# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Raketenangriff auf Einkaufsze… | |
> Tausend Kunde waren im Kaufhaus zum Zeitpunkt des Angriffs. Putin will am | |
> G20 teilnehmen. Nato-Eingreiftruppe soll auf 300.000 Soldaten aufgestockt | |
> werden. | |
Bild: Das Einkaufszentrum in Krementschuk steht in Flammen. Die Rettungskräfte… | |
## Raketenangriff auf Einkaufszentrum mit Tausend Kunden | |
Nur wenige Stunden nach der Teilnahme des ukrainischen Präsidenten | |
Wolodimir Selenski am G7-Gipfel sind nach ukrainischen Angaben bei einem | |
russischen Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum in Krementschuk | |
mindestens zwei Menschen getötet worden. Außerdem habe es 20 Verletzte | |
geben, teilte der stellvertretende Präsidentenberater Kirill Tymoschenko am | |
Montag via Telegram mit. In dem Gebäude seien zum Zeitpunkt des Angriffs | |
mindestens 1000 Zivilisten gewesen, die keine Gefahr für die russische | |
Armee gewesen seien. „Es ist unmöglich, sich die Zahl der Opfer auch nur | |
vorzustellen. Es ist sinnlos, auf Anstand und Menschlichkeit aus Russland | |
zu hoffen“, schrieb Selenski auf Telegram. | |
Krementschuk, eine Industriestadt mit 217.000 Einwohnern vor dem Einmarsch | |
Russlands in die Ukraine am 24. Februar, ist der Standort der größten | |
Ölraffinerie des Landes. Sie liegt im Süden der zentral-ukrainischen Region | |
Poltawa, mehr als 100 Kilometer von der Front entfernt und etwa 300 km | |
südöstlich von Kiew. (rtr/ap) | |
## Putin will beim G20-Gipfel im Herbst dabei sein | |
Russlands Präsident Wladimir Putin will am G20-Gipfel im Herbst in | |
Indonesien teilnehmen. „Ja, wir haben bestätigt, dass unsere Teilnahme | |
vorgesehen ist“, sagte Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow am | |
Montag der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Unklar blieb, ob | |
der Kremlchef persönlich anreisen will oder per Video zugeschaltet sein | |
wird. (dpa) | |
## Auswirkungen auf deutsches Finanzsystem begrenzt | |
Der Ausschuss für Finanzstabilität (AfS) hält die direkten Auswirkungen des | |
Krieges in der Ukraine auf das deutsche Finanzsystem für begrenzt. Das geht | |
laut Bundesfinanzministerium aus dem jüngsten Bericht des Gremiums für den | |
Bundestag hervor. Die direkten Forderungen gegenüber Schuldnern in | |
Russland, der Ukraine und Belarus seien in der Summe gering. Allerdings sei | |
die Unsicherheit mit dem russischen Angriff auf die Ukraine Ende Februar | |
sprunghaft gestiegen. In den westlichen Ländern sei die Anpassung der | |
Bewertung von Risiken aber überwiegend geordnet abgelaufen. „Zu | |
gravierenden Funktionsstörungen im deutschen Finanzsystem ist es bislang | |
nicht gekommen.“ | |
Als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine wollen die | |
Deutschen die Handelsbeziehungen zu demokratischen Ländern verstärken, wie | |
aus einer Civey-Umfrage für die Wirtschafts-Lobbygruppe INSM hervorgeht. | |
Mehr als drei Viertel (77,7 Prozent) sprechen sich für solche Bemühungen | |
aus, knapp acht Prozent sind dagegen. Grünen-Wähler plädieren demnach am | |
deutlichsten für mehr Handel (96 Prozent), gefolgt von SPD-Anhängern (87 | |
Prozent), Wählern der CDU/CSU (86 Prozent) und der FDP (83 Prozent). Für | |
mehr Handelsbeziehungen mit demokratischen Ländern sprechen sich dagegen | |
nur knapp 49 Prozent der Wählerinnen und Wähler der Linken aus, während nur | |
rund 35 Prozent der AfD-Anhänger dieser Meinung sind. | |
Auf staatliche und private Unternehmen in [1][Litauen] ist nach Angaben des | |
Verteidigungsministeriums ein Cyberangriff ausgeführt worden. Die russische | |
