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# taz.de -- Bahnfahren wieder noch teurer: Weit weg vom 9-Euro-Ticket
> Zum Fahrplanwechsel im Dezember steigen die Ticketpreise um
> durchschnittlich 4,9 Prozent. Sparpreise gibt es weiterhin.
Bild: Reiselust nach Einführung des 9-Euro-Tickets am Berliner Hauptnahnhof
Berlin taz | Die Deutsche Bahn erhöht zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember
die Preise im Fernverkehr deutlich. Im Durchschnitt kosten die Tickets dann
4,9 Prozent mehr als bisher. Das teilte das Unternehmen nun mit. „Wie viele
andere Unternehmen auch ist auch die Deutsche Bahn gezwungen, auf die
massiven Teuerungen mit einer Anpassung der Preise zu reagieren“, heißt es
in der Mitteilung weiter. Damit liegt die Preisanstieg auf der Schiene
jedoch noch weiter unter der allgemeinen Inflationsrate von fast acht
Prozent.
Das Unternehmen ist einer der größten Stromverbraucher in Deutschland und
hat sich günstige Einkaufspreise in diesem Jahr noch sichern können. Doch
nun muss der Konzern die Energie auch teurer einkaufen. Das Unternehmen
geht von zwei Milliarden Euro zusätzlicher Kosten im Jahr aus. Auch für die
Fahrscheine und Zeitkarten im Regionalverkehr müssen die Kunden im Winter
mehr bezahlen. Der Tarifverbund der Verkehrsunternehmen dort hat bereits
zuvor eine Preiserhöhung um vier Prozent angekündigt.
Es gibt auch [1][Lichtblicke in der Preisstrategie] der Bahn. So bietet das
Unternehmen weiterhin Tickets zum Supersparpreis von 17,90 Euro an. Auch
der Sparpreis bleibt mit 21,90 Euro unverändert. Ebenso gleich bleibt das
Schnupperangebot für junge Leute unter 27 Jahren mit 12,90 Euro, der Super
Sparpreis Young.
Die freie Zugwahl beim Reisen mit der Bahn verteuert sich dagegen
überdurchschnittlich. Denn der Flexpreis verteuert sich um 6,9 Prozent.
Eine Fahrt in der ersten Klasse von Hamburg nach Köln kostet künftig ohne
Bahncard statt 168,50 Euro rund 180 Euro, in der zweiten Klasse 117,60 Euro
statt bisher 110 Euro. Von Freiburg nach Frankfurt erhöht sich der Preis in
der zweiten Klassen um 5,16 Euro, in der ersten um 8,70 Euro. Spürbar mehr
bezahlen die Kunden zwischen München und Hamburg oder Berlin. In der ersten
Klasse kostet das Flexticket bald 19 Euro mehr, in der Zeiten 11,30 Euro.
## Auch Bahncard teurer
Teurer werden auch die meisten Varianten der Bahncard. Hier hat die Bahn
zunächst nur Durchschnittszahlen angegeben. Danach erhöhen sich die Kosten
der Bahncards 25, 50 und 100 um 4,9 Prozent. Das gilt auch für
Streckenzeitfahrkarten. Demnach wird die Bahncard 25 künftig mit 120,60
Euro in der ersten Klasse gut fünf Euro mehr kosten, in der zweiten Klasse
mit 59,80 Euro knapp drei Euro mehr. Der Preis für die Schwesterkarte mit
50 Prozent Rabatt erhöhte sich in der ersten Klasse von 474 Euro auf 497
Euro, in der zweiten von 234 Euro auf 245 Euro. Die Netzkarte 100 schlägt
künftig mit 7.353 Euro in der ersten und 4.375 Euro in der zweiten Klasse
zu Buche, ein Aufschlag um mehrer Hundert Euro.
Die [2][Probebahnkarten] sich von der Preiserhöhung nicht betroffen. Für
Pendlerinnen und Pendler soll es auch weiterhin Ticket für zehn oder 20
Fahrten geben. Unverändert bleiben die Reservierungsgebühren für
Sitzplätze. Sie kosten auch künftig 4,50 Euro in der zweiten und 5,90 Euro
in der ersten Klasse. Ab dem 12. Oktober können Fahrten nach dem
Fahrplanwechsel gebucht werden. Sparen können die Fahrgäste, die ihre Reise
bis zum 10. Dezember buchen. Bis dahin gelten die alten Preise.
28 Sep 2022
## LINKS
[1] /Auswertung-zum-9-Euro-Ticket/!5880861
[2] https://www.bahn.de/angebot/bahncard/probebahncard
## AUTOREN
Wolfgang Mulke
## TAGS
Deutsche Bahn
Bahncard
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Volker Wissing
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