Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Warnstreiks für bessere Arbeitsbedingungen: Am Mittwoch bleibt die…
> Nach zwei ergebnislosen Verhandlungsrunden: Verdi ruft für Mitte der
> Woche erneut zu einem bundesweiten Streik- und Aktionstag auf.
Bild: Aufgerufen sind Erzieher:innen, Kinderpfleger:innen und Sozialassistent:i…
Berlin taz | Für diesen Mittwoch werden sich Eltern vielerorts um eine
alternative Betreuung für ihre Kita-Kinder kümmern müssen. Denn mit einem
bundesweiten Streik- und Aktionstag will die Dienstleistungsgewerkschaft
Verdi ihren Druck auf die Arbeitgeberseite in den Tarifverhandlungen für
die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst erhöhen.
Aufgerufen zum Ausstand hat Verdi Erzieher:innen, Kinderpfleger:innen,
Sozialassistent:innen und andere Berufsgruppen aus Kitas und dem
Ganztag in Schulen. Hintergrund sind zwei ergebnislose Verhandlungsrunden
von Verdi und dem Beamtenbund dbb mit der Vereinigung der kommunalen
Arbeitgeberverbände (VKA). „Die Beschäftigten sind über die Haltung der
Arbeitgeber massiv enttäuscht“, sagte stellvertretende Verdi-Vorsitzende
Christine Behle. Der VKA habe bisher kein Entgegenkommen gezeigt. Die
nächste Runde ist für den 16. und 17. Mai 2022 angesetzt.
Bei dem Tarifkonflikt geht es vorrangig um Verbesserungen der
Arbeitsbedingungen und bei der Eingruppierung der rund 330.000
Tarifbeschäftigten des öffentlichen Dienstes der Kommunen im Bereich des
Sozial- und Erziehungsdienstes. Davon arbeiten 245.000 in der
Kindererziehung und -betreuung. Zudem fordern die Gewerkschaften einen
Rechtsanspruch auf Qualifizierung und wollen Maßnahmen gegen den
Fachkräftemangel vereinbaren.
## Streikabstimmung der Universitätsklinik-Beschäftigten
Die kommunalen Arbeitgeber reagierten mit Unverständnis [1][auf die
Streikankündigung]. „Nach Jahren der Pandemie und enormen Herausforderungen
für Elternteile und Familien ist das Vertrauen in die Daseinsvorsorge ein
hohes Gut, das nicht durch unverhältnismäßige Streiks belastet werden
sollte“, sagte VKA-Präsidentin Karin Welge. „Wir befinden uns in
konstruktiven Verhandlungen und agieren so, dass eine Einigung im dritten
Verhandlungstermin aus unserer Sicht möglich ist.“
Heftigere Auswirkungen als [2][der Kita-Warnstreik] könnte das Ergebnis
einer Urabstimmung von Verdi unter den Beschäftigten der
Universitätskliniken in NRW haben: 98,31 Prozent stimmten für unbefristete
Streikaktionen. Damit drohen an den Uni-Kliniken in Aachen, Bonn,
Düsseldorf, Essen, Köln und Münster massive Engpässe bei der Versorgung der
Patient:innen. „Wir sind jetzt nicht mehr in der Situation, dass wir zu
Warnstreiks aufrufen, sondern zu richtigen Streiks“, sagte
Verdi-Landesbezirksleiterin Gabriele Schmidt am Montag. Ziel von Verdi ist
es, dem Land einen Tarifvertrag „Entlastung“ abzuringen, der eine
verbindliche Personalbemessung und bessere Ausbildungsbedingungen regeln
soll.
Keine zwei Wochen vor der Landtagswahl kommt die Streikdrohung der
schwarz-gelben Regierung denkbar ungelegen. Am Mittwoch will sich
NRW-Gesundheitsminister [3][Karl-Josef Laumann (CDU)] nun mit der
Verdi-Landesspitze treffen. In einem Schreiben an sie bekundete er bereits
seine Bereitschaft, „einen ‚Tarifvertrag Entlastung‘ und entsprechende
Tarifverhandlungen zu ermöglichen“.
2 May 2022
## LINKS
[1] /Arbeitskampfbilanz-2021/!5851330
[2] /Tarifverhandlungen-fuer-Kitas--Co/!5836835
[3] /CDU-waehlt-neuen-Vorsitzenden/!5829935
## AUTOREN
Pascal Beucker
## TAGS
Streik
Berufsgewerkschaften
Lohnerhöhung
Tarifverhandlungen
Erzieherinnen und Erzieher
Gewerkschaft
Kita
Frauen
Verdi
## ARTIKEL ZUM THEMA
Tarifverhandlungen 2022: Kaum Spielraum für Gewerkschaften
Angesichts von Inflation und hohen Energiepreisen dürften die
Tarifverhandlungen 2022 schwierig werden. Die bisherigen Ergebnisse sind
bescheiden.
Bezahlung von Kita-Erzieher:innen: Wenig Lohn für wichtige Arbeit
Über 90 Prozent des Kitapersonals sind Frauen, nach wie vor werden sie
schlecht bezahlt. Verbände und Politiker:innen fordern, das zu ändern.
Verdienst in der Kita: 20,36 Euro brutto in der Stunde
93 Prozent des Personals in Kitas und Vorschulen sind Frauen, teilt das
Statistische Bundesamt mit. Fast zwei Drittel aller Beschäftigten
arbeiteten in Teilzeit.
Tarifverhandlungen für Kitas & Co.: Streiken nur im Notfall
Für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst der Kommunen beginnen
am Freitag die Tarifverhandlungen. Gewerkschaften fordern Aufwertung.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.