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# taz.de -- Gaslieferungen aus Russland: Regierung erwartet weitere Senkung
> Die Bundesregierung fürchtet bei einer erneuten Gas-Drosselung regionale
> Notlagen. Bayerns Wirtschaftsminister fordert, die Gasnotlage auszurufen.
Bild: Denkmäler wie das in Leipzig könnten bald nicht mehr beleuchtet werden
Berlin/Augsburg afp | Die Bundesregierung rechnet laut einem
Zeitungsbericht mit einer [1][Notlage bei der Gasversorgung] in einzelnen
Bundesländern. Demnach habe Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt (SPD) den
Chefs der Staatskanzleien der Länder am Donnerstag in einer Schaltkonferenz
mitgeteilt, dass die Bundesregierung nach den [2][Wartungsarbeiten an der
Pipeline Nord Stream 1] von einer erneuten Drosselung der Gaslieferungen
durch Russland unter Anführung von Vorwänden ausgehe.
Falls Russland wieder über 40 Prozent der vereinbarten Erdgas-Menge nach
Deutschland liefern sollte, käme Deutschland aus Sicht der Bundesregierung
laut dem Bericht ohne Notlagen durch den Winter. Das betrachte die
Regierung aber als unrealistisch.
Sie gehe zudem davon aus, dass Deutschland auch im Winter 2023/24 noch von
russischem Gas abhängig sein werde, heißt es in dem Bild-Bericht – und dass
die Gaspreise um das Doppelte bis Dreifache ansteigen würden.
Dem Bericht zufolge soll eine Ministerpräsidentenkonferenz mit
Bundeskanzler Olaf Scholz einberufen werden, falls Russland seine
Gaslieferungen nach den Wartungsarbeiten an Nord Stream 1 nicht wieder
aufnimmt.
## Minister will Gundremmingen reaktivieren
Bayerns Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident Hubert
Aiwanger (Freie Wähler) fordert von der Bundesregierung die sofortige
Ausrufung der Gasnotlage. „Ich fordere Bundeswirtschaftsminister Robert
Habeck auf, sofort die Gas-Notfallstufe drei auszurufen“, sagte Aiwanger
der Augsburger Allgemeinen.
Aiwanger sieht demnach in einer bundesweiten Notlage die nötige
Voraussetzung dafür, Gasgroßkraftwerke herunterzufahren, große Mengen
Erdgas einzusparen und so die Gasspeicher füllen zu können.
Der Staat müsse „sich jetzt in das Gas-Management einmischen“, sagte
Aiwanger. Derzeit würden noch „riesige Mengen an Erdgas zur Stromerzeugung“
verbrannt. Dabei bewege sich beim Auffüllen der Erdgas-Speicher „fast
nichts mehr“.
Aiwanger forderte in diesem Zusammenhang auch einen längeren
[3][Weiterbetrieb des bayerischen Atomkraftwerks Isar 2] bei Landshut,
dessen Abschaltung Ende 2022 geplant ist – sowie die Wiederinbetriebnahme
des Ende 2021 vom Netz genommenen Kernkraftwerks Gundremmingen. Das brächte
Aiwangers Ansicht nach „ein massives Einsparpotenzial beim Gasverbrauch“.
18 Jul 2022
## LINKS
[1] /Energieversorgung-in-Deutschland/!5864991
[2] /Ausfall-von-Nord-Stream-1/!5868690
[3] /Laufzeitverlaengerung-fuer-Kernkraftwerke/!5864185
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Amira Mohamed Ali
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