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# taz.de -- Inflationsrate so hoch wie 1951: Lebensmittel ein Fünftel teurer
> Die Preise steigen weiter: Waren und Dienstleistungen kosteten im Oktober
> durchschnittlich 10,4 Prozent mehr als noch vor einem Jahr.
Bild: Dafür bekommt man auf dem Markt immer weniger: 5 Euro
Berlin rtr | Angetrieben von hohen Energie- und Lebensmittelpreisen ist die
[1][Inflation] in Deutschland auf den höchsten Stand seit 1951 geklettert.
Waren und Dienstleistungen kosteten im Oktober durchschnittlich 10,4
Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Freitag
eine frühere Schätzung bestätigte. Im September hatte die Teuerungsrate
noch bei 10 Prozent gelegen.
„Hauptursachen für die hohe Inflation sind nach wie vor enorme
Preiserhöhungen bei den Energieprodukten“, sagte der Präsident des
Statistischen Bundesamtes, Georg Thiel. „Aber wir beobachten zunehmend auch
Preisanstiege bei vielen anderen Waren und Dienstleistungen.“
Ein Beispiel dafür ist die Entwicklung bei den Nahrungsmitteln: Für sie
mussten die Verbraucher durchschnittlich 20,3 [2][Prozent] mehr hinblättern
als im Oktober 2021. Erheblich teurer wurden etwa Speisefette und Speiseöle
(+49,7 Prozent), Molkereiprodukte und Eier (+28,9 Prozent), Gemüse (+23,1
Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+19,8 Prozent).
Preistreiber Nummer eins bleibt allerdings Energie als Folge des russischen
Krieges gegen die Ukraine: Sie kostete durchschnittlich 43 Prozent mehr als
ein Jahr zuvor. Einen noch kräftigeren Anstieg dürfte die von 19 auf 7
Prozent gesenkte Mehrwertsteuer für Erdgaslieferungen und Fernwärme
verhindert haben. Haushaltsenergie verteuerte sich mit 55 Prozent besonders
stark: So haben sich die Preise für Erdgas mit 109,8 Prozent mehr als
verdoppelt, die Teuerung für Fernwärme betrug 35,6 Prozent.
## Weitere Preiserhöhungen folgen
Auch das Heizen mit anderen Energieträgern kostete erheblich mehr: Die
Preise für Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe erhöhten
sich um 108,1 Prozent, die für leichtes Heizöl lagen um 82,8 Prozent höher.
Für Strom wurden 26,0 Prozent mehr verlangt. Für Kraftstoffe wie Benzin
mussten 22,3 Prozent mehr bezahlt werden.
Die Verbraucher müssen sich auf weitere Preiserhöhungen in den kommenden
Monaten einstellen. Auch im Oktober plante gut jedes zweite Unternehmen
damit, die Kunden demnächst stärker zur Kasse zu bitten, wie das Münchner
[3][Ifo-Institut] bei seiner monatlichen Umfrage herausfand. Die
Wirtschaftsweisen rechnen für das kommende Jahr mit einer
durchschnittlichen Teuerungsrate von 7,4 Prozent. In diesem Jahr soll sie
bei 8 Prozent liegen.
11 Nov 2022
## LINKS
[1] /Wirtschaftsprognose-fuer-2023/!5890656
[2] /Inflation-und-Preissteigerung/!5890663
[3] /Ifo-Institut-Preisbarometer/!5886131
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