| # taz.de -- Hedwig Richter über die Klimakrise: „Ziviler Ungehorsam gehört … | |
| > Die Historikerin Hedwig Richter über die Klimabewegung, ihre Professur an | |
| > der Bundeswehr-Uni und die Notwendigkeit von Top-down-Politik. | |
| Bild: „Es kann niemand bestreiten, dass es beinahe auf jeden Tag ankommt“, … | |
| Ein später Nachmittag in Neubiberg bei München. Hinter hohen Zäunen die | |
| Universität der Bundeswehr. Nach freundlicher Kontrolle der | |
| Passagierwürdigkeit führt eine wissenschaftliche Hilfskraft zu dem Gebäude, | |
| in dem Seminare und Vorlesungen stattfinden. Ein herzliches Willkommen | |
| durch die aktuell wohl berühmteste Historikerin der Bundesrepublik, Hedwig | |
| Richter. Ihr Buch „Demokratie“ entwickelte sich zum Bestseller. Im Hinblick | |
| auf aktuelle Diskurse zählt sie zu den entschiedensten Stimmen einer | |
| demokratisch gestützten Klimakrisenpolitik. | |
| In ihrer, so offiziell, „Kleinen Vorlesung zur Geschichte des Anthropozäns“ | |
| sitzen knapp zwei Dutzend Studierende. Vortrag wie Diskussion: | |
| spannungsgeladen, respektvoll und verblüffend lebendig. Die meisten | |
| Teilnehmenden sind Männer, eine Frau sitzt unter den Zuhörenden. Das | |
| Gespräch findet danach im „Brandl“ statt, der Kantine der Universität. | |
| wochentaz: Frau Richter, mögen Sie die universitäre Lehre? | |
| Hedwig Richter: Mögen ist zu wenig, ich liebe sie. Ich habe den Austausch | |
| mit Studierenden, ob an der Universität Greifswald, Bielefeld oder | |
| Heidelberg, immer geliebt. Forschung ist akademisch ja das eine, das andere | |
| ist mir genauso wichtig. In der Lehre findet der direkte Austausch statt, | |
| die Prüfung jedes Arguments in Jetztzeit. | |
| Und an der Bundeswehr-Uni – herrscht dort ein anderer, nun ja, | |
| militärischer Ton? | |
| So würde ich es nicht formulieren, jedenfalls nicht so, wie es das Klischee | |
| nahelegt. Hier an der Bundeswehr-Uni finde ich es eher lebendiger, | |
| meinungsfreudiger. Die Studierenden wollen Offiziere werden oder sind | |
| Offiziere. Und, das lernte ich hier: Sie sind in diesem Rang stark darauf | |
| geeicht, eine eigene Perspektive nicht nur zu haben, sondern sie auch | |
| vorzutragen und für sie einzustehen. Konformität ist mir hier eher nicht | |
| begegnet. Sehr viel Neugier, das vor allem. | |
| Wie unterscheidet sich die Studierendenschaft hier von der an einer | |
| normalen Universität? | |
| Sie sprechen voneinander nicht als „Kommilitonen“, sondern als „Kameraden… | |
| beziehungsweise „Kameradinnen“ – das ist ganz wichtig. Damit zeigen sie, … | |
| habe ich es verstanden, dass sie aufeinander aufpassen, sich unterstützen. | |
| Woanders nennt sich das Solidarität. | |
| Und vom Alter her? | |
| Die Studierendenschaft ist, so mein Eindruck, ernsthafter, erwachsener. Wer | |
| hier anfängt, hat das Abitur ein paar Jahre hinter sich und schon Zeit in | |
| direkten militärischen Kontexten verbracht. Und sie ist zielorientiert, ein | |
| Abschluss soll es unbedingt sein. Man ist hier auch konservativer, man | |
| neigt mehr der CDU/CSU zu, aber alle anderen Parteien sind unter den | |
| Studierenden ebenso vertreten, auch Grüne und, wenige zwar, Linke. Nur zur | |
| AfD würde man sich nicht bekennen, soweit ich das sehe. | |
| Sind Frauen eher häufig oder ausgesprochen selten dabei? | |
| Es sind etwa 12 Prozent. Die Bundeswehr hätte gerne mehr. Frauen melden | |
| sich zur Bundeswehr, weil sie sagen: Ich liebe große Maschinen. Oder: Ich | |
