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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukrainekrieg +++: Ukraine fordert Waffen
> Angesichts der Raketenangriffe fordert Kiew von den G7 mehr Waffen und
> schärfere Munition. Das russische Militär ist nach Lyssytschansk
> vorgedrungen. Es sind Explosionen in Tscherkassy zu hören.
Bild: Nach dem Luftschlag in Kiew ist ein Wohnhaus halb zerstört
## Ukraine fordert von G7-Staaten mehr Waffen und schärfere Sanktionen
gegen Moskau
Nach den neuen Raketenangriffen auf Kiew hat die Ukraine von den in
Deutschland zu ihrem Gipfeltreffen versammelten G7-Staaten mehr
Waffenlieferungen und schärfere Sanktionen gegen Moskau gefordert. „Ein
siebenjähriges ukrainisches Kind hat friedlich in Kiew geschlafen – bis
eine russische Rakete sein Haus explodieren ließ“, schrieb Außenminister
Dmytro Kuleba am Sonntag auf Twitter. „Der G7-Gipfel sollte mit mehr
Sanktionen gegen Russland und mehr schweren Waffen für die Ukraine
antworten.“
Erstmals seit drei Wochen war Kiew am Sonntag – wenige Stunden vor Beginn
des G7-Gipfels im bayerischen Elmau – wieder Ziel russischer
Raketenangriffe geworden. Wie AFP-Journalisten berichteten, wurde am Morgen
ein Wohnkomplex in der Nähe des Stadtzentrum getroffen. Die obersten drei
Etagen des zehnstöckigen Hochhauses wurden komplett zerstört, mehrere Feuer
brachen aus. Vier Menschen mussten nach neuesten ukrainischen Angaben ins
Krankenhaus gebracht werden, darunter ein sieben Jahre altes Mädchen. (afp)
## Russische Truppen in Lyssytschansk und Explosionen in Tscherkassy
Nach der Einnahme der strategisch wichtigen Stadt Sjewjerodonezk in der
Ostukraine sind russische Truppen einem Medienbericht zufolge auch über den
Fluss in die Nachbarstadt Lyssytschansk vorgedrungen. Dies meldet die
Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf einen Vertreter der
prorussischen Separatisten, die an dem Vormarsch beteiligt sein sollen.
Nach dem Fall von Sjewjerodonezk ist Lyssytschansk die letzte größere
ukrainische Bastion in der Region Luhansk.
In der zentralukrainischen Stadt Tscherkassy sind am Sonntag Explosionen zu
hören gewesen. Das teilt der Gouverneur der Region, Olexander Skitschko,
über die Telegram-App mit. Einzelheiten nannte er nicht. Tscherkassy mit
seinen knapp 300.000 Einwohnern ist seit dem Einmarsch Russlands in die
Ukraine im Februar von Bombardierungen weitgehend verschont geblieben.
(rtr)
## Johnson warnt auf dem G7 – Gipfel vor den Folgen eines russischen Sieges
Ein russischer Sieg im Krieg gegen die Ukraine kommt der Welt nach von
Worten des britischen Premierministers Boris Johnson teurer zu stehen als
der aktuelle Anstieg der Energie- und Lebensmittelkosten. Bei einem Erfolg
könnte Russlands Präsident Wladimir Putin große Teile der Ukraine abtrennen
und sein Eroberungsprogramm fortsetzen, sagte Johnson zu Beginn des
G7-Gipfels auf Schloss Elmau. „Dieser Preis wird viel, viel höher sein.
Jeder hier ist sich dessen bewusst.“ Die westlichen Verbündeten müssten
daher ihre Einheit beibehalten. Dazu gehörten auch „sehr, sehr ehrliche
Diskussionen über die Auswirkungen dessen, was vor sich geht, über den
Druck, den einzelne Freunde und Partner verspüren“, sagte Johnson zu
Reportern. (rtr)
## Russlands Verteidigungsminister besucht russische Truppen in Ukraine
Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat offiziellen Angaben
zufolge russische Truppen in der Ukraine inspiziert. Schoigu sei von den
Kommandeuren über die aktuelle Lage und die Einsätze der russischen
Streitkräfte in den wichtigsten Einsatzgebieten informiert worden, hieß es
in einer Erklärung seines Ministeriums. Wann der Besuch stattgefunden haben
soll, wurde nicht mitgeteilt. (rtr)
## Russische Raketen schlagen in Kiew ein
Das russische Militär hat am Sonntagmorgen die ukrainische Hauptstadt Kiew
mit Raketen angegriffen. Mindestens zwei Wohngebäude wurden getroffen, wie
Bürgermeister Vitali Klitschko mitteilte. Zwei Menschen wurden mit
Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Reporter der Nachrichtenagentur
AP sahen in Kiew, wie Rettungskräfte mit den Flammen kämpften und
Zivilisten in Sicherheit brachten.
Der ukrainische Parlamentsabgeordnete Oleksij Gontscharenko schrieb in der
Telegram-App, vorläufigen Angaben zufolge seien 14 Raketen auf Kiew und die
Umgebung abgeschossen worden. Es war der erste russische Raketenangriff auf
Kiew seit dem 5. Juni. (ap)
## 🐾 „Er will den russischen Volksstaat“ – Politologe über Putins Ziel
Putins Kriegsziel ist ein ethnisch einheitliches Russland. Das ist die
These des Politologen Ivan Krastev, der den russischen Präsidenten kennt.
