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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Kyjiw weiter großteils ohne …
> Zwar erholt sich das ukrainische Stromnetz, viele sind aber noch
> abgeschnitten. Belarus schließt derweil aus, dass seine Armee in den
> Krieg eingreift.
Bild: Sitzen nicht nur im Dunkeln: Viele Menschen in Kiew sind weiterhin vom En…
## Ukrainisches Stromnetz teils repariert
Auch wenn es in vielen ukrainischen Haushalten noch keinen Strom, Wasser
oder Heizung gab, meldeten die Behörden Fortschritte bei der
Wiederherstellung der Versorgung. [1][Das Stromnetz erhole sich von dem
Blackout am Mittwoch]. Die Hälfte des Bedarfs könne wieder gedeckt werden,
teilte der Netzbetreiber Ukrenerho am Donnerstagabend mit.
Die meisten Wärmekraftwerke und Wasserkraftwerke produzierten wieder Strom.
Notabgeschaltete Kernkraftwerke kehrten ans Netz zurück. Auch das russisch
besetzte AKW Saporischschja wurde nach Angaben der Internationalen
Atomenergiebehörde (IAEA) wieder von außen mit Strom versorgt und war nicht
auf Dieselgeneratoren angewiesen.
Angespannt blieb die Lage in der Hauptstadt Kyiv. Dort hatten nach Angaben
des Versorgers DTEK nur 30 Prozent der Haushalte Strom. Das Licht könne
vorerst nur für zwei, drei Stunden eingeschaltet werden.
„Mit Stand heute Abend gibt es in 15 Regionen immer noch Probleme mit dem
Wasser“, sagte Selenskyj. Die Angriffe auf zivile Ziele seien „die Rache
derjenigen, die verloren haben“, sagte er. „Sie wissen nicht, wie man
kämpft. Das Einzige, was sie tun können, ist zu terrorisieren. Ob
Energieterror, Artillerieterror oder Raketenterror – dazu ist Russland
unter seiner derzeitigen Führung heruntergekommen.“ Nur die Befreiung des
gesamten Landes und Sicherheitsgarantien könnten die Ukrainer dauerhaft vor
Russland schützen. (dpa)
## 🐾 Journalismus aus dem Kriegsgebiet
Das ukrainische Medienprojekt „Donbas Frontliner“ gilt als eine der
wichtigsten Informationsquellen über das Leben in der umkämpften
Ostukraine. Sie begleiten, filmen und interviewen Menschen, berichten über
Verletzte und Tote. Für die taz gibt Ukraine-Korrespondent [2][Bernhard
Clasen einen Einblick in ihre Arbeit]. (taz)
## Putin trifft Mütter toter Soldaten
Mehr als neun Monate nach dem Beginn des von ihm angeordneten
Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Kremlchef Wladimir Putin Mütter
getöteter Soldaten getroffen. Staatliche russische Medien veröffentlichten
am Freitag ein kurzes Video, das zeigt, wie Putin mehr als ein Dutzend
ausgewählter Frauen in seiner Residenz in Nowo-Ogarjowo im Moskauer Gebiet
empfängt und ihnen Kaffeetässchen reicht.
„Ich möchte, dass Sie wissen, dass wir diesen Schmerz mit Ihnen teilen, und
dass wir natürlich alles dafür tun werden, damit Sie sich nicht vergessen
fühlen“, sagte Putin laut Agentur Interfax bei dem Treffen. „Wir tun alles
uns Mögliche dafür, dass Sie eine Schulter an Ihrer Seite spüren.“ Den
offiziellen Angaben zufolge waren insgesamt 17 Frauen aus verschiedenen
russischen Regionen sowie aus völkerrechtswidrig von Moskau annektierten
Gebieten der Ostukraine angereist.
Angesichts militärischer Niederlagen sind auf Putins Befehl seit Ende
September rund 300.000 Reservisten für die Kämpfe in der Ukraine eingezogen
worden. Die [3][Teilmobilmachung erwies sich als äußerst unpopuläre
Maßnahme] und löste in Russland eine regelrechte Massenflucht sowie die
größten Anti-Kriegs-Proteste seit Monaten aus. Organisiert wurden die
Demonstrationen oft von Frauen. (dpa)
## Lukaschenko schließt belarussischen Armeeeinsatz aus
Der belarussische Präsident [4][Alexander Lukaschenko schließt den Einsatz
seiner Streitkräfte] in der Ukraine aus. „Wir mischen uns nicht ein, wir
töten niemanden, wir schicken kein Personal dorthin, weil es keine
Notwendigkeit dafür gibt“, sagte Lukaschenko der belarussischen
Nachrichtenagentur Belta zufolge auf die Nachfrage von russischen
Journalisten in Minsk.