| habe schon als Kind davon geträumt, Pilotin zu werden. Außerdem ist die | |
| Bundeswehr bei unseren jungen Leuten mit sogenanntem migrantischen | |
| Hintergrund hochattraktiv. Eine sichere Ausbildung, Chancen auf eine | |
| akademische Ausbildung, der Sold ist ziemlich hoch, ein schönes Zimmer in | |
| München – das wird als attraktiv erkannt und genutzt. | |
| Ein großer Vorteil der Bundeswehr ist die hohe Diversität: Meine | |
| Studierenden sind christlich, muslimisch, jüdisch, konfessionell nicht | |
| gebunden, und sie haben die unterschiedlichsten Migrationsgeschichten. | |
| Sind Sie als Professorin an Weisungen gebunden? | |
| Nein. Ich habe keinen Chef oder Chefin, auch meine Präsidentin ist nicht | |
| meine Chefin, sie kann mir in der Lehre oder beim Stoff, den ich einbringe, | |
| nichts vorschreiben. | |
| Kein Einspruch gegen Ihr starkes Engagement für Klimapolitik? | |
| Nein, im Gegenteil. Ich spüre Wohlwollen und Interesse. | |
| Und bei den Studierenden – interessiert das Thema Klimawandel überhaupt? | |
| Ja, wen interessiert das nicht? Die wissen schon, wie soll ich sagen, was | |
| die Zeit geschlagen hat. | |
| War die Räumung des Dorfs Lützerath in Westdeutschland Thema? | |
| Auch, aber mehr die Flutkatastrophe an der Ahr. Da merkte, nicht nur bei | |
| der Bundeswehr, jeder und jede, dass unsere Art des Lebens so nicht | |
| weitergehen kann. Und an der Ahr waren die Bundeswehrsoldaten intensiv am | |
| Helfen – da ging es um Menschen in sehr konkreter Not, da mussten alle | |
| anpacken, und dass es jetzt darauf ankommt, das verstehen die Menschen, die | |
| hier sind, unmittelbar. | |
| Haben Sie vor Ihrer Zeit an der Bundeswehr-Uni das deutsche Militär auf dem | |
| Schirm gehabt? | |
| Ich komme aus einer südwestdeutschen liberalkonservativen Familie, da wurde | |
| das Militärische nicht so gefeiert. Mein Großvater hat sehr unter dem Krieg | |
| gelitten, sein Bruder ist im Ersten Weltkrieg gefallen. | |
| Gefallen – wie man so sagt. Getötet worden? | |
| Ja, aber man sagt eben „gefallen“. Er war ein „schlechter“ Soldat, wie … | |
| in der Familienerzählung hieß, keiner, der auf Waffen aus war. Bei uns in | |
| der großen Familie war Militärisches kein ausgesprochenes Alltagsthema, dem | |
| man sich mit besonderer Liebe widmete. Meine Mutter blieb immer skeptisch. | |
| Zumal vor dem Hintergrund unserer deutschen Geschichte. | |
| Und Sie? | |
| Generationentypisch leisteten alle jungen Männer in meinem Jahrgang keinen | |
| Wehrdienst, sie absolvierten Ersatzdienst, wie es hieß, also „Zivildienst“. | |
| Das ging im historischen Bewusstsein vielleicht nicht anders. Mir war | |
| allerdings theoretisch klar, dass wir eine Armee brauchen, schon im | |
| Hinblick darauf, dass Nazideutschland eben militärisch geschlagen werden | |
| musste. Ich dachte damals: Wenn ich ein Mann wäre, könnte ich nicht ruhigen | |
| Gewissens den Wehrdienst verweigern. Aber das war für mich als Frau ja sehr | |
| abstrakt. | |
| Und Ihre Brüder? | |
| Zwei gingen zum „Bund“, sehr zum Ärger der Mutter. Die anderen drei mussten | |
| nicht mehr, so war es geregelt: Pro Familie mussten nur zwei Söhne | |
| Wehrdienst leisten. Die Regelung hat sich bei uns gelohnt. | |
| Hätten Sie sich als junge Frau in einen Soldaten verlieben können? | |
| Meinen ersten Freund hatte ich in Israel, wo ich nach dem Abitur war und | |
| ein Soziales Jahr leistete. Und der war Soldat und ein Paukenspieler in dem | |
| Universitätsorchester, in dem ich mitspielen konnte. Die Paukenspieler, das | |
