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# taz.de -- Verkehrsminister über 9-Euro-Ticket: Wissing will Nachfolge ab 2023
> Bis Ende des Jahres soll die Nachfolge des 9-Euro-Tickets geklärt sein.
> Bundesverkehrsminister Volker Wissing wünscht sich eine bundesweite
> Abo-Variante.
Bild: Will ein „möglichst attraktives Ticket“: Bundesverkehrsminister Volk…
Berlin dpa/afp | Die Nachfolge des [1][9-Euro-Tickets] soll nach Wunsch von
Bundesverkehrsminister Volker Wissing bis Ende des Jahres geklärt sein.
„Unser Ziel sollte sein, spätestens zu Beginn des Jahres 2023 ein neues
Ticket zu haben“, sagte der FDP-Politiker den Zeitungen der Mediengruppe
VRM. „Ich möchte ein vom Preis her möglichst attraktives Ticket, das
deutschlandweit gilt und als Abo-Variante zu kaufen ist.“ Der Preis hänge
„von der konkreten Ausgestaltung und der Verteilung der Kosten zwischen
Bund, Ländern und den Kunden ab“.
Die 9-Euro-Tickets ermöglichten im Juni, Juli und August jeweils für einen
Monat bundesweit Fahrten in Bussen und Bahnen des Öffentlichen
Personennahverkehrs (ÖPNV). Die Sonderaktion, um Fahrgäste von gestiegenen
Energiekosten zu entlasten, lief am Mittwoch aus. Nach Branchenangaben
wurden rund 52 Millionen Tickets verkauft. Der Bund finanzierte die Aktion
mit 2,5 Milliarden Euro zum Ausgleich von Einnahmeausfällen bei
Verkehrsanbietern.
## Kommunen dringen auf Klimaticket nach österreichischem Modell
Vor dem Treffen des Koalitionsausschusses im Kanzleramt dringen die
Kommunen darauf, nach dem Ende des Neun-Euro-Tickets ein Klimaticket nach
dem Vorbild Österreichs einzuführen. Das Tarifchaos mit unterschiedlichen
Zonen und Preismodellen müsse beendet werden, sagte der
Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, den
Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Samstag. „Dass so etwas auch dauerhaft
funktioniert, beweist nicht zuletzt auch Österreich. Das dortige
Klimaticket hat sich bewährt.“
Österreicherinnen und Österreicher mit Klimaticket können jeden Bus, jede
Straßenbahn und jeden Zug im Nah- und Fernverkehr nutzen. Dazu zählen auch
Verkehrsmittel privater Anbieter. Regulär kostet das Ticket 1095 Euro und
mit Ermäßigung 821 Euro pro Jahr.
Landsberg sagte vor dem Treffen der Ampel-Koalition, notwendig sei jetzt
ein Entlastungspaket für einkommensschwache Haushalte, für Haushalte der
Mittelschicht und für von den steigenden Energiekosten betroffene
Unternehmen. „Nur so kann verhindert werden, dass aus der Energiekrise eine
ernsthafte Wirtschaftskrise wird und dann Kaufkraft und Arbeitsplätze in
hohem Maße verloren gehen.“
## Koalitionsausschuss will weitere Entlastungen
Die Ampel-Parteien wollen sich am Samstag nach wochenlangen Diskussionen
auf ein [2][weiteres Paket mit Entlastungen für die Bürgerinnen und Bürger]
wegen der hohen Energie- und Lebenshaltungskosten verständigen. Dazu kommt
am Vormittag der Koalitionsausschuss im Kanzleramt zusammen. Die Wünsche
von SPD, Grünen und FDP gingen bis zuletzt teils deutlich auseinander.
Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) forderte vor dem Treffen die
Anhebung des Kindergeldes mindestens um die Höhe des Kaufkraftverlusts
durch die hohe Inflation. „Familien leiden besonders unter den hohen
Preisen“, sagte Paus der „Rheinischen Post“. „Deshalb sollte das Kinder…
deutlich angehoben werden und mindestens die Inflation ausgleichen.“
„Damit erreichen wir vor allem die breite Masse der Familien mit unteren
und mittleren Einkommen“, sagte die Ministerin. „Eine weitere Möglichkeit
ist, für bedürftige Familien den Kinderzuschlag zu erhöhen. Zentral ist
auch die Anpassung des Wohngelds. Wir müssen mehr gegen die zunehmende
Spaltung in Arm und Reich tun.“
3 Sep 2022
## LINKS
[1] /Was-nach-dem-9-Euro-Ticket-Aus-noetig-ist/!5876154
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