Hackergruppe Killnet bestätigt der der Nachrichtenagentur Reuters den | |
Angriff. Die Aktion sei eine Vergeltungsmaßnahme für den [2][Streit mit | |
Litauen] über das Transitverbot für bestimmte Waren in die Exklave | |
[3][Kaliningrad]. Nach Einschätzungen des Nationales Zentrums für | |
Cybersicherheit ist es sehr wahrscheinlich, dass die Angriffe in den | |
kommenden Tagen fortgesetzt werden. Besonders gefährdet seien die Bereiche | |
Verkehr, Energie und Finanzen. (rtr) | |
## Russland streitet den Raketenangriff in Kiew ab | |
Russische Truppen haben bei Angriffen auf die Region Mykolajiw im Südosten | |
der Ukraine nach eigenen Angaben mehr als 40 ukrainische Soldaten getötet. | |
In der Nähe des Dorfes Wyssunsk sei am Sonntag zudem Militärtechnik | |
zerstört worden, teilte das russische Verteidigungsministerium am Montag in | |
Moskau mit. Zudem seien in mehreren Gebieten insgesamt 24 Kommandoposten | |
zerstört worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. | |
Moskau bestätigte unterdessen auch [4][Raketenangriffe auf die ukrainische | |
Hauptstadt Kiew vom Sonntag] – bestritt aber, ein Wohnhaus getroffen zu | |
haben. Der Angriff habe der Rüstungsfabrik Artem gegolten. Die Ukraine habe | |
vermutlich Luftabwehrraketen eingesetzt, wovon eine dann wohl in ein | |
Wohnhaus gestürzt sei, hieß es aus Moskau. Die ukrainische Seite wiederum | |
hatte russische Raketen verantwortlich gemacht und von mehreren verletzten | |
Hausbewohnern sowie einem Toten gesprochen. | |
Russland führt seit mehr als vier Monaten Krieg gegen die Ukraine. | |
Mittlerweile konzentriert sich die russischen Streitkräfte auf Kämpfe im | |
Osten des Nachbarlandes. Der Angriff auf Kiew am Sonntag war der erste seit | |
drei Wochen. (dpa) | |
## Nato: „weit über 300.000“ Soldaten in erhöhte Bereitschaft | |
Die schnelle Eingreiftruppe der Nato soll laut Generalsekretär Jens | |
Stoltenberg massiv ausgeweitet werden. „Wir werden die Nato-Eingreiftruppe | |
umgestalten und die Zahl unserer schnellen Eingreifkräfte auf weit über | |
300.000 aufstocken“, sagte Stoltenberg am Montag im Vorfeld des | |
Nato-Gipfels in Madrid. Bisher umfasst die sogenannte „Nato Response Force“ | |
rund 40.000 Soldaten. Stoltenberg kündigte zudem eine Neudefinition der | |
Beziehungen zu Russland an. Er erwarte, dass die Bündnispartner deutlich | |
machten, „dass Russland eine direkte Bedrohung für unsere Sicherheit, | |
unsere Werte und die auf Regeln basierende internationale Ordnung | |
darstellt“. | |
Im Jahr 2010 wurde das Land noch als „strategischer Partner“ der westlichen | |
Verteidigungsallianz bezeichnet. „Das wird in dem strategischen Konzept, | |
auf das wir uns in Madrid einigen werden, nicht der Fall sein“, sagte | |
Stoltenberg. Die Staats- und Regierungschefs der 30 Nato-Mitgliedsländer | |
kommen von Dienstag bis Donnerstag in der spanischen Hauptstadt zusammen. | |
(rtr) | |
## Zollfrei über 200 000 Gebrauchtwagen importiert | |
Aufgrund einer Sonderregelung haben die Ukrainer seit April mehr als 211 | |
000 Gebrauchtwagen zollfrei in ihr Land eingeführt. Dem klammen | |
ukrainischen Budget seien so umgerechnet über 630 Millionen Euro entgangen, | |
schrieb der Parlamentsabgeordnete Jaroslaw Schelesnjak am Montag auf seinem | |
Telegram-Kanal. Weil die Zollbefreiung am kommenden Freitag ausläuft, | |
stiegen die täglichen Einfuhrzahlen zuletzt auf durchschnittliche 4700 | |
Fahrzeuge am Tag. Der Massenimport hat zudem kilometerlange Warteschlangen | |
vor allem an den Grenzen zum EU-Nachbarn Polen verursacht. | |