| sind sowieso die coolsten. Er wirkte nicht militärisch oder soldatisch, | |
| aber es war klar, der war in der Armee wie alle, die ich in Israel | |
| kennenlernte. | |
| War das nicht verstörend, in eine Gesellschaft zu kommen, in der das | |
| Militärische ein selbstverständlicher Umstand ist? | |
| Ich wollte ja nach Israel – und wenn man dann da ist, wo man hinwollte, ist | |
| man nicht gleich misstrauisch. Sondern neugierig. Mir war klar, dass Israel | |
| sein Militär nicht aus Spaß hat, sondern weil das Land von Feinden umgeben | |
| ist. Ich merkte da erstmals konkret, dass die Skepsis gegenüber dem | |
| Soldatischen, mit der ich aufgewachsen war, auch ein Luxus ist. | |
| Nun gilt das Militär in Israel, das sich nicht religiös oder | |
| rechtspopulistisch versteht, für viele Liberale und Linke dort als letzte | |
| Hoffnung gegen politische Aggressionsentgrenzung durch die neue, | |
| rechtsextrem getragene Regierung – in Deutschland machte die Bundeswehr | |
| eher durch Skandale um Rechtsextremisten in den eigenen Reihen auf sich | |
| aufmerksam. | |
| Gerade die taz hat durch ihre [1][Recherchen und Veröffentlichungen zu | |
| Rechtsextremen in der Bundeswehr] viel dazu beigetragen, dass die | |
| Bundeswehr selbst in die Aufklärung gehen konnte. Zahlen sagen aber auch, | |
| dass der Anteil rechter und rechtsextremistischer Mentalitäten bei der | |
| Bundeswehr nicht größer ist als in anderen gesellschaftlichen Bereichen. | |
| Aber natürlich ist ein rechtsextremer Soldat ein besonderes Risiko. | |
| Hat die Bundeswehr nicht besondere Sorgfalt auf die Auswahl ihres Personals | |
| zu legen? | |
| Natürlich hat sie das, immer wieder. Die Skandale und die Berichterstattung | |
| waren gut und nützlich. Eine Demokratie wie unsere zeichnet es aus, über | |
| Missstände öffentlich sprechen zu können. So können sie gemindert werden. | |
| Sicher ist, dass in der Bundeswehr, soweit ich sie erlebe, alle extremen | |
| Wert auf die Abgrenzung zur AfD legen – diese Art von Gedankengut wird | |
| nicht toleriert. | |
| Trifft dies auch auf Ihre Studierendenschaft zu? | |
| Ja. Sie ist konservativ, aber nicht rechtspopulistisch oder | |
| antidemokratisch. Demokratie ist das, worum es ihnen geht. | |
| Gibt es Grüne, die wenigstens ein bisschen geschätzt werden? | |
| Man ist sehr interessiert, die Grünen gehören ja zur Bundesregierung, da | |
| wäre es ganz fahrlässig, sich nicht für sie zu interessieren. Einen Grünen | |
| finden hier viele richtig gut, [2][und das ist Anton Hofreiter], der vom | |
| Aussehen eigentlich gar nicht passt. Langhaarig, eher ein bisschen | |
| hippiemäßig – aber weil er sich so gut auskennt mit Waffengattungen, mit | |
| militärischem Material und weil der sich beim Sprechen über die Nöte der | |
| Bundeswehr so kompetent einmischt und das auch noch gut formulieren kann: | |
| Das findet Respekt. | |
| Und die grünen Vorschläge zur Klimatransformation? | |
| Die werden diskutiert, kontrovers, engagiert, das ist klar. | |
| Sie selbst engagieren sich öffentlich für Klimatransformationspolitik. | |
| [3][An den Aktionen rund um das Dorf Lützerath] hat es viel Kritik gegeben, | |
| auch aus der grünen Partei. Teilen Sie diese Kritik? | |
| Ich fand es schade, dass sich die Aktivistinnen und Aktivisten nicht | |
| deutlich gegen die Gewalt ausgesprochen haben. Doch insgesamt ist mir viel | |
| wichtiger zu betonen, wie wichtig die Arbeit von Frauen wie Greta Thunberg | |
