| # taz.de -- Sondierungen in Berlin: SPD und CDU sehen „Schnittmengen“ | |
| > Die CDU trifft sich mit der SPD zu ersten Sondierungsgesprächen. Am | |
| > Nachmittag waren dann die Grünen geladen | |
| Bild: Wird's was? CDU-Chef Kai Wegner und SPD-Chefin Franziska Giffey am Freita… | |
| Berlin dpa | Fünf Tage nach der Wiederholungswahl zum Berliner | |
| Abgeordnetenhaus haben die Sondierungsgespräche zur Regierungsbildung | |
| begonnen. Vertreter des Wahlsiegers CDU trafen am Freitag erst Abordnungen | |
| der SPD und dann der Grünen, um auszuloten, ob es [1][eine gemeinsame Basis | |
| für die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen] und eine gemeinsame Regierung | |
| gibt. | |
| CDU und SPD teilten nach ihrem dreieinhalbstündigen Treffen mit, dass sie | |
| am Montag weiterreden wollen. CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner und die | |
| Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) traten getrennt vor die | |
| Kameras, sprachen von einer konstruktiven und ehrlichen Unterredung sowie | |
| gemeinsamen Schnittmengen. Das Treffen der CDU mit den Grünen begann gegen | |
| 14.30 Uhr – erwartet wurde, dass es bis etwa 18 Uhr dauert. | |
| CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner will versuchen, eine Zweierkoalition mit der | |
| SPD oder mit den Grünen zu schmieden und als Regierungschef ins Rathaus | |
| einzuziehen. „Wir sind auf der Suche, auf dem Weg, eine stabile | |
| Berlin-Koalition zu bilden“, sagte Wegner. „Wir haben zwei Möglichkeiten | |
| für stabile Koalitionen in Berlin: Schwarz-Rot und Schwarz-Grün. Wir ziehen | |
| beides in Erwägung, wir halten beides für realistisch und machbar.“ | |
| Ob eine Regierung unter Führung der siegreichen CDU zustande kommt, ist | |
| aber offen, denn auch das bisherige Bündnis aus SPD, Grünen und Linken | |
| hätte eine Mehrheit im neuen Abgeordnetenhaus. Die drei Partner wollen | |
| daher untereinander ebenfalls Sondierungsgespräche führen. Ein Termin dafür | |
| wurde noch nicht genannt. Sollte es mit Rot-Grün-Rot in Berlin weitergehen, | |
| könnte die seit Dezember 2021 regierende Giffey im Amt bleiben. | |
| Bei ihrem Sondierungstreffen sprachen CDU und SPD nach Angaben Wegners und | |
| Giffeys zunächst über den Umgang miteinander und über den Wahlkampf, in dem | |
| es verbal harte Auseinandersetzungen gab. Dann sei es um wichtige Themen | |
| für die Stadt wie eine Verwaltungsreform, Mobilität, bezahlbares Wohnen und | |
| innere Sicherheit gegangen. Da andere Themen noch nicht angesprochen worden | |
| seien, würden die Beratungen nächste Woche fortgeführt. | |
| „Bei diesem Gespräch ist deutlich geworden, dass es Schnittmengen gibt“, | |
| sagte Wegner. Als Beispiele nannte er die Notwendigkeit einer | |
| Verwaltungsreform und die Verkehrspolitik. „Es gibt Schnittmengen“, sagte | |
| auch Giffey. „Aber es gibt auch bei den großen Fragen noch offene Punkte.“ | |
| Weitere Details nannten beide Politiker wie bei solchen Sondierungen üblich | |
| nicht. Die Gespräche werden in einem überschaubaren Kreis geführt, die | |
| Parteien benannten dafür je sechs oder sieben Vertreter. | |
| ## Historisch schlechtes Ergebnis der SPD | |
| Die CDU hatte die Wiederholungswahl am Sonntag nach dem vorläufigen | |
| Ergebnis mit 28,2 Prozent klar gewonnen. SPD und Grüne bekamen beide 18,4 | |
| Prozent. Die Sozialdemokraten haben mit 105 Stimmen nur einen hauchdünnen | |
| Vorsprung vor den Grünen. Sie schnitten so schlecht ab wie noch nie bei | |
| einer Abgeordnetenhauswahl. Die Linke kam auf 12,2 Prozent, die AfD auf | |
| 9,1. Die FDP flog mit 4,6 Prozent aus dem Parlament, das nun fünf statt | |
| bisher sechs Fraktionen hat. | |
| Zuletzt war der Vorsprung der SPD vor den Grünen nach der nachträglichen | |
| Auszählung einiger Hundert zunächst liegengebliebener Briefwahl-Unterlagen | |
| im Bezirk Lichtenberg nach Angaben von Teilnehmern vermeintlich auf 113 | |
| Stimmen gestiegen. Allerdings ist diese inoffizielle Zahl nicht belastbar. | |
| Denn die vorläufigen Resultate vom Sonntag werden derzeit in ganz Berlin | |
| noch einmal überprüft, das ist nach Wahlen so üblich. Landeswahlleiter | |
| Stephan Bröchler geht davon aus, dass sich in der Folge das Gesamtergebnis | |
| noch einmal ändern kann. Offiziell verkündet wird es vom | |
| Landeswahlausschuss am 27. Februar. | |
| 17 Feb 2023 | |
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