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# taz.de -- Förderung von Balkonkraftwerken: Wo es was zu holen gibt
> Ob ein Balkonkraftwerk gefördert wird, hängt von der Kommune ab. In
> Hamburg gibt es nichts, Mecklenburg-Vorpommern stellt jetzt zehn
> Millionen Euro.
Bild: Schon vor fünf Jahren boomten Balkonkraftwerke in Südkorea. Auch hier w…
Hamburg taz | Einige Kommunen in Deutschland fördern inzwischen kleine
Solaranlagen für Balkone. Jetzt ist auch Mecklenburg-Vorpommern dabei: In
der vergangenen Woche beschloss die rot-rote Landesregierung, ab Oktober
zehn Millionen Euro bereitzustellen. Bis zu 500 Euro pro Haushalt könnten
für die Anschaffung der bis zu 600 Watt starken Module für den Eigenbedarf
rausspringen, sagte Klimaschutzminister Till Backhaus (SPD).
Details für den Förderantrag werden erst im Oktober veröffentlicht. „So
unkompliziert wie möglich“ solle das Verfahren werden, steht auf der
Website von Backhaus' Ministerium. Wer mitmachen will, muss bis Oktober mit
der Bestellung warten. Sobald die Gelder aufgebraucht sind, ist die
Förderung vorbei.
Die Stadt Braunschweig begann bereits im April mit der [1][Förderung von
Balkonkraftwerken] – bis zu 400 Euro pro Anlage gab es. Insgesamt stellte
die Stadt 500.000 Euro zur Verfügung, inzwischen ist der Topf leer. Ab
April 2023 soll es ein neues Programm geben. Auch Göttingen, Oldenburg und
Lüneburg fördern, teilweise sind die Töpfe aber auch hier bereits alle.
Schleswig-Holstein förderte bereits 2020 im Rahmen eines großen
Klimaschutzprogramms die Anlagen. Das Geld ist längst verbraucht.
In Hamburg gibt es derzeit 421 angemeldete Anlagen, sagte eine Sprecherin
von Stromnetz Hamburg der taz. „Wir gehen aber davon aus, dass die
Dunkelziffer deutlich höher ist.“ Bezuschusst werden die Anlagen nicht.
Renate Pinzke, Sprecherin des Hamburger Energiesenators Jens Kerstan
(Grüne), schrieb der taz: „Eine finanzielle Förderung von Balkonkraftwerken
auf Landesebene ist nicht möglich.“ Der Grund: Balkonkraftwerke seien durch
das EEG abgedeckt und hätten Anspruch auf die Einspeisevergütung.
## Kostenlose Beratung gibt es bereits
In der Regel verzichten Betreiber*innen der kleinen Anlagen aber auf
die von Pinzke erwähnte Einspeisevergütung, weil sie sich schlicht nicht
lohnt.
Eine Bezuschussung sei nur möglich, so Pinzke weiter, wenn sie bereits
bestehende Fördergelder ergänze. Damit könnten Aufgaben finanziert werden,
die um eine Installation herum anfielen, beispielsweise „vorbereitende
Maßnahmen“, Dachgutachten, Steuerberatung oder Stromspeicher. Auf
kostenfreie Beratung setze Hamburg ohnehin: Sogenannte Energielotsen
beraten Menschen auch zum Thema Balkonkraftwerke.
In Bremen wisse man nichts davon, dass eine Förderung auf Landesebene
grundsätzlich nicht möglich sei, sagte Linda Neddermann, Sprecherin der
Umweltsenatorin Maike Schaefer (Grüne). Hier werden Balkonkraftwerke nicht
gefördert – noch nicht.
Im Frühjahr hat der Landtag aber beschlossen, dass es ein Pilotprogramm zur
Bezuschussung geben soll, „insbesondere für Sozialleistungs- und
Wohngeldempfänger:innen“. Derzeit sei man daher im Gespräch mit den
Wohnungsbaugesellschaften, sagt Neddermann, „um eine passgenaue Förderung
für Mieter:innen“ zu schaffen.
Die von Mecklenburg-Vorpommern beschlossene Förderung wurde unter anderem
vom Bund der Steuerzahler kritisiert: „Gut gemeint, aber nicht gut
gemacht“, heißt es in der Erklärung. Kurzfristig entstehe für Haushalte
kein Spareffekt, die Bürokratie binde zudem Personal, das anderweitig
benötigt werde.
3 Sep 2022
## LINKS
[1] /500-Euro-fuer-abgeschafftes-Auto/!5701998
## AUTOREN
Alina Götz
## TAGS
Balkonmodule
Solarenergie
Förderung
Mecklenburg-Vorpommern
Grüne Hamburg
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Schleswig-Holstein
Schwerpunkt Stadtland
Verkehrswende
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