Die Zollbefreiung war im April, gut einen Monat nach Kriegsbeginn, | |
beschlossen worden, damit Ukrainer aus den umkämpften Gebieten und vor | |
allem die Armee zerstörte Fahrzeuge ersetzen können. Jedoch machten auch | |
viele Bürger aus nicht vom Krieg betroffenen Gebieten von der Regelung | |
Gebrauch. Sie führten auch Fahrzeuge der Premiumklasse zollfrei ein. (dpa) | |
## Selenski sieht noch keinen Raum für Verhandlungen | |
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski sieht nach Angaben eines | |
französischen Diplomaten derzeit nicht den Raum für Verhandlungen mit | |
Russland. Erst müsse er in einer stärkeren Position sein, sagte das | |
ukrainische Staatsoberhaupt demnach in einer Videoschalte mit den Staats- | |
und Regierungschefs der in Bayern konferierenden G7-Staaten am Montag. | |
Selenski habe erklärt, er werde verhandeln, wenn er in einer Position sei, | |
dies zu tun. „Sein Ziel ist, den Krieg so schnell wie möglich zu beenden | |
und in der bestmöglichen Position herauszukommen, damit er aus einer | |
Position der Stärke heraus verhandeln kann“, berichtete der Diplomat, der | |
anonym bleiben wollte. Selenski habe den G7 gesagt, er brauche | |
wirtschaftliche, finanzielle und militärische Unterstützung. | |
Der französische Präsident Emmanuel Macron sagte nach Angaben des | |
Diplomaten: „Nichts in Bezug auf die Ukraine wird ohne die Ukraine | |
entschieden“. Es sei an Selenski, zu entscheiden, wann er Verhandlungen mit | |
Russland aufnehmen wolle. (ap) | |
## Trübe Aussichten für Durchbruch zu Nato-Norderweiterung | |
Beim Nato-Gipfel in dieser Woche scheint ein Durchbruch zur Überwindung des | |
türkischen Widerstands gegen die Beitrittsgesuche Schwedens und Finnlands | |
Insidern zufolge eher unwahrscheinlich. Die Türkei wolle sich nicht von | |
Fristen drängen lassen, sagten sowohl türkische Regierungsvertreter als | |
auch westliche Diplomaten. Die türkische Regierung sei bereit, notfalls | |
monatelang darauf zu dringen, dass ihre Forderungen von den beiden | |
nordischen Staaten umgesetzt würden. Dazu gehört eine Aufhebung der | |
Waffenembargos gegen die Türkei. Zudem wirft die Türkei Schweden und | |
Finnland vor, [5][Anhänger terroristischer Gruppen] zu beherbergen und | |
verweist dabei etwa auf die verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK. Vor | |
allem die Forderung, dass Schweden einige dort lebende kurdische | |
Extremisten ausliefere, sei ein großes Hindernis, sagt ein Insider. Noch | |
vor dem Nato-Gipfel am Mittwoch und Donnerstag sind dazu aber weitere | |
Gespräche geplant. (rtr) | |
## Noch 500 Zivilisten auf Gelände der Chemiefabrik Azot | |
Auf dem Gelände der [6][Chemiefabrik Azot] in Sjewjerodonezk im Osten der | |
Ukraine halten sich nach Darstellung prorussischer Separatisten noch rund | |
500 Zivilisten auf. Sie könnten das Werk noch nicht verlassen, weil einige | |
Übergänge dort vermint seien, sagte der Vertreter der Luhansker | |
Separatisten in Moskau, Rodion Miroschnik, am Montag im russischen | |
Staatsfernsehen. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. | |
Spezialisten entschärften diese Minen, „damit diese Menschen selbst | |
entscheiden können, ob sie auf dem Gebiet von Sjewjerodonezk bleiben oder | |
es verlassen wollen“, sagte Miroschnik. Russland hatte die Einnahme der | |
Stadt am Samstag gemeldet. | |
Miroschniks Angaben vom Sonntag zufolge waren am Wochenende 450 Zivilisten | |
aus Luftschutzkellern der Fabrik evakuiert worden. Viele von ihnen seien | |
auf eigenen Wunsch etwa nach Starobilsk etwa 50 Kilometer nordöstlich von | |
