Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Faesers Versprechen an Erdbebenopfer: Luftbrücke statt Visa
> Den Erdbeben-Opfern vor allem in Syrien nutzen die versprochenen
> Visa-Erleichterungen nichts. Sie müssen unbürokratisch ausgeflogen
> werden.
Bild: Wer zu seinen Verwandten nach Deutschland will, hat hoffentlich seinen Pa…
Es klingt nach einem großzügigen Angebot: Deutsche mit türkischen oder
syrischen Wurzeln [1][sollen ihre vom Erdbeben betroffenen Angehörigen
vorübergehend bei sich aufnehmen können]. Außen- und Innenministerium
arbeiten zusammen, eine Taskforce ist eingerichtet. Doch die bürokratischen
Hürden sind trotz „Vereinfachungen“ hoch – und für Syrerinnen und Syrer
unüberwindbar.
Es gilt: Wer kommen will, muss sich ausweisen. Glück für jene, die ihren
Pass im Schlafanzug mit sich herumtragen oder deren Haus noch steht (aber
wollen wir nicht den Obdachlosen helfen?). Türkische Menschen brauchen
Eltern, Geschwister oder Kinder in Deutschland, die genug Geld verdienen,
um sie drei Monate auszuhalten; für die abzugebende Verpflichtungserklärung
müssen diese ihr Einkommen oder Vermögen offenlegen. Vor Ort müssen die
türkischen Betroffenen ihren Wohnsitz im Erdbebengebiet, eine
Krankenversicherung und die Verwandtschaft nachweisen und dann zu einem
Antragsaufnahmezentrum gehen – biometrisches Foto nicht vergessen!
[2][Syrische Erdbebenopfer haben Pech], denn sie müssen zu einer deutschen
Auslandsvertretung, und aus Nordsyrien führt leider kein Weg nach Beirut,
Amman oder Istanbul.
Für mehrfach vertriebene, vom Krieg ausgezehrte und jetzt in einem leeren
Zelt sitzende Menschen in [3][Idlib und Afrin] braucht es deshalb eine
Luftbrücke nach Europa, die zwei Türen öffnet: eine für Angehörige, eine
für besonders Schutzbedürftige. Wer in der EU Familie hat, kommt auf eine
Liste und wird über die Türkei zu ihr ausgeflogen. Schwerverletzte sowie
Frauen und Kinder, die auf sich alleine gestellt und ohne Bleibe sind,
könnten vom UNHCR über ein humanitäres Kontingent in aufnahmewillige
Staaten weltweit vermittelt werden.
Gegenüber den Geflüchteten aus der Ukraine ging es schnell und
unbürokratisch. Jetzt müssen die Europäer beweisen, dass ihre Solidarität
mit Menschen in akuter Not nicht von deren Hautfarbe und Religion
abhängt, sondern bis nach Nordsyrien reicht.
15 Feb 2023
## LINKS
[1] /Vorstoss-von-Baerbock-und-Faeser/!5912473
[2] /Schleppende-Erdbebenhilfen-fuer-Syrien/!5912489
[3] /Wissenschaftler-ueber-Hilfe-nach-Erdbeben/!5912240
## AUTOREN
Kristin Helberg
## TAGS
Luftbrücke
Türkei
Afrin
Nancy Faeser
Schwerpunkt Syrien
Idlib
Erdbeben in der Türkei und Syrien
Schwerpunkt Syrien
Erdbeben in der Türkei und Syrien
Schwerpunkt Syrien
Türkei
Türkei
Türkei
## ARTIKEL ZUM THEMA
Hilfstransporte nach dem Erdbeben: „Syrien im Stich gelassen“
Die UN werden für ihre zögerliche Erdbebenhilfe in Syrien kritisiert. Noch
immer wird über mehr Zugang zu den Rebellengebieten gestritten.
Belgische Helfer in Türkei: „Werden bald Operationen beginnen“
Belgische Rettungsorganisationen bauen in der türkischen Stadt Kırıkhan ein
Krankenhaus auf. Dort wollen sie bis zu 200 Menschen am Tag versorgen.
Schleppende Erdbebenhilfen für Syrien: Grenze auf, Hilfe rein!
Politisch mag es komplex sein, Hilfe nach Syrien zu bringen. Faktisch
braucht es aber nur eins: eine offene Grenze zwischen der Türkei und
Nordsyrien.
Malteser zur Lage im Erdbebengebiet: „Zum Krieg kommt die Katastrophe“
Die Malteser unterstützen seit Jahren Kliniken in Syrien. Nach dem Beben
wollen sie ihre Hilfe aufstocken, sagt Nothilfe-Leiter Oliver Hochedez.
Erdbeben in Syrien und der Türkei: Deutsche Retter ziehen sich zurück
THW und Isar reisen aus der Türkei ab. Es sei kaum noch mit Lebenden unter
den Trümmern zu rechnen. Die Opferzahl übersteigt 35.000.
Vorstoß von Baerbock und Faeser: Erdbebenopfer sollen Visa bekommen
In Deutschland wollen viele Menschen türkische oder syrische Erdbebenopfer
aufnehmen. Baerbock und Faeser versprechen ein schnelles Verfahren.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.