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# taz.de -- Bahn-Pläne in Hamburg: Eine Alternative zum Brückenungetüm
> Für den als monströs empfundenen Neubau einer Bahnbrücke in
> Hamburg-Altona gibt es einen Gegenentwurf. Die Bahn sollte ihn prüfen,
> der Stadt zuliebe.
Bild: Stadtbildschonend: der Alternativ-Entwurf für die Brücke in Hamburg-Alt…
Hamburg taz | Die Sternbrücke in Altona markiert einen neuralgischen Punkt
im Hamburger Verkehrsnetz. Jahrelang gab es Debatten über das wuchtige
Bauwerk, mit dem die Bahn den fast 100 Jahre alten Bestandsbau ersetzen
möchte. Doch was die Bahn und die Verkehrsbehörde als alternativlos
verkaufen wollen, wird jetzt durch einen leichten und eleganten Entwurf
konterkariert. Es stellt sich einmal neu die Frage, wer eigentlich über das
Gesicht Hamburgs entscheidet: die Stadtgesellschaft oder die Bahn?
Die Eisenbahnbrücke führt diagonal über die Kreuzung zweier
Hauptverkehrsachsen, wo sich Radler, Autofahrer und Fußgänger in die Quere
kommen. Über die Brücke führen nicht nur zwei S-Bahn- sondern auch zwei
Fernbahngleise der ICE-Strecke von Kiel gen Süden. 900 Fern- und
Regionalzüge verkehren hier täglich.
Die [1][Bahn möchte die Brücke so ersetzen], dass die Bahnstrecke beim Bau
möglichst kurz unterbrochen wird. Die [2][Verkehrsbehörde des grünen
Senators Anjes Tjarks wünscht], dass der 108 Meter lange Neubau ohne die
Stützen mitten in der Fahrbahn auskommt. Das soll Platz schaffen, für einen
vierten Fahrstreifen auf dieser Ausfallstraße.
Um das statisch hinzukriegen, plant die Bahn nach Konsultation „namhafter
Ingenieur- und Architekturbüros“ eine Stabbogenbrücke. Das
Planfeststellungsverfahren dafür läuft und soll bis Ende des Jahres
abgeschlossen werden.
## Massive Kritik
Etwas spät ist jetzt der Architekturprofessor Karsten Brauer mit einem
Gegenentwurf an die Öffentlichkeit getreten. Er schlägt vor, die Brücke an
drei gebogenen, einander an der Spitze überkreuzenden Stützen aufzuhängen.
Die Fahrbahn bliebe frei, der Himmel auch. Zudem wäre der Entwurf von
großer Originalität. Dem Hamburger Abendblatt sagte Brauer, sein Entwurf
könne helfen, Kosten zu sparen. Außerdem wäre die Bauzeit kürzer und die
Montage einfacher.
Nach [3][massiver Kritik aus der Öffentlichkeit] hatte sich die [4][Bahn
dazu bereit gefunden, Interessierte in einem Kreativworkshop] etwas am
Äußeren ihrer Konstruktion herumwerkeln zu lassen. Das war ein bisschen
wenig. Jetzt dagegen liegt zum ersten Mal eine sichtbare Alternative auf
dem Tisch. Die Bahn ist es [5][den Hamburgern schuldig], diese zu prüfen.
Schließlich geht es um eine Entscheidung für die nächsten 100 Jahre.
31 May 2022
## LINKS
[1] /Abriss-der-Sternbruecke-in-Hamburg/!5735648
[2] /Abriss-der-Sternbruecke-in-Hamburg-Altona/!5722454
[3] /Denkmalgeschuetzte-Bahnbruecke/!5702575
[4] https://www.eisenbahnbruecken-ehm.de/sternbruecke.html
[5] https://initiativesternbruecke.org/worum-es-geht/
## AUTOREN
Gernot Knödler
## TAGS
Verkehr
Deutsche Bahn
Sternbrücke
Bauprojekt
Hamburg
Sternbrücke
Stadtplanung
Stadtentwicklung Hamburg
Stadtentwicklung Hamburg
Verkehrspolitik
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