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# taz.de -- Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst: Kita-Streiks zum Frauenkampf…
> Seit Wochen gibt es Warnstreiks im öffentlichen Dienst. Auch am Mittwoch
> legen wieder an vielen Orten Erzieher*innen ihre Arbeit nieder.
Bild: Warnstreik 2022: Wie letztes Jahr wollen auch an diesem 8. März wieder K…
Berlin dpa | Die aktuellen Warnstreiks im öffentlichen Dienst betreffen am
Mittwoch schwerpunktmäßig [1][Kindertagesstätten und soziale
Einrichtungen]. In vielen Städten Deutschlands sollen die Beschäftigten in
den Ausstand treten. Die Gewerkschaft Verdi will so den Druck auf die
Arbeitgeber der Kommunen und des Bundes erhöhen.
Etwa in Bayern sind zum [2][Internationalen Frauentag] vor allem die
überwiegend weiblichen Beschäftigten in den Sozial- und Erziehungsdiensten
zu Warnstreiks aufgerufen. Betroffen sind unter anderem München, Augsburg
und Schweinfurt. Teilweise sollen Beschäftigte auch in Kliniken oder
Stadtverwaltungen in den Ausstand gehen.
Auch in anderen Regionen dürften Warnstreiks besonders Familien treffen.
Warnstreiks in Kitas und sozialen Einrichtungen gibt es etwa in
Niedersachsen und Bremen sowie in Sachsen-Anhalt. Auch in Sachsen sind vor
allem Beschäftigte von Kindergärten und Horten zum Streik aufgerufen, etwa
in Dresden und Chemnitz. Ein Verdi-Sprecher empfahl Eltern, frühzeitig das
Gespräch mit ihren Arbeitgebern wegen eines möglichen Ausfalls der
Kinderbetreuung zu suchen.
Zudem sind zahlreiche Kundgebungen geplant. Im brandenburgischen
Hennigsdorf nördlich von Berlin spricht die Vorsitzende des Deutschen
Gewerkschaftsbundes, Yasmin Fahimi. Weitere Kundgebungen sind unter anderem
in Stuttgart, Mannheim, Hannover, Göttingen, Bremen, Dresden und Hamburg
geplant.
## Positionen bisher weit auseinander
Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) kritisierte den
Streikaufruf. Dass nun wieder Kita-Einrichtungen mit Streiks überzogen
würden, zeige, dass die Gewerkschaften Tarifpolitik auf Kosten der Eltern
und jungen Familien austragen, sagte VKA-Präsidentin Karin Welge. Bis zur
voraussichtlich entscheidenden Runde der laufenden Tarifauseinandersetzung
für den öffentlichen Dienst Ende März dürfte es weitere Warnstreiks geben.
Die Warnstreiks in dem Tarifkonflikt dauern bereits seit Wochen an. Zu den
bisherigen Höhepunkten zählten Ausstände im öffentlichen Nahverkehr in
vielen Städten in ganz Deutschland, zu denen Verdi im Schulterschluss mit
den Klimaaktivisten von Fridays for Future aufgerufen hatte.
Arbeitsniederlegungen von Kommunalbeschäftigten hatten auch die Flughäfen
Düsseldorf sowie Köln/Bonn weitgehend lahmgelegt.
Betroffen von den Tarifverhandlungen sind Angehörige Tausender
verschiedener Berufe – neben Erzieher*innen und Busfahrer*innen
unter anderem Angestellte von Bädern, Feuerwehrleute, Krankenschwestern,
Verwaltungsangestellte, Altenpflegerinnen, Klärwerksmitarbeiter, Förster
und Ärzte. Viele Angehörige dieser Berufsgruppen hatten sich bereits an den
Ausständen beteiligt. Angesichts der hohen Inflation fordern Verdi und der
Beamtenbund dbb 10,5 Prozent mehr Lohn. Mindestens soll es für die rund 2,5
Millionen Beschäftigte der Kommunen und des Bundes aber 500 Euro mehr
geben.
Ein Angebot der Arbeitgeber in der jüngsten zweiten Verhandlungsrunde
hatten die Gewerkschaften als viel zu gering zurückgewiesen. Verdi-Chef
Frank Werneke hatte seither mehrfach auf die Möglichkeit eines Scheiterns
der Verhandlungen hingewiesen.
Gewerkschaft und Arbeitgeber lägen weit auseinander, sagte Werneke am
Dienstag in Schwerin. Mit Blick auf die dritte Verhandlungsrunde Ende März
sagte er: „Es ist aus meiner Sicht vollkommen offen, ob wir zu einem
Ergebnis kommen oder ob dann der Zeitpunkt ist, wo wir über das Scheitern
der Verhandlungen entscheiden müssen.“ In dem Fall werde Verdi den Weg der
Urabstimmung einleiten. Weitere Ausstände wären dann die Folge – dann als
Erzwingungsstreiks.
8 Mar 2023
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