Sjewjerodonezk gebracht worden. 30 Prozent hätten sich aber geweigert, | |
Sjewjerodonezk zu verlassen – „in der Hoffnung, dass das Leben in der Stadt | |
schnell wieder bessern wird“. Am Samstag war mit angeblich „800 befreiten | |
Zivilisten“ noch eine weitaus höhere Zahl der Evakuierten genannt worden. | |
Russland hatte in der Vergangenheit stets behauptet, dass ukrainische | |
Kämpfer die Zivilisten im Azot-Werk bis zur Eroberung der Stadt als Geiseln | |
gehalten hätten. Die ukrainische Seite bestreitet das. Sie wirft vielmehr | |
den russischen Truppen immer wieder vor, ukrainische Zivilisten zur | |
Ausreise in besetzte Gebiete zu drängen, indem sie Fluchtrouten auf | |
ukrainisch kontrolliertes Gebiet sabotiere oder ganz verhindere. | |
Der ukrainische Militärgouverneur des Gebiets Luhansk hatte die Zahl der | |
Zivilisten in den Schutzkellern des Chemiewerks vor dem Abzug der | |
ukrainischen Truppen mit 568 angegeben. (dpa) | |
## USA wollen weitere moderne Flugabwehrsysteme schicken | |
Die USA wollen der Ukraine weitere moderne Flugabwehrsysteme zur Verfügung | |
stellen, damit sich das Land besser gegen russische Angriffe verteidigen | |
kann. US-Präsident Joe Biden habe „die Beschaffung moderner | |
Luftabwehrsysteme für die Ukraine zu einer Priorität gemacht“, hieß es am | |
Montag beim G7-Gipfel aus mit dem Vorgang vertrauten Kreisen. Eine | |
Ankündigung zum Kauf von „modernen Boden-Luft-Raketenabwehrsystemen“ | |
mittlerer bis langer Reichweite sei noch „in dieser Woche“ zusammen mit | |
anderen Waffenzusagen wahrscheinlich. | |
Die USA hatten der Ukraine erst vergangenen Woche weitere Waffenlieferungen | |
im Wert von 450 Millionen Dollar (426 Millionen Euro) zugesagt. Geliefert | |
werden sollen unter anderem vier weitere Mehrfachraketenwerfer vom Typ | |
Himars mit einer Reichweite von bis zu 80 Kilometern und Patrouillenboote. | |
Mit dem Paket von vergangener Woche stiegen die US-Zusagen bei | |
Waffenlieferungen seit Kriegsbeginn auf einen Wert von 6,1 Milliarden | |
Dollar. (afp) | |
## Russland sieht sich nicht als zahlungsunfähig | |
Der Kreml hat Berichte zurückgewiesen, wonach Russland seine | |
Auslandsschulden nicht bezahlt haben soll. „Wir sind damit nicht | |
einverstanden“, erklärte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der Agentur | |
Interfax zufolge. Zuvor war in der Nacht eine 30-Tage-Frist ausgelaufen, | |
innerhalb derer fällige Zinsen auf zwei Staatsanleihen in Auslandswährung | |
zu zahlen waren. Es geht um eine Zahlung von 100 Millionen US-Dollar (94,7 | |
Mio Euro). | |
Russland betont, wirtschaftlich in der Lage und auch willens zu sein, die | |
Schulden zu bedienen. Allerdings verhindern westliche Sanktionen die | |
Auszahlung, da Moskau weder auf seine im Westen eingefrorenen | |
Auslandsguthaben zurückgreifen, noch heimische Reserven an ausländische | |
Geldinstitute überweisen kann. | |
Laut dem Finanzministerium in Moskau wurde die fällige Rate für die Zinsen | |
bereits am 20. Mai überwiesen, fünf Tage bevor das von der Kontrollbehörde | |
des US-Finanzministeriums OFAC erlassene Transaktionsverbot für russische | |
Zahlungen in Kraft trat. Finanzminister Anton Siluanow nannte den drohenden | |
Zahlungsausfall daher eine „Farce“. (dpa) | |
## Vor Nato-Gipfel mit Erdoğan über Beitrittsanträge sprechen | |
Unmittelbar vor dem Nato-Gipfel wollen die Vertreter Schwedens und | |
Finnlands mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan über ihre | |
[7][Nato-Beitrittsgesuche] sprechen. Das Treffen zwischen Erdoğan, der | |
