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# taz.de -- Nord Stream 1 ist wieder in Betrieb: Russland liefert ein wenig Gas
> Nach Wartungsarbeiten fließt zwar wieder Gas durch Nord Stream 1. Aber
> die angekündigte Menge liegt nur bei 30 Prozent der Kapazität.
Bild: Es kommt wieder etwas Gas an: Anlandungsanlage von Nord Stream 1 in Lubmin
Frankfurt rtr | Durch die Gaspipeline Nord Stream 1 fließt wieder [1][Gas
nach Deutschland]. Nach einer zehntägigen Wartungspause registrierte der in
Kassel ansässige Netzwerkbetreiber Gascade am Donnerstagmorgen vorläufigen
Daten zufolge erste Gasflüsse an den Eingangspunkten von Nord Stream 1 in
das deutsche Netzwerk. Der Betreiber Nord Stream 1 bestätigte, dass die
Gaslieferungen wieder aufgenommen wurden. Seinen Daten zufolge flossen
zwischen sechs und sieben Uhr rund 21,4 Millionen Kilowattstunden an Gas.
Bundesnetzagentur-Chef [2][Klaus Müller schrieb auf Twitter], die für
Donnerstag angekündigte Gasmenge liege bei 30 Prozent der Kapazität von
Nord Stream 1. Der österreichische Konzern OMV erklärte am Morgen, Gazprom
habe signalisiert, dass rund die Hälfte der vereinbarten Gaslieferung am
Donnerstag fließen werde. Damit kehre man auf das Niveau von vor der
Wartung zurück. Die tatsächlich gelieferte Menge werde allerdings erst im
Tagesverlauf klar werden.
Die Pipeline war am 11. Juli für eine routinemäßige Wartung von zehn Tagen
außer Betrieb gegangen. Die Spannung war groß, ob Russland am Donnerstag
tatsächlich den Gashahn aufdreht und welche Menge fließen wird. Die
[3][Unsicherheit über die Gaslieferungen] aus Russland wird allerdings
anhalten, denn das durch die Pipeline geleitete Volumen kann sich täglich
ändern. Klar wird das meist erst einen Tag vorher durch die Buchungen der
Transportkapazität beim Betreiber von Nord Stream 1, die sogenannten
Nominierungen. Diese hatten am Mittwoch bereits angekündigt, dass das Gas
wohl wieder fließen würde.
Russland hatte schon vor der Wartung die Gaslieferungen über Nord Stream 1
gekürzt, und zwar auf ein Volumen von 40 Prozent. Die russische Regierung
hatte dafür technische Probleme und das Fehlen einer in Reparatur
befindlichen Turbine von Siemens Energy als Gründe genannt. Der russische
Staatskonzern Gazprom hatte deshalb höhere Gewalt für Lieferausfälle
verantwortlich gemacht. Die Bundesregierung hält dies jedoch für
vorgeschobene Argumente. Die gekürzten Gasliefermengen haben auch den
größten deutschen Gasimporteur Uniper in Bedrängnis gebracht. Mit der
Bundesregierung und seinem finnischen Großaktionär Fortum verhandelt der
Konzern gerade über ein Rettungspaket.
21 Jul 2022
## LINKS
[1] /Ausfall-von-Nord-Stream-1/!5868690
[2] https://twitter.com/Klaus_Mueller/status/1549970597022765057?cxt=HHwWgsC8_f…
[3] /Energieversorgung-in-Deutschland/!5864991
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Amira Mohamed Ali
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werden.
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