Lukaschenko sei für Verständigung, Verhandlungen statt militärischer
Eskalationen seien nun erforderlich. Lukaschenko erklärte jedoch auch, dass
die Ukraine, Polen sowie die USA nicht an Friedensgesprächen interessiert
seien und machte somit einmal mehr seine prorussische Haltung deutlich.
(reuters)
## Bundestagsfraktionen: ukrainische Hungersnot war stalinistischer
Völkermord
Mehrere Bundestagsfraktionen wollen Medienberichten zufolge in einer
Resolution die von der Sowjetführung verursachte Hungersnot in der Ukraine
vor 90 Jahren als Völkermord anerkennen. Das geht aus einem gemeinsamen
Antrag von SPD, Grünen, FDP und CDU/CSU hervor, über den die Frankfurter
Allgemeine und der Spiegel am Freitag berichteten.
Demnach wurde der Text zum Gedenktag für die auf Ukrainisch als Holodomor
bezeichnete Katastrophe fertiggestellt, der in der Ukraine immer am letzten
Samstag im November begangen wird.
Der ukrainische Begriff bedeutet Tötung durch Hunger und bezieht sich auf
die Jahre 1932 und 1933. Damals hatte der sowjetische Diktator Joseph
Stalin durch eine erzwungene Kollektivierung der Landwirtschaft eine große
Hungersnot ausgelöst, an der in der Ukraine mehrere Millionen Menschen
starben.
Der Holodomor reihe sich ein „in die Liste menschenverachtender Verbrechen
totalitärer Systeme, in deren Zuge vor allem in der ersten Hälfte des 20.
Jahrhunderts in Europa Millionen Menschenleben ausgelöscht wurden“, heißt
es in dem Resolutionsentwurf, über den laut der Zeitung FAZ kommende Woche
abgestimmt werden soll. (afp)
## Befreite Stadt Cherson wird beschossen
Der Lagebericht des ukrainischen Generalstabs sprach am Donnerstag von
andauernden schweren Kämpfen im Donbass in der Ostukraine. Die russischen
Truppen versuchten weiterhin einen Durchbruch bei Bachmut und bei
Awdijiwka.
Selenskyj sagte, die erst kürzlich von [5][ukrainischen Truppen befreite
Stadt Cherson] werde fast stündlich beschossen. Am Donnerstag schossen
russische Truppen mit Artillerie und Mehrfachraketenwerfern auf die Stadt
in der Südukraine ein und töteten 7 Menschen. Etwa 20 Menschen seien
verletzt worden, teilte Gebietsgouverneur Jaroslaw Januschewytsch mit. „Der
heutige Tag ist eine weitere schreckliche Seite in der Geschichte unserer
Heldenstadt.“
Unter dem Druck ukrainischer Angriffe hatten russische Truppen Cherson und
ihren Brückenkopf auf dem nordwestlichen Ufer des Dnipro Mitte November
geräumt. Die Russen halten aber Stellungen auf dem anderen Ufer des Flusses
und setzen von dort ihre Artillerie ein. (dpa)
## Selenskyj: Befreiung der Krim bleibt Kriegsziel
Trotz westlicher Skepsis hält der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj
an einer Befreiung der 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim als
Kriegsziel fest. „Wenn uns jemand einen Weg aufzeigt, wie die Besetzung der
Krim mit nicht-militärischen Mitteln beendet werden kann, dann werde ich
sehr dafür sein“, sagte er der britischen Zeitung Financial Times. Wenn ein
Vorschlag aber bedeute, dass die Krim besetzt und Teil Russlands bleibe,
„sollte niemand darauf seine Zeit verschwenden“.
Westliche Unterstützer:innen der Ukraine gehen davon aus, dass diese
irgendwann die von Russland seit dem 24. Februar besetzten Gebiete sowie
den Donbass zurückerobern kann. Sie sind aber vorsichtiger bei der Krim:
Die Halbinsel sei für Moskau strategisch und symbolisch so wichtig, dass
eine Eskalation des Krieges zu befürchten sei. (dpa)
25 Nov 2022
## LINKS
[1] /Ukraine-richtet-Waermestuben-ein/!5897688
[2] /Ukrainisches-Medienprojekt/!5893917
[3] /Auf-dem-Einberufungsamt-in-Russland/!5884548
[4] /Belarus-im-Krieg-gegen-die-Ukraine/!5889545
[5] /Alltag-im-befreiten-Cherson/!5896363
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