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# taz.de -- Malteser zur Lage im Erdbebengebiet: „Zum Krieg kommt die Katastr…
> Die Malteser unterstützen seit Jahren Kliniken in Syrien. Nach dem Beben
> wollen sie ihre Hilfe aufstocken, sagt Nothilfe-Leiter Oliver Hochedez.
Bild: Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks stehen in den Trümmern eines e…
taz: Herr Hochedez, die deutschen Helfer*innen von Technischem Hilfswerk
und International Search and Rescue haben [1][ihre Suchmaßnamen in der
Türkei am Montag beendet]. Was bedeutet das für die weitere Arbeit im
[2][Erdbebengebiet]?
Oliver Hochedez: Die [3][Such- und Rettungsphase] neigt sich dem Ende zu.
Die nächste Phase ist jetzt, die unmittelbare Versorgung der Menschen zu
gewährleisten, die unter dem Erbeben gelitten haben. Also Menschen zu
unterstützen, die ihr Haus verloren haben, oder den Menschen, die
traumatisiert sind, psychologisch zu helfen. Der Zugang zu Hilfe,
Medikamenten, Nahrungsmitteln muss sichergestellt sein, auch die
Wasserversorgung. Und sie müssen relativ schnell unterkommen in feste
Unterkünfte, weil es hier so kalt ist, dass man nicht auf Dauer draußen
übernachten kann.
Die Malteser sind seit mehr als zehn Jahren vor Ort in der Provinz
Gaziantep in zwei Städten aktiv. Was bedeutet das Erdbeben für Ihre Arbeit?
Wir setzen von hier aus unsere Hilfe in Syrien fort und werden auch unsere
Hilfe in der Türkei ausweiten. Unsere Partnerorganisationen in
Nordwest-Syrien führen Krankenhäuser, dann gibt es noch andere
gesundheitliche Organisationen, die wir unterstützen. Wir werden sie von
hier aus weiter mit Medikamenten ausstatten und mit allem anderen, was
gebraucht wird, also Decken und Heizgeräte zum Beispiel.
Wie ist denn die aktuelle Situation auf der syrischen Seite?
Über unsere Partner vor Ort wissen wir, dass die Lage dort angespannt ist.
Da ist Krieg, und dann kommt auch noch die Naturkatastrophe hinzu. Kinder
dort haben zum Beispiel nichts anderes erlebt als den Krieg, wenn sie zwölf
Jahre alt sind. Und dann ist da die politische Lage, die verhindert, dass
wir die Hilfe leisten können, die wir gerne leisten würden. Aber wir haben
sehr gute Partner dort, die unter großem Einsatz weiter helfen. Wir sind da
eigentlich nur in zweiter Reihe, aber das ist das Mindeste, was wir tun
können.
Wissen Sie denn, was sich in Syrien seit dem Beben zuträgt? Wie laufen die
Hilfen dort?
Such- und Rettungsaktionen wurden dort [4][über die Weißhelme] gemacht. Mit
den Möglichkeiten, die es hier in der Türkei gab, sind die Hilfen dort aber
auf gar keinen Fall zu vergleichen. Schweres Gerät hatten die Helfer dort
zum Beispiel teilweise gar nicht zur Verfügung.
Wie helfen die Malteser jetzt konkret im Erdbebengebiet?
Heute sollen zwei Lkws mit Zelten, Heizgeräten und Decken in Kilis
ankommen, die wir schon am vergangenen Dienstag beschafft und am Mittwoch
von Deutschland auf den Weg gebracht haben. Die werden wir dann von hier
aus an unsere Partnerorganisation, den Roten Halbmond in der Türkei,
übergeben, der dann die Verteilung übernimmt.
Wie läuft denn die Zusammenarbeit mit den türkischen Behörden?
Die läuft gut, alle sind sehr kooperativ. Das Erdbeben hat eine wahnsinnig
große Fläche betroffen, nach einer schwierigen Anfangsphase läuft die
Koordinierung jetzt viel besser. Die Prämisse ist jetzt, Leben zu retten,
da kann man sich nicht mit aufwändiger Bürokratie aufhalten, wir arbeiten
Hand in Hand.
Was können Menschen in Deutschland jetzt tun, wenn sie helfen wollen?
Am besten ist es, [5][Geld zu spenden]. Das ist unbürokratisch und
flexibel. Die Organisationen vor Ort können dann am besten entscheiden, was
aktuell dringend gebraucht wird. Sachspenden können nicht so gezielt
eingesetzt werden und brauchen auch lange, bis sie hier sind.
14 Feb 2023
## LINKS
[1] /Erdbeben-in-Syrien-und-der-Tuerkei/!5915208
[2] /Erdbeben-in-der-Tuerkei-und-Syrien/!t5914521
[3] /Nach-dem-Erdbeben-in-der-Tuerkei/!5912472
[4] /Nach-den-Erdbeben-in-Syrien/!5911015
[5] https://www.malteser.de/spenden-helfen/online-spenden.html?amount=50&fb…
## AUTOREN
Cem-Odos Güler
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