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# taz.de -- Kürzungen bei Programmen für Arbeitslose: Sparen am falschen Ende
> Der Soziale Arbeitsmarkt ist ein erfolgreiches Instrument. Er darf nicht
> Sparmaßnahmen zum Opfer fallen.
Bild: Jobcenter brauchen für längerfristige Förderungen finanzielle Mittel v…
Berichte über Einsparungen der Bundesregierung von 609 Millionen Euro bei
Leistungen für [1][Langzeitarbeitslose] lösen aktuell heftige Debatten aus.
Der soziale Arbeitsmarkt ist ein sehr erfolgreiches Instrument bei der
Förderung auf dem Weg in den ersten Arbeitsmarkt. Das können wir bei der
Caritas bestätigen.
Auch die Bundesregierung hat dies erkannt und in der letzten
Legislaturperiode ein Instrument dafür in der Grundsicherung verankert. Die
Förderung „Teilhabe in Arbeit“ hilft vielen Menschen, etwa in
Sozialkaufhäusern, Radwerkstätten und in der Grünanlagenpflege, wieder
soziale Teilhabe zu erfahren und auch den für sie wichtigen Sprung in die
Erwerbsarbeit zu schaffen. Uns erschrecken Ankündigungen aus dem
Finanzministerium, hier heftige Kürzungen vornehmen zu wollen. Die
Ampelkoalition plant nun im Rahmen der Bürgergeldreform dieses
Arbeitsmarktinstrument zu entfristen. Gut so: Das wird vielen
[2][Langzeitarbeitslosen] bei der Arbeitsmarktintegration helfen. Das
funktioniert aber nur, wenn auch im Bundeshaushalt genügend finanzielle
Mittel bereitgestellt werden, damit die Jobcenter solche längerfristigen
Förderungen machen können.
Mittelkürzungen würden auch sehr erfolgreiche Projekte wie beispielsweise
den Stromsparcheck der Caritas treffen. Hier beraten Langzeitarbeitslose
andere Menschen im Grundsicherungsbezug, Wohngeldempfänger und Menschen mit
geringem Einkommen kostenlos beim Energiesparen. Die Idee dabei:
Langzeitarbeitslose erhalten über den sozialen Arbeitsmarkt eine
mehrjährige Förderung, die es ermöglicht, sie zu Stromsparhelfern
auszubilden, die dann in die Haushalte gehen und Stromfresser suchen. Das
hilft dem Geldbeutel der Menschen, die die Beratung erhalten, aber auch dem
Klima. Schon heute steht dieses wichtige Projekt vor dem Problem, dass die
[3][Jobcenter] sehr zurückhaltend sind, in Zeiten knapper Kassen die
mehrjährige Förderung auszusprechen. Es darf nicht sein, dass diese
Haushaltsmittel für den sozialen Arbeitsmarkt gekürzt werden.
7 Jul 2022
## LINKS
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[3] /Arbeitskraeftemangel-in-Deutschland/!5864741
## AUTOREN
Birgit Fix
## TAGS
Christian Lindner
Hartz IV
Gesellschaftliche Teilhabe
Arbeitsmarkt
Jobcenter Hamburg
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Bundesverfassungsgericht
Schwerpunkt Armut
Koalitionsvertrag
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