Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Frauen*kampftag in Berlin: Schwestern kämpfen gemeinsam
> Am Frauen*kampftag gibt es in Berlin zahlreiche Demos. Auf dem Purple
> Ride und der internationalistischen Demo gehört die Straße allein den
> FLINTA.
Bild: Am 8. März gingen in ganz Berlin Tausende Frauen für Gleichberechtigung…
„Der Mariannenplatz war lila, so viele Frauen* waren da“ – so würde es w…
klingen, wenn Ton Steine Scherben über den diesjährigen Frauen*-Kampftag
singen würden. Lila Luftballons wehen am Mittwochmittag über den Köpfen von
Hunderten FLINTA, also Frauen, Lesben, Inter, Non-Binary, Trans und
agender*-Personen, die sich in Kreuzberg auf dem Mariannenplatz zum Purple
Ride versammelt haben. Und das Motto ist Programm: Lila Mützen, Jacken,
Schals, Fahrräder, ja sogar lila Haare sind zu sehen.
Die Stimmung ist entspannt: Während eine Frau leise zu elektronischer Musik
singt, klettern im Hintergrund kleine Kinder auf dem Feuerwehrbrunnen herum
und die Frauen* unterhalten sich gedämpft. Cis-Männer, also Männer, deren
Geschlechtsidentität dem Geschlecht entspricht, das ihnen bei der Geburt
zugewiesen wurde, sind nicht erwünscht – werden aber auch nicht verjagt,
wenn sie sich doch hierher verirren.
Stattdessen bittet die Rednerin die anwesenden Männer „ganz, ganz
freundlich zu gehen“, da dies eine Demo für die Sichtbarkeit von FLINTA
sei. Die schließt Trans-Personen explizit mit ein, denn wie immer wieder
wiederholt wird: Trans-Frauen sind auch Frauen, wer das nicht begreift, ist
ebenfalls nicht erwünscht.
Ohne Alice Schwarzer und [1][andere sogenannte Terfs], also
„Trans-Exclusionary Radical Feminists“ (Trans-ausschließende radikale
Feministinnen), zieht der lila Fahrradkorso dann gegen 13 Uhr los und fährt
zum Soundtrack von Destinys Child gemächlich von Kreuzberg Richtung
Neukölln – wo die mehr als 500 FLINTA von Passant*innen und
Autofahrer*innen unter lautem Hupen und Gejubel freudig begrüßt
werden.
Ziel des Purple Ride ist die revolutionäre internationalistische
FLINTA-Demo am Frankfurter Tor in Friedrichshain. Dort warten bereits
mehrere Hundert Feminist*innen auf die verschiedenen Zubringerdemos, um
dann gemeinsam zum Frauengefängnis in Lichtenberg zu laufen. Auch hier
dominiert die Farbe Lila, allerdings sind weitaus mehr Penisträger zu
sehen. Dass vom Lauti mehrfach die Durchsage kommt, dass Cis-Männer nicht
eingeladen sind und dieser Tag den FLINTAs gehört, scheint jedoch die
wenigsten zu stören.
Während ein leichter Schneeregen die Menschen frösteln lässt, wird in
Redebeiträgen und auf Bannern auf die Frauenkämpfe in anderen Ländern wie
[2][der Türkei] und [3][dem Iran] aufmerksam gemacht. Die Botschaft ist
klar: Überall auf der Welt werden Frauen und Trans unterdrückt, also müssen
wir zusammenstehen, uns organisieren und selbst verteidigen. Denn der Kampf
jeder Schwester ist der Kampf von uns allen. Über den Platz weht der Gesang
von Hunderten Stimmen: Jin, Jiyan, Azadî – Frau, Leben, Freiheit.
8 Mar 2023
## LINKS
[1] /Alice-Schwarzer-zu-Transsexualitaet/!5823052
[2] /Frauendemos-in-der-Tuerkei-verhindert/!5895157
[3] /Proteste-in-Iran/!5893454
## AUTOREN
Marie Frank
## TAGS
Frauenkampftag
Weltfrauentag
Schwerpunkt Feministischer Kampftag
Queerfeminismus
Frauenrechte
FLINTA*
Demonstrationen
Gleichberechtigung
Frauenbewegung
Frauenkampftag
Schwerpunkt Feministischer Kampftag
Antifeminismus
IG
## ARTIKEL ZUM THEMA
Frauenkampf in Berlin: Im Stadtbild unsichtbar
Über 100 Exkursionen bietet ein Netzwerk von Forscherinnen zur Geschichte
der Frauenbewegung an. Die taz war mit auf Tour.
Gleichberechtigung in Berlin: Für mehr weibliche Perspektiven
Die Belange von FLINTA müssen immer mitgedacht werden – nicht nur am 8.
März. In der Hauptstadt sind wir davon noch weit entfernt.
+++ Internationaler Frauentag +++: „Patriarchat schlägt zurück“
UN-Generalsekretär António Guterres wird deutlich. Weltweit gibt es
Kundgebungen, eine sogar in Kabul. Nachrichten zum Frauentag aus aller
Welt.
Projekte gegen Antifeminismus: Vernetzen, melden, wehrhaft sein
Viele Menschen erleben im Alltag Antifeminismus, doch man muss diesem nicht
alleine gegenübertreten. Die taz stellt drei Anlaufstellen vor.
Gefahr Antifeminismus: Ein Kampf für die Demokratie
Das gezielte Sabotieren feministischer Ziele ist ein Angriff auf die
plurale Gesellschaft. Umso wichtiger ist es, in breiten Bündnissen
gegenzuhalten.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.