schwedischen Ministerpräsidentin Magdalena Andersson und ihm solle am | |
Dienstag vor Beginn des Nato-Gipfels in Madrid stattfinden, teilte der | |
finnische Präsident Sauli Niinistö am Montag auf Twitter mit. An dem | |
Gespräch soll demnach auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg | |
teilnehmen. | |
Laut Helsinki sind für diesen Montag bereits Gespräche zu dem Thema im | |
Nato-Hauptquartier in Brüssel geplant. Schwedischen Angaben zufolge wird | |
Regierungschefin Andersson nach Brüssel reisen, um sich im Vorfeld des | |
Nato-Gipfels mit Stoltenberg zu treffen. Die schwedische Regierungschefin | |
hatte am Samstag mit Erdoğan telefoniert, nach Angaben Ankaras gab es aber | |
keine Fortschritte. | |
Das Nato-Mitglied Türkei blockiert die Beitrittsgesuche der beiden | |
nordischen Länder. Es wirft ihnen vor, der verbotenen Arbeiterpartei | |
Kurdistans (PKK) Schutz zu gewähren. | |
Schweden und Finnland hatten im Mai unter dem Eindruck des russischen | |
Angriffskriegs gegen die Ukraine ihre jahrzehntelange militärische | |
Neutralität aufgegeben und Anträge auf Nato-Mitgliedschaft gestellt. Dem | |
Beitritt eines Staates zur Nato müssen alle 30 Mitgliedsländer zustimmen. | |
Erdoğan fordert von Schweden und Finnland ein härteres Vorgehen gegen die | |
verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) sowie die kurdisch-syrische YPG, | |
die von der Regierung in Ankara als Terrororganisationen eingestuft werden. | |
Dabei verlangt er auch die Auslieferung von Kurden, die in Finnland und | |
Schweden Schutz gefunden haben. Zudem wirft die Türkei den beiden Ländern | |
vor, Waffenlieferungen an Ankara gestoppt zu haben. (afp) | |
## Im Kampf gegen Getreidediebstahl der Ukraine helfen | |
Großbritannien will die Ukraine im Streit mit Russland über | |
[8][Getreidediebstahl] unterstützen. Die britische Regierung stelle | |
Technologie zur Verfügung, um die Herkunft von Weizen zu überprüfen, sagt | |
Agrarminister George Eustice. Großbritannien arbeite mit anderen Ländern | |
wie etwa Australien daran, sicherzustellen, dass gestohlener ukrainischer | |
Weizen nicht auf den Markt komme. Die Ukraine wirft Russland vor, mehrere | |
100.000 Tonnen Weizen gestohlen und an die Türkei und andere Länder | |
verkauft zu haben. Russland bestreitet dies. Eustice erklärte zudem, | |
Großbritannien prüfe auch, was getan werden könne, um der Ukraine bei der | |
Reparatur ihrer Bahnen zu helfen und so den Weizen auf dem Landweg aus der | |
Ukraine zu schaffen. | |
Die ukrainischen Behörden fordern Zivilisten dringend zum Verlassen der | |
umkämpften Stadt Lyssytschansk auf. „Die Situation in der Stadt ist sehr | |
schwierig“, schreibt der Gouverneur der ostukrainischen Region Luhansk, | |
Serhij Hajdaj, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Lyssytschansk wird | |
von russischen Truppen angegriffen, die zuvor die strategisch wichtige | |
Nachbarstadt Sjewjerodonezk erobert hatten. Lyssytschansk ist damit die | |
letzte größere ukrainische Bastion in der Region Luhansk. (rtr) | |
## Ukrainisches Militär verhindert Kessel um Lyssytschansk | |
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben westlich von | |
[9][Lyssytschansk] russische Angriffe zurückgeschlagen und damit eine | |
Einkesselung der strategisch wichtigen Großstadt im Osten der Ukraine | |
verhindert. „Nahe Werchnjokamjanka haben die Verteidigungskräfte dem Feind | |
erhebliche Verluste zugefügt und ihn zum Rückzug gezwungen“, teilte der | |
ukrainische Generalstab am Montag in seinem Lagebericht mit. | |
Werchnjokamjanka liegt nur wenige Kilometer westlich von Lyssytschansk an | |
