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# taz.de -- Energiekrise in Deutschland: Kommunen warnen vor Blackouts
> Der Städtebund warnt davor, im Winter Heizlüfter zu nutzen, weil es
> Stromausfälle geben könnte. Energieexperten sagen: Deutschland ist gut
> gerüstet.
Bild: Soll man laut Städtebund nicht benutzen, auch wenn man friert: Heizlüft…
Berlin dpa | Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat wegen der
Energiekrise vor flächendeckenden Stromausfällen in Deutschland gewarnt.
„Die Gefahr eines Blackouts ist gegeben“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd
Landsberg der Welt am Sonntag. Die Vorbereitung auf echte Krisensituationen
müsse verbessert werden. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) versprach dagegen
am Wochenende mit [1][Blick auf die Energiekrise]: „Wir kommen da durch.“
Die Menschen in Deutschland spürten, dass sie in einer ernsten Zeit lebten.
„Wir haben uns aber vorbereitet“, versicherte der Kanzler in seiner
wöchentlichen Videobotschaft. „Wir werden uns als Land unterhaken, weil wir
ein solidarisches Land sind.“
Ein [2][Stromnetzstresstest der Bundesregierung] kam kürzlich zu dem
Ergebnis, „dass stundenweise krisenhafte Situationen im Stromsystem im
Winter 22/23 zwar sehr unwahrscheinlich sind, aktuell aber nicht
vollständig ausgeschlossen werden können“. Dabei ging es um ein
Extremszenario, in dem wegen Gasmangels ein Viertel bis die Hälfte der
Gaskraftwerke in Süddeutschland ausfallen, zugleich anhaltendes
Niedrigwasser den Nachschub für Kohlekraftwerke ausbremst, französische
Atomkraftwerke weiter außer Betrieb sind und viele Heizlüfter gleichzeitig
genutzt werden.
Experten halten das deutsche Stromnetz allerdings für gut gewappnet. „Die
Angst ist zu einem großen Teil Panikmache“, sagte Energieexperte Christoph
Maurer vom Beratungsunternehmen Consentec dem Fernsehsender n-tv. Der
Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, sagte der
Rheinischen Post: „Wir sollten jetzt nicht mit Panik reagieren, sondern mit
einer gemeinsamen Kraftanstrengung.“ Die [3][Städte wollten 20 Prozent Gas
einsparen]. Wenn alle gemeinsam dieses Ziel verfolgten, sehe er eine gute
Chance, ohne Blackout durch den Winter zu kommen. Zugleich müsse aber auch
Vorsorge betrieben werden; Notstrom-Reserven seien notwendig. „Da tragen im
Katastrophenschutz Länder und Kommunen gemeinsam Verantwortung“, sagte
Dedy.
## Heizlüfter und Hackerangriffe könnten zur Gefahr werden
Landsberg warnte konkret vor der Gefahr einer „Überlastung des Stromnetzes
– etwa wenn die 650.000 in diesem Jahr verkauften Heizlüfter ans Netz
gehen, sollte die Gasversorgung ausfallen“. Auch feindliche Hackerangriffe
seien ein realistisches Szenario. „Wir können flächendeckende Stromausfälle
nicht ausschließen“, sagte er. Für diesen Fall sei Deutschland ungenügend
gerüstet.
Er forderte die Bürger auf, die Empfehlungen des Bundes zum
[4][Katastrophenschutz] ernst zu nehmen und Wasser sowie Lebensmittel im
Haus zu haben. Bei einem großflächigen Stromausfall „läuft kein Wasser, man
kann nicht tanken, nach zwei Tagen kann man sein Handy nicht mehr laden“,
beschrieb er. Auch der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller,
warnte vor massenhaftem Gebrauch von Heizlüftern. Sie zu nutzen sei selbst
bei den [5][hohen Gaspreisen] teurer als Heizen mit Gas, sagte er dem
Tagesspiegel. Außerdem könne es [6][Stromnetze lokal an ihre Grenzen]
bringen, wenn viele Menschen gleichzeitig Heizlüfter betrieben.
11 Sep 2022
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Robert Habeck
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