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# taz.de -- Rechtsradikale in der Armee: 1.452 Verdachtsfälle bei Bundeswehr
> In vielen Fällen gehe es wohl um Rechtsextremismus, so das
> Verteidigungsministerium. Die Zahl sei Beleg für die „große Sensibilität…
> der Bundeswehr.
Bild: Im vergangenen Jahr gab es einen deutlichen Anstieg von Extremismusverdac…
Berlin afp | Die Bundeswehr hat im vergangenen Jahr einen deutlichen
Anstieg der Extremismusverdachtsfälle verzeichnet. Wie das
Bundesverteidigungsministerium am Donnerstag mitteilte, wurde Ende 2021 in
insgesamt 1.452 Verdachtsfällen gegen mutmaßliche Extremisten ermittelt.
Dies waren 436 mehr als ein Jahr zuvor. 85 Prozent der Fälle [1][betrafen
Rechtsextremismus]. Bestätigte Extremismusfälle gab es insgesamt allerdings
nur 17 – zwei mehr als ein Jahr zuvor. Bei zehn Fällen ging es um
Rechtsextreme.
Die hohe Anzahl an Verdachtsfällen sei „ein Beleg für die große
Sensibilität in der Bundeswehr für das Thema“, erklärte das Ministerium.
Die Zahl der bestätigten Extremisten sei aber „weiterhin auf einem sehr
niedrigen Niveau“. Es gebe „keine Hinweise auf eine organisierte
Unterwanderung der Bundeswehr durch Extremistinnen und Extremisten oder
Zweifel an der Loyalität der Bundeswehr insgesamt zur freiheitlichen
demokratischen Grundordnung“.
Der mit Abstand größte Teil der Fälle bezog sich auf den Verdacht von
Rechtsextremismus, wie es in dem Bericht der Koordinierungsstelle für
Extremismusverdachtsfälle des Ministeriums hieß. Hier gab es 1.242
Verdachtsfälle, 399 mehr als ein Jahr zuvor. Die anderen Fälle bezogen sich
auf [2][Reichsbürger und Selbstverwalter] (92 Fälle), Islamismus (80),
Linksextremismus (23) und Ausländerextremismus (15).
Neu wurden im vergangenen Jahr 688 Fälle aufgenommen (nach 574 im Jahr
2000). 110 Untersuchungen endeten im vergangenen Jahr mit dem Ergebnis
„Verdacht nicht mehr begründet“, wie das Ministerium mitteilte. 2020 waren
es 97 gewesen.
12 May 2022
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