| oder Luisa Neubauer ist. Warum sollten sie nicht auch mal einen Fehler | |
| machen? Das sollte für niemanden ein Grund sein, sich nicht selbst zu | |
| überlegen, wie wir die fossile Zerstörung beenden können. | |
| Die Lützerather Aktionen waren nicht gerade populär. | |
| Allerdings. Allein die Bilder von den gedemütigten Polizistinnen und | |
| Polizisten im Schlamm: Das fand ich extrem unklug, darauf zu setzen – und | |
| zu glauben, das könne irgendwie für eine bessere Klimapolitik motivieren. | |
| Andererseits habe ich mich aber auch gefragt, warum es ausgerechnet hier so | |
| viel Polizei gab, wo sie doch an allen Ecken und Enden fehlt. Beide Seiten | |
| haben sich hier wortwörtlich in den Schlamm geritten. | |
| Teilen Sie die Kritik, derzufolge nicht hinreichend Politik gegen den | |
| Klimawandel gemacht wird? | |
| Ja, es müsste schneller gehen, denn es kann doch niemand bestreiten, dass | |
| es beinahe auf jeden Tag ankommt, an dem etwas zu tun ist – jenseits von | |
| Sonntagsreden. Ziviler Ungehorsam und andere Protestformen der | |
| Klimawandelbewegung gehören für mich als Demokratin dazu. | |
| Worauf käme es denn Ihrer Meinung nach an? | |
| Tatsächlich ist in dieser Extremsituation nicht zuletzt eine starke Politik | |
| gefragt. Wie die Coronakrise gezeigt hat, sind Demokratien gar nicht so | |
| schlecht darin, auch mal schnell Notmaßnahmen von oben nach unten | |
| durchzustellen – und dafür auch noch Mehrheiten zu gewinnen. Demokratien | |
| sind flexibel. Sie können mal stärker, mal schwächer Top-down sein. Ausbau | |
| erneuerbarer Energien, klimafreundliche statt klimaschädliche Subventionen, | |
| ökologisch orientierte Steuern: All das geht nicht ohne den Staat. | |
| Politikerinnen und Politiker sollten dabei die ökologische Transformation | |
| gut vermitteln. Schlimm ist es, wenn sie den Aiwanger machen … | |
| Sie meinen Hubert Aiwanger, Bayerns Wirtschaftsminister, Kopf der Freien | |
| Wähler dort … | |
| … ja, den Aiwanger machen, so nenne ich es mal: Fakten nicht kennen, | |
| ignorieren oder gar verdrehen, das sieht man fatalerweise sogar bei der | |
| FDP, wenn sie beispielsweise für mehr Autobahnen plädiert, um CO2 | |
| einzusparen. | |
| Sie plädieren in Ihren Texten, in Ihren Tweets, auf Kolloquien und | |
| öffentlichen Veranstaltungen für Verzicht im Namen der Abwehr des | |
| Klimawandels. Ist das nicht besonders unpopulär: Denn wer will schon auf | |
| Dinge im eigenen Lebensstil verzichten? | |
| Zum einen: Es geht doch um unsere Freiheit. Wer nichts tut, wird Freiheit | |
| sehenden Auges massiv einschränken. Und dann braucht es für die ökologische | |
| Transformation alles – neue Technologien, Anreize durch Preise, aber eben | |
| auch Verzicht. Demokratie heißt für mich nicht die Abwesenheit von | |
| Zumutungen, im Gegenteil. Die Gewählten sind verpflichtet, wenn nötig, der | |
| Bevölkerung die notwendigen Veränderungen zuzumuten. | |
| Wenn etwa eine Flut ansteht, muss die Politik evakuieren, auch wenn die | |
| Menschen das nicht mögen. Um die Freiheit präventiv zu schützen, muss die | |
| Demokratie eine funktionierende Armee haben, damit sie sich gegen die | |
| Putins dieser Welt schützen kann. Und so weiter. Demokratische Politik muss | |
| im Anthropozän die Lage zur Kenntnis nehmen und für den Schutz und die | |
| Freiheit der Menschen sorgen. Übrigens auch die Freiheit der kommenden | |
| Generationen, wie das Bundesverfassungsgericht festgestellt hat. | |
| Was heißt Verzicht konkret für Sie? | |
