Meduza in einem
Interview mit dem Historiker und Politikwissenschaftler Ilya Budraitskis]
(russischer Text), der seit Ende der 1990er Jahre zur russischen Linken
sowie zu gewerkschaftlichen und gesellschaftlichen Initiativen forscht.
Seit dem 24. Februar 2022 ist die russische Linke gespalten: In die, die
die „Spezialoperation“ verteidigen, und die, die dagegen protestieren. „D…
Kriegsbefürworter sind vor allem in der Führung der Kommunistischen Partei
Russlands vertreten“, sagt Budraitskis. Die linken Organisationen, die
gegen den Angriffskrieg sind – eher kleine Gruppen –, hätten heute keinen
Zugang mehr zur Politik und seien in den Untergrund gedrängt worden.
Im März 2024 werden in Russland Präsidentschaftswahlen stattfinden. Große
Hoffnungen macht sich Budraitskis nicht: „Die russische Gesellschaft
befindet sich in einem Zustand maximaler Unterdrückung und Erniedrigung. An
eine Bewegung für soziale Gerechtigkeit von unten ist in Putins Russland
nicht zu denken.“
## Putins Ex-Frau verdient ein Vermögen mit Krediten
Der russische Finanzdienstleister CarMoney vergibt kurzfristige Kredite,
als Sicherheit dienen die Fahrzeuge der Kreditnehmer. Gegründet wurde das
Unternehmen 2010. Wirklich gewachsen ist es aber erst seit 2017 – ab dem
Moment, in dem die Ex-Frau von Putin, Ljudmilla Otscheretnaja, die Firma
teilweise übernahm.
[7][Meduza berichtet über die Umsätze von CarMoney, das 2022 einen
Rekordgewinn von 391,3 Millionen Rubel (4,8 Millionen Dollar)] machte
(englischer Text). Einer Prüfung des Finanzberichts der Firma zufolge
erhielt Otscheretnaja 58 Millionen Rubel (rund 709.000 Dollar) von
CarMoney. Die Verschuldungsrate der Russ*innen erreichte im selben Jahr
ein neues Rekordniveau.
## Wie fragil ist das multireligiöse Russland?
Seit Anfang Februar protestierten die Bewohner*innen des Moskauer
Kosino-Uchtomski-Viertels gegen den Bau einer neuen Moschee in ihrer
Nachbarschaft. Über Wochen wurde der Unmut, sowohl der Befürworter als auch
der Gegner, angeheizt – etwa von Telegram-Nachrichten des Oberhaupts der
muslimisch geprägten russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan
Kadyrow. [8][Meduza zeigt in einer Reportage über das Viertel, wie fragil
der angebliche religiöse Pluralismus in Russland heutzutage ist]
(englischer Text).
Anfang April wurde den Forderungen der Protestierenden nachgegeben, und ein
neuer Standort für die Moschee angekündigt. Menschen aus Dagestan und
Tschetschenien fühlen sich diskriminiert und werfen den lokalen Behörden
und der russischen Gesellschaft Feindlichkeit gegenüber Muslimen vor.
Wie wenig Moscheen es in der russischen Hauptstadt gibt, ist ein
wiederkehrendes Thema: „Unsere Landsleute sind gezwungen, draußen zu beten,
im Schnee“, sagt der dagestanische Journalist Gadzhimurad Sagitow. „Das
sollte in einem zivilisierten Land, in dem alle Religionen gleichberechtigt
sind, nicht so sein.“
## Kaliningrad: Russische Exklave der Nato ein Dorn im Auge
Nachdem die Rote Armee das heutige Kaliningrad, früher Königsberg, während
des Zweiten Weltkrieges besetzt hatte, blieb sie einfach dort. 1946 wurde
die Stadt umbenannt – nach dem bolschewistischen Revolutionär Michail
Kalinin. Seit dem 24. Februar 2022 sind die russische Exklave und ihre
Bewohner*innen infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine von
Europa abgeschnitten.
In einer Reportage berichtet [9][Meduza über die Geschichte der Region
Kaliningrad und darüber, welche Folgen der Krieg dort hat] (englischer
Text).
Dass Kaliningrad wieder „den Besitzer wechseln könnte“, erklärt der
Historiker Tomasz Kamusella in dem Text, könne er sich kaum vorstellen – es
sei denn, der Krieg eskaliere weltweit. Der Nato sei die Stadt ein Dorn im
Auge, sagt er. Denn: „Ich würde sagen, dass dort mit 70-prozentiger
Sicherheit russische Atomraketen lagern“.
12 Apr 2023
## LINKS
[1] https://meduza.io/
[2] https://meduza.io/en
[3] /Russische-Medien-im-Exil/!5911767
[4] /meduza
[5] /Panter-Stiftung/!p4258/
[6] https://meduza.io/feature/2023/04/10/nachalo-voyny-raskololo-levoe-dvizheni…
[7] https://meduza.io/en/feature/2023/04/10/as-russians-went-into-debt-at-recor…
[8] https://meduza.io/en/feature/2023/04/08/only-compatriots-in-war
[9] https://meduza.io/en/feature/2023/04/06/kaliningrad-an-imperial-gem-and-a-t…
## AUTOREN
Tigran Petrosyan
Gemma Teres Arilla
## TAGS
Unser Fenster nach Russland
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