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# taz.de -- Globale Ernährungssicherheit: Lokalen Wegen eine Chance
> Anstatt neue Abhängigkeiten zu schaffen, sollten die Industrienationen
> lokale Projekte vor Ort fördern. Die Höfe vor Ort müssen eigene Lösungen
> finden.
Bild: Aus Ästen geflochtene Hütten bieten Menschen in Somalia notdürftigen S…
Wer auf die Palette möglicher Maßnahmen blickt, die dem Hunger den Kampf
ansagen, könnte meinen: Seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine sind sich
alle Akteur:innen so einig wie nie zuvor, wie wichtig das Thema ist. Für
die Bundesrepublik brachte BMZ-Staatssekretär Niels Annen im Verlauf der
[1][Münchner Sicherheitskonferen]z erneut die von der G7 ins Leben gerufene
[2][Global Alliance for Food Security], kurz Gafs, ins Gespräch.
Tatsächlich birgt die Allianz nicht viel mehr als ein weiteres Akronym der
aus dem Westen gesteuerten Maßnahmen – und treibt die Zersplitterung auf
die Spitze. Deutschland hätte auf funktionierende Strukturen wie den
Ausschuss für Welternährungssicherheit setzen können. Stattdessen entsteht
erneut eine Parallelstruktur.
Der Auftrag der Gafs war, eine agile Schnittstelle zu schaffen, um sowohl
kurzfristige Krisenhilfe zu koordinieren als auch nachhaltiger die
Umgestaltung der Ernährungssysteme zu unterstützen. Bislang ist die Gafs
eine Plattform, die Teilhabe suggeriert, in der die Zivilgesellschaft aber
nicht einmal vertreten ist. Es ist bezeichnend, dass der Club der sieben
größten Weltmächte bisher nur eine Art interaktive Weltkarte vorweisen
kann, die Hungerkrisen auf der Welt aufzeichnet und wohin Gelder fließen,
aber keine Lösungen.
Dass die [3][G7] diktieren, wie Ernährungssysteme verändert werden sollen,
und zivilgesellschaftliche Akteure wie der [4][Civil Society and Indigenous
People's Mechanism] (CSIPM) dem eine Absage erteilt haben, sollte deutlich
machen: Die Kraftanstrengungen, auch wenn sie gut gemeint sind, sind
fehlgeleitet. Nicht die Industrienationen sollen die Antworten auf die
Nahrungsmittelkrisen liefern und weitere Abhängigkeiten schaffen. Die
Akteur:innen vor Ort wollen zu Recht in ihren lokalen Initiativen
unterstützt werden.
Nähme man sich die Vorschläge des CSIPM zu Herzen, sind das vor allem
bäuerliche und indigene Ansätze, die nicht monetär sind und auf
Agrarökologie basieren und ihre eigenen Wege aus der Krise definieren.
20 Feb 2023
## LINKS
[1] /Krieg-in-der-Ukraine/!5913827
[2] https://www.bmz.de/en/issues/food-security/global-alliance-for-food-security
[3] https://www.g7germany.de/resource/blob/974430/2057852/a7d762737f16ac52f05b3…
[4] https://www.csm4cfs.org/
## AUTOREN
Ann Esswein
## TAGS
WHO
Nahrungsmittel
Hungersnot
Globaler Süden
Schwerpunkt Klimawandel
Lebensmittel
Afrika
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