der letzten wichtigen Versorgungsstraße für die Stadt. | |
Lyssytschansk selbst war nach ukrainischen Angaben erneut Ziel schwerer | |
Luft- und Artillerieangriffe. Russische Einheiten stehen im Süden bereits | |
am Stadtrand. Mehrere Vororte sind ebenfalls unter Feuer geraten. In der | |
Stadt sollen noch mehrere tausend ukrainische Soldaten stationiert sein. | |
Gekämpft wird auch etwas weiter westlich im Raum Bachmut. Die Stadt ist ein | |
wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Nach ukrainischen Angaben konnten hier | |
ebenfalls Angriffe russischer Einheiten auf einen Vorort zurückgeschlagen | |
werden. Beim russischen Vormarsch auf den Ballungsraum Slowjansk-Kramatorsk | |
gibt es trotz heftiger Artilleriegefechte wenig Bewegung. | |
Aus dem Süden des Landes, im Gebiet Cherson, meldet der Generalstab | |
ebenfalls russische Artillerieangriffe. Zugleich habe die Luftwaffe dort | |
„erfolgreiche Schläge“ gegen feindliche Truppenansammlungen geflogen. | |
Unabhängig lassen sich diese Angaben nicht überprüfen. (dpa) | |
## Verletzte bei russischem Raketenangriff in Region Odessa | |
Bei einem russischen Raketenangriff in der südukrainischen Region | |
[10][Odessa] sind nach Angaben der Behörden sechs Menschen verletzt worden. | |
Darunter sei auch ein Kind, teilt ein Sprecher der Regionalverwaltung mit. | |
Bei dem Angriff seien Wohngebäude zerstört worden und ein Feuer | |
ausgebrochen. Russland hat wiederholt bestritten, zivile Ziele in der | |
Ukraine anzugreifen. | |
Nach dem Ablauf der Zahlungs– und Schonfrist am Sonntagabend haben mehrere | |
taiwanische Investoren zwei Insidern zufolge weiter keine Zinszahlungen für | |
ihre russischen Staatsanleihen erhalten. Damit könnte Russland formell vor | |
dem Zahlungsausfall stehen. Früheren Angaben von Juristen zufolge ist | |
jedoch unklar, ob die Regierung in Moskau nicht doch bis zum Ende des | |
nächsten Arbeitstages Zeit hat, seine Gläubiger zu bezahlen. (rtr) | |
## Selenski am Montagvormittag zum G7-Gipfel zugeschaltet | |
Vor dem zweiten Tag des G7-Gipfels auf Schloss Elmau hat der ukrainische | |
Präsident Wolodimir Selenski die Staats- und Regierungschefs der sieben | |
führenden Industrieländer zu mehr Hilfe im Kampf gegen Russlands | |
Angriffstruppen aufgefordert. Die russische Aggression lasse sich nur | |
stoppen, „wenn wir alles bekommen, worum wir bitten, und in der Zeit, in | |
der wir es brauchen – Waffen, finanzielle Unterstützung und Sanktionen | |
gegen Russland“, erklärte Selenski in seiner allabendlichen Videoansprache | |
am Sonntag. Am heutigen Montagvormittag soll der ukrainische Staatschef zu | |
den G7-Beratungen zugeschaltet werden und einen Appell an die Staats- und | |
Regierungschefs der USA, Deutschlands, Großbritanniens, Frankreichs, | |
Italiens, Kanadas und Japans richten. | |
Selenski ging in seiner Videobotschaft auf russische Raketenangriffe auf | |
Kiew am Sonntag ein. Es war das erste Mal seit dem 5. Juni, dass die | |
Angriffstruppen die ukrainische Hauptstadt wieder unter Beschuss nahmen. | |
Dabei seien ein 37 Jahre alter Mann getötet und dessen siebenjährige | |
Tochter und Ehefrau verletzt worden, sagte Selenski. Nach Angaben von Kiews | |
Bürgermeister Vitali Klitschko trafen die Raketen mindestens zwei | |
Wohngebäude. Am Sonntagabend meldete ein Behördenvertreter einen zweiten | |
Todesfall durch den Angriff. Es handele sich um einen Arbeiter, der während | |
der Attacke das Bahnnetz gewartet habe. Mehrere weitere Bahnarbeiter seien | |
verletzt worden. | |
Der ukrainische Parlamentsabgeordnete Olexij Gontscharenko schrieb in der | |
