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# taz.de -- Vor Ende der ÖPNV-Flatrate: 157.000 für 9
> Ende des Monats läuft das 9-Euro-Ticket aus. Die FDP sperrt sich gegen
> eine Anschlusslösung. Dabei fordern immer mehr Bürger:innen genau das.
Bild: Für eine ÖPNV-Flatrate: Protest vor dem Finanzministerium am Montag
Berlin taz | Mit einer Aktion vor dem von [1][FDP-Chef Christian Lindner]
geführten Bundesfinanzministerium hat die Kampagnen-Organisation Campact am
Montag die Forderung nach der Verlängerung des 9-Euro-Tickets bekräftigt.
Mitgebracht hatten die Aktivist:innen einen großen Pappkopf mit den
Zügen des Finanzministers. Dessen Träger zerriss in einem Porsche-Cabrio
9-Euro-Tickets. Lindner hatte erklärt, für eine Fortführung des Tickets
oder eine Anschlusslösung sei kein Geld da.
Dabei hat mit dem Verband der Verkehrsunternehmen (VDV) die Branche selbst
[2][eine Verlängerung des 9-Euro-Tickets um zwei Monate vorgeschlagen].
Damit soll die Politik Zeit gewinnen, um eine Anschlusslösung zu
entwickeln. Bisher hat die Ampelregierung aber keine gemeinsame Position.
„Es liegt nun an der Koalition, zu entscheiden, ob das 9-Euro-Ticket in
modifizierter Form fortgeführt werden kann“, teilte das
Bundesverkehrsministerium auf Anfrage der taz mit. „Dabei geht es natürlich
auch um die Frage der Finanzierbarkeit.“ Mitentscheidend für ein mögliches
Nachfolgemodell sei auch die Bereitschaft der Länder, sich substanziell an
der Finanzierung zu beteiligen.
Bis Montag hatten 157.000 Personen den Appell „9-Euro-Ticket retten“
unterschrieben, den Campact und die Umweltorganisation Greenpeace gemeinsam
initiiert haben. Die Finanzierung einer günstigen Anschlusslösung sei zum
Beispiel durch die Streichung des Dienstwagenprivilegs möglich,
argumentieren die beiden Organisationen. Eine [3][ganze Reihe von Verbänden
verlangt ein Nachfolgeprojekt]. In der Diskussion ist etwa ein bundesweit
geltendes 365-Euro-Jahresticket.
Auch der Landesschülerrat Niedersachsen fordert eine Verlängerung oder eine
vergleichbare Alternative. Damit würden unter anderem Ober- und
Berufsschüler:innen entlastet, denn sie müssen selbst für ihre
Fahrtkosten aufkommen, hieß es am Montag.
Das CDU-geführte niedersächsische Verkehrsministerium hat eine gemeinsame
Anschlusslösung der norddeutschen Länder für den Fall ins Gespräch
gebracht, dass es auf Bundesebene kein Nachfolgeprojekt gibt. „Es kann
nicht sein, dass der Bund das Ticket initiiert und als seinen Erfolg
verkauft, die Umsetzung aber den Ländern überlässt – und dann keine
Verantwortung für eine Anschlusslösung übernehmen will“, sagte der
niedersächsische Verkehrsminister Bernd Althusmann. Sollte sich der Bund
nicht zu einer Anschlusslösung bewegen lassen, würde sich Niedersachsen
bemühen, mit den weiteren vier norddeutschen Bundesländern ein ÖPNV-Ticket
für den Norden auf die Beine zu stellen. Über Details dazu machte das
Ministerium keine Angaben.
1 Aug 2022
## LINKS
[1] /Interna-an-Porsche-Chef/!5867189
[2] /Nachfolge-fuer-9-Euro-Ticket/!5866833
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## AUTOREN
Anja Krüger
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