Das [1][Interview führte] der Taz-Korrespondent für Österreich und Ungarn,
Ralf Leonhard.
## Großbritannien will weitere Millionen an Weltbankkrediten für Ukraine
Großbritannien ist bereit, im Laufe des Jahres weitere 525 Millionen Dollar
an Weltbankkrediten für die Ukraine zu garantieren. Damit werde sich die
finanzielle Unterstützung in diesem Jahr auf insgesamt 1,5 Milliarden
Dollar belaufen, erklärt Premierminister Boris Johnson vor dem G7-Gipfel im
bayerischen Schloss Elmau. „Die Ukraine kann gewinnen und sie wird
gewinnen. Aber sie braucht dazu unsere Unterstützung“, sagt Johnson. „Jetzt
ist nicht die Zeit, die Ukraine aufzugeben.“ (rtr)
## Großbritannien, USA, Japan, Kanada verbieten Gold-Import aus Russland
Wegen des Ukraine-Kriegs verhängen Großbritannien, die USA, Japan und
Kanada ein [2][Verbot für die Einfuhr von Gold aus Russland]. Dies teilte
die britische Regierung am Sonntag vor Beginn des G7-Gipfels auf Schloss
Elmau in Bayern mit.
Der britische Premierminister Boris Johnson will demnach bei dem Treffen
großer Industriemächte die anderen Staaten drängen, sich dem Schritt
anzuschließen, um Russland „weiter vom internationalen Finanzsystem zu
isolieren“. (afp)
## Evakuierung aus Chemiewerk in Sjewjerodonezk ausgesetzt
Nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Tass ist die Evakuierung von
Menschen aus einem Chemiewerk in Sjewjerodonezk wegen ukrainischem Beschuss
ausgesetzt worden. Die Agentur beruft sich dabei auf die örtliche Polizei
in der wenige Stunden zuvor von russischen Truppen eroberten Stadt. Nach
Angaben eines hochrangigen Beraters des ukrainischen Präsidenten Wolodimir
Selenski befinden sich auch nach dem Rückzug ukrainischer Truppen aus
Sjewjerodonezk noch Spezialeinheiten in der Stadt, die das Artilleriefeuer
auf die russischen Truppen dirigieren. (rtr)
## Ukraine will alle Städte zurückerobern
Die Ukraine will alle von Russland eingenommenen Städte wieder
zurückerobern. Das versprach Präsident Wolodimir Selenski in der Nacht zum
Sonntag in einer Videoansprache seinen Landsleuten. Mehr als vier Monate
nach Kriegsbeginn befinde sich sein Land in einer emotional schwierigen
Phase. Zuvor hatte Moskau die Einnahme der strategisch wichtigen Stadt
Sjewjerodonezk gemeldet. (dpa)
## Kämpfe dauern [3][auch in anderen Landesteilen] an
Ukraine Präsident Wolodimir Selenski zufolge feuerte Russland am Samstag
allein innerhalb einer Tageshälfte 45 Raketen aufs Nachbarland ab. Dabei
soll es auch Opfer gegeben haben.
Bei einem Angriff auf die westukrainische Stadt Sarny wurden nach
Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet und vier weitere verletzt
ins Krankenhaus gebracht. Es seien eine Autowaschanlage und eine Werkstatt
getroffen worden, teilte der zuständige Chef der Militärverwaltung der
Nachrichtenagentur Unian zufolge mit. Er machte Russland dafür
verantwortlich. (dpa)
## Nukleares Forschungszentrum in Charkiw unter Beschuss
Die nukleare Forschungseinrichtung „Neutronenquelle“ in der ostukrainischen
Stadt Charkiw ist erneut unter Beschuss geraten. Dabei seien Gebäude und
Infrastruktur wie Lüftungskanäle beschädigt worden, teilte die
Nuklearaufsichtsbehörde mit. Der Teil der Anlage, wo der Kernbrennstoff
gelagert wird, wurde nicht in der Auflistung der Schäden erwähnt. Es sei
keine erhöhte Strahlung festgestellt worden. Die Ukraine machte Russland
für den Angriff verantwortlich. (dpa)
## Russland will atomwaffenfähige Raketen in Belarus stationieren
Russland will in den nächsten Monaten Raketensysteme vom Typ Iskander in
das Nachbarland Belarus verlegen. Das versprach Präsident Wladimir Putin
dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko – sein enger
Verbündeter. Die Iskander-M könnten „sowohl ballistische Raketen als auch
Marschflugkörper aufnehmen – sowohl in konventioneller als auch in
nuklearer Ausführung“, sagte Putin. Sie haben Medien zufolge eine
Reichweite von bis zu 500 Kilometern. (dpa)
26 Jun 2022
## LINKS
[1] /Politologe-zu-Putins-Kriegszielen/!5860659
[2] https://www.bloomberg.com/news/articles/2022-06-25/us-to-join-g-7-in-ban-of…
[3] /Krieg-in-der-Ukraine/!5861918
## AUTOREN
Lisa Schneider
Canset Icpinar
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