Telegram-App unter Berufung auf vorläufige Informationen von 14 Raketen, | |
die auf Kiew und Umgebung abgefeuert worden seien. Einige seien abgefangen | |
worden, ergänzte Selenski. | |
Er drohte allen, die an Raketenangriffen auf sein Land beteiligt sind, mit | |
Vergeltung. „Wir werden euch alle finden. Jeder von euch wird für diese | |
Schläge zur Verantwortung gezogen“, erklärte er. „Und falls jemand denkt, | |
dass er sich der Verantwortung entziehen kann, indem er sagt, dass das ein | |
Befehl war, dann liegt er falsch. Wenn eure Raketen Häuser treffen, ist es | |
ein Kriegsverbrechen. Auf euch alle wartet das Gericht. Ihr werdet euch | |
nirgends verstecken – weder an den Ufern des Kaspischen Meeres, über dem | |
ihr eure Raketen abfeuert, noch in Belarus (…) Nirgends.“ (ap) | |
## USA vor Kauf von neuem Raketensystem für die Ukraine | |
Die USA dürften einem Insider zufolge in dieser Woche den Kauf eines | |
fortgeschrittenen Raketensystems für die Ukraine bekannt geben. Dabei | |
handle es sich wohl um Abfangraketen mittlerer bis längere Reichweite, sagt | |
eine mit dem Vorgang vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Zudem | |
dürfte weitere Militärhilfe für die Ukraine bekannt gegeben werden, | |
darunter Munition für Artillerie. | |
Im Streit über eine Nato-Mitgliedschaft von Finnland und Schweden wird sich | |
der [11][türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan] seinem Sprecher zufolge | |
am Dienstag mit den Regierungschefs beider Staaten treffen. Bereits am | |
Montag solle es zudem in Brüssel Gespräche auf Ministerebene geben, sagt | |
Ibrahim Kalin dem Sender Habertürk. Die Türkei hat sich gegen eine | |
Mitgliedschaft beider Staaten gestellt. (rtr) | |
27 Jun 2022 | |
## LINKS | |
[1] /Fluessiggas-in-Litauen/!5860735 | |
[2] /Spannungen-zwischen-Litauen-und-Russland/!5862754 | |
[3] /Lieferstopp-fuer-Kaliningrad/!5859662 | |
[4] /Aktuelle-Lage-in-der-Ukraine/!5863449 | |
[5] /Zwist-um-Nato-Beitritt/!5853549 | |
[6] /-Nachrichten-zum-Ukrainekrieg-/!5861901 | |
[7] /Experte-ueber-Nato-Verhandlungen/!5857487 | |
[8] /Weizenkrise-in-der-Ukraine/!5856933 | |
[9] /-Nachrichten-im-Ukrainekrieg-/!5863277 | |
[10] /Russische-Angriffe-in-der-Suedukraine/!5863016 | |
[11] /Aktuelle-Lage-in-der-Ukraine/!5860035 | |
## AUTOREN | |
Gemma Teres Arilla | |
## TAGS | |
Ukraine | |
Ukraine-Konflikt | |
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine | |
Ukraine-Krise | |
Ukraine | |
GNS | |
Russland | |
Nato | |
Odessa | |
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine | |
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine | |
Kyjiw | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Hochkultur in Odessa: Sinfonien und Sirenen | |
Lange haben die Künstler:innen auf die Wiedereröffnung der Oper | |
hingearbeitet. Nun erklingen in Odessa wieder Stücke von Chopin oder | |
Minkus. | |
Geostrategie im Ukrainekrieg: Europa in der Zwickmühle | |
Russland befindet sich im Krieg mit dem Westen. Zeit, über geostrategische | |
Ziele der westlichen Alliierten zu sprechen – wie auch über | |
Waffenlieferungen. | |
Aktuelle Lage in der Ukraine: Raketen auf Kiew | |
In der Hauptstadt werden wieder Wohnviertel stark beschossen. Beobachter | |
sehen das als bewusste Eskalation während des G7-Gipfels. | |
+++ Nachrichten im Ukrainekrieg +++: Ukraine fordert Waffen | |
Angesichts der Raketenangriffe fordert Kiew von den G7 mehr Waffen und | |
schärfere Munition. Das russische Militär ist nach Lyssytschansk | |
vorgedrungen. Es sind Explosionen in Tscherkassy zu hören. |