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# taz.de -- Konzertempfehlungen für Berlin: Soft Pop mit Yachtrock-Elementen
> John Moods kommt mit federnden Grooves ins Marie-Antoinette. Untergrün
> feiert die transformative Klangkunst und das Label Sinnbus seinen
> Geburtstag.
Bild: So nice: Jonathan Jarzyna alias John Moods
Sonderlich moody klingt er aufs ersten Hören nicht, dieser
fluffig-sommerliche Soft Pop mit Yachtrock-Elementen von Jonathan Jarzyna
alias John Moods – auch wenn der Entstehungsprozess dem Vernehmen nach ein
ziemliches Ringen mit sich brachte.
Jarzyna saß allein auf dem Land in Polen, kam beim Songwriting nicht weiter
und musste sich ein paar Leute einladen, auf dass der Funke der
Kollaboration den Pop wieder entfache.
2018 hat der Mitbegründer der Band Fenster sein Solodebüt veröffentlicht,
nun folgen die mit besagten Mitstreiter:innen entstandenen EPs „So
Sweet“ (im April erschienen) und „So Nice“ (folgt im August).
Dann sollen die toll geratenen Songs, in denen bei aller Fluffigkeit doch
Widersprüche und Abgründe stecken, auch als Doppel-Vinyl erscheinen: „So
sweet, so nice; everything is waiting to die“ heißt eine prägnanten
Textzeile, die darauf zu finden ist; aber eben auch „So sweet, so high;
nothing ever felt so alive“. Da hat sich also doch etwas moodiness in die
federnden Grooves geschlichen: Zu erleben am Freitag im Marie-Antoinette
(24. 6., 19 Uhr, [1][Tickets: VVK 16 Euro]).
Ebenfalls am Freitag widmet sich [2][die Konzertreihe Untergrün ]
performancebasierter Klangkunst. Wo doch avantgardistische Klangwelten
nicht selten wirken wie Frontalunterricht, bei dem das Publikum wenig zum
gemeinsamen Erleben beiträgt, steht hier das transformative Potenzial für
alle im Vordergrund: für die Musiker:innen ebenso wie die Hörer:innen.
In den am Freitag stattfindenden vier Performances spielt das Cello eine
zentrale Rolle – außer beim ersten Act, Abigail Sanders, die im Kino in der
Kastanienallee 77 den Sound ihrer Waldhorn mit elektronischen Elementen
kombiniert (Lichtblick Kino, 24. 6., 20 Uhr).
Am Sonntag spielt dann der stets umtriebige Jazz-Saxofonist [3][Johannes
Schleiermacher mit seinem Quintett] Onom Agemo and the Disco Jumpers im
Rahmen der ambitionierten, noch recht neuen Reihe Jazzexzess auf. Der
nigerianische Funk-Musiker William Onyeabor, der Afrobeat mit
psychedelischen Elemente zusammenführte, dient der Combo ebenso als
Inspiration wie die Avantgarde-Band Can.
An jenem Abend mit auf der Bühne steht der aus Mali stammende Gitarrist und
Singer-Songwriter Ahmed Ag Kaedy, der Tuareg-Sound und hoffentlich
kühlenden Wüstenwind beisteuern wird. Klingt auf dem Papier spannend, im
[4][House auf Music], wo das Konzert stattfindet, dann sicher noch mehr
(26. 6., 20.30 Uhr, Tickets VVK 10,65, AK 15 Euro, [5][Tickets gibt es
hier]).
Und am Dienstag feiert dann Sinnbus einen Geburtstag. Keinen runden, aber
hey, so jung kommen wir nicht mehr zusammen. Und gefeiert wurde ja in den
letzten Jahren sowieso zu wenig. Seit fast zwei Dekaden versorgt das
Berliner Label die Welt nun mit Musik, die Versponnenheit mit einer
Umarmung zusammenbringt, Spleenigkeit mit Momenten der Ekstase.
Mit bei der Geburtstagssause sind unter anderem We Will Kaleid, Bodi Bill,
die mit „I Love U I Do“ unlängst ein schön flirrendes Album herausbrachten
und die Amsterdamer Dream-Popper Loupe (28. 6., 20.30 Uhr, Tickets gibt es
an der Abendkasse für 25 Euro – [6][oder hier]).
23 Jun 2022
## LINKS
[1] http://www.36-tickets.de/produkte/870-tickets-john-moods-lido-berlin-am-24-…
[2] http://hwww.untergruen.net
[3] https://wordpress.johannes-schleiermacher.de/
[4] https://houseofmusic.berlin/
[5] https://www.eventbrite.de/o/jazzexzess-prasentiert-klangworte-14358707265
[6] https://lido.tickettoaster.de/produkte/42089-tickets-sinnbus-signale-lido-b…
## AUTOREN
Stephanie Grimm
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