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# taz.de -- Vorschlag der EU-Kommission: Kritik an neuer Abgasnorm Euro 7
> Die EU-Kommission möchte, dass die Abgasnorm künftig auch für E-Autos
> gilt. Doch Umweltschützern reicht das nicht.
Bild: Auch die letzten fossilen Neuwagen sollen sauberer werden, Zug mit Neuwag…
Brüssel taz | Ab 2035 will die Europäische Union keine [1][Autos] mit
Verbrennungsmotor mehr zulassen. Aber auch die letzten fossilen Neuwagen
sollen sauberer werden. Dies geht aus dem Vorschlag für die neue Abgasnorm
Euro 7 hervor, den die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel vorgestellt
hat.
Neue Fahrzeuge sollen demnach künftig weniger Feinstaub und Stickoxide
ausstoßen. Erstmals sollen auch Bremsen und Reifen „sauber“ werden, also
keine Partikel mehr abgeben. Deshalb sind auch Elektroautos und
Wasserstofffahrzeuge von der Regulierung betroffen.
Zudem sollen die Grenzwerte auch unter extremen Bedingungen gelten. Sie
dürfen künftig auch bei Temperaturen von bis zu 45 Grad, 7 Grad mehr als
bisher, nicht überschritten werden. Die EU-Kommission verspricht striktere
Kontrollen und mehr Umweltschutz.
Der Straßenverkehr ist die wichtigste Ursache für Luftverschmutzung in den
Städten. Durch Euro 7 sollen die Stickoxid-Emissionen von Autos bis 2035 um
schätzungsweise 35 Prozent sinken, bei Bussen und Lkws um mehr als 50
Prozent. Die neuen Regeln sollen die EU-Vorgaben für den
Kohlendioxid-Ausstoß ergänzen. Diese sehen eine Reduzierung um 100 Prozent
bis 2035 vor – also das Ende des Verbrenners. Die EU übernehme eine
Führungsrolle beim Umwelt- und Klimaschutz, heißt es in Brüssel.
## Kritik vom Binnenmarktkommissar
Allerdings sind nicht alle einverstanden. So warnt EU-Binnenmarktkommissar
Thierry Breton vor Wettbewerbsnachteilen für Europas Autoindustrie. Der
Franzose fordert eine Revisionsklausel: Zur Not müsse man von allzu
ehrgeizigen Vorgaben abrücken können.
Dieser Meinung sind auch die Hersteller. Die Bedingungen für Abgastests
seien zu streng, klagt der VDMA. Zudem fehle es an Planungssicherheit, da
die Kommission sich weitere Verschärfungen vorbehalte. Das Ziel einer
Schadstoffreduzierung sei unstrittig, der Weg jedoch nicht.
Genau andersherum argumentieren Umweltschützer. Der Entwurf aus Brüssel sei
ein „Kniefall vor der Autolobby“, kritisiert die Deutsche Umwelthilfe.
Statt die schädlichen Stickoxid-Emissionen zu reduzieren, werde der
Grenzwert unverändert auf dem Niveau der seit 2015 geltenden
Euro-6-Abgasnorm festgeschrieben.
Mit dem „unambitionierten Vorschlag“ mache „die EU-Kommission den Weg frei
für schmutzige Autos“, sagt auch der EU-Parlamentarier der Grünen, Michael
Bloss. Der Vorschlag sei „insgesamt untauglich“, meint auch der
Jan-Christoph Oetjen (FDP). Sollte er unverändert umgesetzt werden, drohe
für ältere Bestandsfahrzeuge ein vorzeitiges Aus. Allerdings können die
Parlamentarier noch Änderungen einbringen. Auch der Ministerrat muss noch
zustimmen.
10 Nov 2022
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[1] /Autos/!t5012407
## AUTOREN
Eric Bonse
## TAGS
EU-Politik
Autos
Abgase
Verkehr
kupfer
Abgase
EU-Kommission
Schwerpunkt Klimawandel
Diesel
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