| Alle können weiterhin ein gutes Leben führen, womöglich sogar ein besseres, | |
| wenn wir verzichten: weniger Auto fahren, weniger Fleisch, dessen | |
| ausgesprochen hoher Konsum insbesondere in Deutschland massive | |
| gesundheitliche Schäden mit sich bringt, mehr fürs Fahrrad, ein besserer | |
| öffentlicher Verkehr. Bürgerinnen und Bürger in Demokratien haben schon oft | |
| bewiesen, dass sie in der Lage sind, aus Vernunftgründen ihren Lebensstil | |
| zu ändern. | |
| Wohl dem, der oder die das materiell verkraften kann, nicht wahr? | |
| Wir brauchen so etwas wie ökologische Teilhabe: Alle sollen in der Lage | |
| sein, zur ökologischen Transformation beizutragen. Gesunde Nahrung, | |
| ökologische Produkte, günstige Urlaubsreisen ohne Billigflüge, Anschluss an | |
| den Nahverkehr sollten möglichst allen zugänglich sein. Unter den | |
| Klimaschäden leiden ja besonders die Ärmsten, weil es in ihren Stadtteilen | |
| am wenigsten Grün gibt, weil sie auf dem Land mit Fahrrad und öffentlichem | |
| Verkehr nur schlecht vorankommen etc. Die ökologische Transformation in | |
| einer Demokratie muss immer auch die soziale Frage im Blick haben. | |
| Aber es wären Top-down-Reformen. Mehrheitlich, etwa beim Verzicht auf | |
| Fleisch oder auf ein privates Automobil, unterstützen das weder die | |
| Deutschen, noch haben sie die Mehrheit in der Ampelkoalition. | |
| Der Glaube, Demokratien würden ihren Bürgerinnen und Bürgern nichts | |
| zumuten, entspricht schlicht nicht den historischen Erfahrungen. Die USA | |
| oder das Vereinigte Königreich haben ihren Bürgern einen überaus | |
| entbehrungsreichen Krieg gegen Nazideutschland zugemutet. Nach 1945 haben | |
| viele Demokratien wie auch die Bundesrepublik mit einem starken Staat und | |
| technokratischer Expertise die europäische Stabilität geschaffen. | |
| Demokratien treiben Steuern ein, damit die Ärmsten ein Leben in Würde | |
| führen können. Die Gurtpflicht schützt das Leben. Gesetzliche Regelungen | |
| sorgen dafür, dass unsere Lebensmittel so gut sind wie nie zuvor. Das | |
| Interessante ist: Außer einigen verlorenen Seelen in der FDP halten das | |
| alle für sinnvoll. | |
| Das gäbe heftigen Streit. | |
| Selbstverständlich. Konflikte, also auch öffentlich ausgetragener Streit, | |
| gehören zu einer Demokratie dazu. Streit muss nicht zu gesellschaftlicher | |
| Spaltung führen, sondern kann auch zu mehr demokratischem Miteinander | |
| beitragen. Hinzu kommt, dass es unzählige Klimainitiativen von unten gibt. | |
| Auch hier gilt eben: Wir brauchen alles für die Transformation. Einen | |
| starken Staat, aber auch eine starke Zivilgesellschaft. | |
| An welche Gesetze oder Bestimmungen denken Sie jetzt? | |
| Ich denke, Corona hat gezeigt, dass Menschen in einer Demokratie | |
| Belastungen nicht nur ertragen, sondern auch unterstützen können. Da war | |
| für alle, für die Mehrheit, über die ganze pandemische Zeit plausibel, dass | |
| gewisse Maßnahmen wie Maskenpflicht, Lockdowns und so weiter, wichtig sind | |
| für das gesellschaftliche Gesamtgefüge – allein um die Schwächsten stärker | |
| zu schützen. | |
| Und wenn es nicht so kommt, bleiben Sie zuversichtlich? | |
| Immer. Mit meiner kulturellen DNA, mit dem, wie ich aufwuchs und wurde, | |
| kann ich gar nicht anders. Das Gerechte, das Vernünftige, das Bessere wird | |
| sich durchsetzen. Allerdings haben wir bei der Klimakrise nicht mehr viel | |
| Zeit. | |
| 4 Feb 2023 | |
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