Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Berliner Schulpolitik: Giffey stellt sich vor Schulsenatorin
> Regierungschefin weist nach Senatssitzung mit der evangelischen
> Landeskirche eine mögliche Ablösung von Senatorin Busse zurück.
Bild: Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse und Franziska Giffey, beide SPD
Berlin taz | Wäre Astrid-Sabine Busse (SPD) Fußballtrainerin und Franziska
Giffey (beide SPD) Präsidentin eines Bundesligaklubs, dann müsste Busse
bald ihren Job los sein. Denn in dem Metier gilt: je stärker die
Treueschwüre, je näher die Entlassung. Busse ist aber die
Bildungssenatorin, die [1][am Dienstag im Senat neue Pläne gegen den
Lehrermangel vorstellte] – und Giffey Regierungschefin. Und in dieser
Funktion hat sie jetzt sämtliche Entlassungsgerüchte zurückgewiesen. Der
Tagesspiegel wollte am Sonntag aus Koalitionskreisen erfahren haben, Busse
werde im Sommer abgelöst. „Ehrlich gesagt, kenne ich bei uns keinen, der
etwas anderes erzählt“, wurde eine anonyme Quelle zitiert.
Es sei schön, dass „ich nun mit diesen Gerüchten ein für alle Mal aufräum…
kann“, sagte die Regierungschefin in der Pressekonferenz nach der
Senatssitzung. Ihre Unterstützung gelte der Bildungssenatorin – „Jeder, der
sich hinstellt und anderes behauptet, tut das nicht im Sinne des Senats.“
Giffey hatte [2][Busse, langjährige Grundschulleiterin in Neukölln], selbst
für das Bildungsressort ausgesucht – beide arbeiteten schon zusammen, als
Giffey bis 2018 Bildungsstadträtin und Bürgermeisterin in Neukölln war.
Der Praktikerin Busse, die erst mit ihrer Ernennung zur Senatorin im
Dezember 2021 in die SPD eintrat, traute sie zu, die vielfältigen Probleme
der Berliner Schullandschaft in den Griff zu bekommen. Busse, in der
Schul-Verbandsarbeit erfahren, aber eben keine klassische Politikerin,
hatte einige Mal eher unglücklich formuliert und in den Haushaltsberatungen
Kritik auf sich gezogen. Giffeys In-Schutz-nehmen dürfte als klare Ansage
an die rot-grün-roten Koalitionäre zu werten sein, die Senatorin nicht
weiter zu attackieren.
Weit harmonischer verlief die Begegnung des Senats mit der Leitung der
evangelischen Landeskirche, ein in der Regel alle zwei Jahre anstehendes
Treffen. Klaus Lederer (Linkspartei), als Kultursenator auch für
Religionsfragen zuständig, lobte die [3][Landeskirche für ihre
Bereitschaft, nicht nur zeitweise ukrainische] Flüchtlinge in ihren Räumen
unterzubringen, sondern Kirchen stärker für eine öffentliche Nutzung zu
öffnen. „Da sind wir auf einem exzellenten Weg“, sagte Lederer. Giffey
wiederum mochte von der offiziellen Einstufung kirchlicher, in diesem Fall
evangelischer, Bildungseinrichtungen als „Ersatzschulen“ nicht wissen: „W…
sehen die evangelischen Schulen als wichtigen Bestandteil der Berliner
Bildungslandschaft.“
24 May 2022
## LINKS
[1] /Fast-1000-Lehrkraefte-fehlen-in-Berlin/!5857014
[2] /Berlins-neue-Schulsenatorin-Busse-SPD/!5830555
[3] /Berliner-Proepstin-will-Waffen-liefern-lassen/!5848922
## AUTOREN
Stefan Alberti
## TAGS
Berlin
Astrid-Sabine Busse
Franziska Giffey
Wochenkommentar
Berlin
Berlin
Schulbau
Bettina Jarasch
## ARTIKEL ZUM THEMA
Bildungspolitik in Berlin: Ein wohlfeiler Angriff
Die CDU fordert die Missbilligung der Schulsenatorin. Astrid Busse sei
ideenlos und desinteressiert. Doch das greift zu kurz. Ein Wochenkommentar.
Kritik an Bildungssenatorin Busse (SPD): Missbilligung der Amtsführung
Die CDU-Fraktion will eine Missbilligung der Amtsführung von
Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse im Parlament erreichen. Vorwurf des
„Desinteresses“.
Fast 1.000 Lehrkräfte fehlen in Berlin: Kampf gegen die Lücke
Im kommenden Schuljahr fehlen 920 Lehrkräfte, prognostiziert die
Bildungsverwaltung. Jetzt soll ein stadtweites „Bewerbermanagement“ kommen.
Mehr Geld für Bildung im Haushalt: Gerade nochmal gerettet
200 Millionen Euro mehr alleine für den Schulbau – und für die
angeschlagene Senatorin Busse (SPD). Die braucht dennoch dringend einen
eigenen Erfolg.
Fraktionsklausur der Grünen: Doch nicht alles Bullerbü
Bei der Klausur der Grünen-Fraktion auf dem Landgut Stober zeigt sich: Ohne
Reibung ist das Verhältnis in der rot-grün-roten Koalition nicht.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.