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# taz.de -- Umweltfreundliche Mobilität: Von Eberswalde lernen
> Ein Fahrrad-Parkhaus haben nur wenige Bahnhöfe. Dabei müssten Zug- und
> Radverkehr besser verknüpft werden, so die Organisation Allianz pro
> Schiene.
Bild: Bahnhof mit Zukunft: In Eberswalde gibt es Platz für 600 Fahrräder
Berlin taz | Ein Teil der Zukunft ist zu sehen im brandenburgischen
Eberswalde. Am dortigen Bahnhof steht ein hölzernes Parkhaus für Fahrräder
mit über 600 Plätzen, eröffnet vor einem halben Jahr. Auf zwei Stockwerken
gibt es Metallbügel zum Anketten von Rädern, abschließbare Boxen für
Lastenräder und Stromanschlüsse für E-Bikes, erklärt Silke Leuschner, die
Leiterin des Stadtentwicklungsamtes.
So erleichtert die Stadt den Pendler:innen eine umweltfreundliche
Mobilität. Wer mit dem Zug anreist, kann das Rad aus dem Parkhaus holen und
auf das Auto verzichten.
So etwas wie in Eberswalde existiert weder am Berliner Hauptbahnhof, noch
in vielen anderen Städten. Sollte es aber, finden die Allianz pro Schiene,
ein Zusammenschluss von Umweltverbänden und Bahnunternehmen, und die
Organisation Zukunft Fahrrad. Beide forderten an diesem Mittwoch eine
Million zusätzlicher Stellplätze an Bahnhöfen. Derzeit gibt es nur rund
400.000.
Ungefähr 6,7 Milliarden Euro würde diese Investition Bund und Länder
kosten, sagte Allianz-Geschäftsführer Dirk Flege. Solche Summen seien
derzeit nirgendwo eingeplant. Er riet dringend, mehr über die Verknüpfung
der beiden ökologischen Verkehrsträger Bahn und Rad nachzudenken.
## Mehr Räder auch durch das 49-Euro-Ticket
Denn der Druck in diese Richtung werde steigen, schätzen die
Organisationen. 2023 wird das bundesweite [1][49-Euro-Ticket] für den
öffentlichen Nahverkehr eingeführt. Die Zahl der Fahrgäste in Zügen und
ÖPNV dürfte zunehmen, und zu den Bahnhöfen kommen die Leute besser mit dem
Rad als mit dem Auto. Um die Planer:innen zu unterstützen, hat die
Allianz pro Schiene einen Leitfaden für Fahrradparkhäuser veröffentlicht.
Flege zitierte aus einer Umfrage, derzufolge fast die Hälfte der
Verkehrsteilnehmer:innen sich grundsätzlich vorstellen kann, Zug und
Fahrrad auf dem Weg zur Arbeit zu kombinieren. Eine weitere Variante ist
dabei das [2][Bike-Sharing], das kurzfristige Ausleihen von öffentlichen
Fahrrädern. „Sharing und Fahrradverleih müssen flächendeckend in Kommunen
angeboten werden“, sagte Wasilis von Rauch, der Geschäftsführer von Zukunft
Fahrrad.
Beide Organisationen sprachen sich dafür aus, ein „digital buchbares,
bundesweites Rad-Ticket“ als Ergänzung des 49-Euro-Tickets einzuführen. Die
Forderung nach kostenloser Fahrradmitnahme im ÖPNV und Zügen sahen sie
skeptisch. Sie befürchten, dass es zu einer Überlastung des öffentlichen
Nahverkehrs kommen könnte. Schon heute ist oft wenig Platz für die
zahlreichen Räder.
17 Nov 2022
## LINKS
[1] /Das-49-Euro-Ticket-kommt/!5889162
[2] /Swapfiets-Leihfahrraeder-in-Berlin/!5609979
## AUTOREN
Hannes Koch
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