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# taz.de -- Einschüchterung von DW-Mitarbeitern: Iran droht deutschen Journali…
> Nach Drohungen gegen Redakteure der Deutschen Welle fordert der DJV die
> Einbestellung des iranischen Botschafters.
Bild: Ein Mikrofon mit dem Logo der Deutschen Welle
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) fordert von Außenministerin
Baerbock, den iranischen Botschafter einzubestellen. Grund sind die
Drohungen iranischer Behörden gegen Mitglieder der Farsi-Redaktion bei der
Deutschen Welle (DW).
„Die Familien von Journalisten werden für kritische Berichterstattung in
Geiselhaft genommen“, sagte der Bundesvorsitzende des Deutschen
Journalistenverbands, Frank Überall, in einer Erklärung vom Montag. „Was
muss noch passieren, damit das Außenministerium dem Mullahregime endlich
die rote Karte zeigt?“
Die Rundfunkrat der Deutschen Welle hatte zuvor erklärt, dass die
iranischen Behörden ihren Druck auf Mitarbeiter*innen der DW erhöht
hätten. Das Regime drohe, gegen deren in Iran lebende Familienangehörige
vorzugehen, wenn die kritische Berichterstattung anhalte. Agenten des
Regimes hätten zudem „Personen in Iran kontaktiert, die einem
DW-Mitarbeiter auf dessen Instagram-Kanal folgen.“ Die Personen seien per
Telefonanruf und in Verhören aufgefordert worden, dem Kanal zu entfolgen,
„wenn sie Konsequenzen für sich und Angehörige vermeiden wollten“.
Ende Oktober hatte Iran die Farsi-Redaktion der DW [1][auf eine
Sanktionsliste gesetzt]. Drohungen und Einschüchterung gegen die
Farsi-Redaktion beklagte der öffentlich-rechtliche Auslandssender schon vor
den jüngeren Protesten in Iran. Mitarbeitende und ihre Familien würden bei
Besuchen in Iran häufig bei Ein- oder Ausreise verhört. Aktive
Mitarbeitende der Redaktion reisten deshalb schon länger nicht mehr ins
Land.
## Drohungen auch gegen Journalisten in Großbritannien
Mitte November hatte das britische Außenministerium [2][den ranghöchsten
Diplomaten Irans in Großbritannien aus ähnlichen Gründen einbestellt].
Außenminister James Cleverly erklärte, „Einschüchterung jeglicher Art“
gegenüber der Presse werde nicht toleriert. In Großbritannien lebende
Journalist*innen sollen zuvor bedroht worden sein. Die Regierung in Iran
bestreitet die Vorwürfe.
Das deutsche Auswärtige Amt hatte zuletzt mit anderen Staaten eine
[3][Sondersitzung im UN-Menschenrechtsrat] zur Lage in Iran einberufen. Der
Rat verabschiedete eine Resolution, die eine unabhängige Untersuchung der
Gewalt gegen Demonstrierende fordert. Teheran warf Berlin danach
„Interventionismus“ vor und bestellte den deutschen Botschafter ein.
28 Nov 2022
## LINKS
[1] /Iran-sanktioniert-europaeische-Medien/!5887366
[2] https://www.reuters.com/world/uk/britain-summons-irans-senior-diplomat-over…
[3] /Beschluss-des-UN-Menschenrechtsrats/!5897799
## AUTOREN
Peter Weissenburger
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Schwerpunkt Pressefreiheit
Deutsche Welle
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Proteste in Iran
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Proteste in Iran
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