# taz.de -- Das taz lab im Live-Ticker: Lang andauernder Abnutzungskrieg | |
> Der Soziologe Harald Welzer glaubt nicht an ein baldiges Ende des | |
> Krieges. Gesundheitsminister Karl Lauterbach sagt, die Gesellschaft habe | |
> sich an Coronatote gewöhnt. | |
Bild: Die Zuschauer:innen im Besselpark lauschen Harald Welzer | |
Ausklang mit Klasse! | |
19:00 Uhr: Nach diesem langen, aber erfolgreichen Tag verabschiedet sich | |
das taz-lab-Team mit einem großen Dank an alle Mitwirkenden und | |
Teilnehmenden in den Feierabend! | |
Gemeinsam mit euch und Ihnen möchten wir nun in der taz-Kantine bei Musik | |
einen Tag voller Energie und Kontroversen (aus)erklingen lassen. Schön, | |
dass Sie und ihr dabei wart! Wir freuen uns aufs nächste Jahr! Das | |
taz-lab-Team sagt vielen Dank und auf Wiedersehen! (taz) | |
## Freiheit im Ausnahmezustand | |
18.45 Uhr: Ist die liberale Weltordnung bedroht? Johannes Vogel, | |
Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP im Bundestag, beantwortet diese | |
Frage entschieden: „Ja, das ist sie. Angst sei berechtigt, aber davon muss | |
man sich nicht leiten lassen. Hoffnung ist eine starke Kraft in | |
Krisenzeiten.“ In einer Diskussion über die Grenzen des Liberalismus, die | |
Symbolkraft politischer Kommunikation und die Rolle der Wissenschaft in der | |
Politik sind sich Vogel und Philipp Kohlhöfer vor allem in zwei Dingen | |
einig: „Wie wirkmächtig und bedrohend die Freiheit ist, sieht man in der | |
Aggressivität ihrer Feinde“. Außerdem stimmen sie überein, dass Debatten um | |
das russische Energieembargo und das Tempolimit häufig vom Wesentlichen | |
ablenken: Nämlich von der Frage, welche Rolle Deutschland in der Welt | |
einnimmt. (hs) | |
## „Wir müssen handeln“ | |
18.45 Uhr: „Wir retten die Welt nicht, wenn wir diese Weltordnung, in der | |
ein Putin das Recht hat ein Volk auszulöschen, weil er | |
Territorialinteressen hat, aufrecht erhalten“, sagte die Autorin Jagoda | |
Marinić im Gespräch mit dem Journalisten und PEN-Präsidenten Deniz Yücel | |
sowie dem Grünen-Politiker Daniel Cohn-Bendit und der | |
FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann am Samstag auf | |
dem taz lab. | |
„Wir müssen handeln und das bedeutet in diesem Fall leider: Waffen“, sagte | |
Marinić weiter. In früheren Konflikten habe sich Deutschland seine Unschuld | |
leisten können, „weil die Kriege die anderen geführt haben. Man hat halt | |
gewartet, bis die Amerikaner reingehen.“ (taz) | |
## „Die Faschisten dürfen nicht durchkommen“ | |
18.40 Uhr: „No pasaran – die Faschisten dürfen nicht durchkommen – das i… | |
die Antwort. Das ist auch die Tradition in der dieses Haus [taz] steht.“ – | |
WELT-Korrespondent Deniz Yücel auf dem taz lab | |
## Pazifismus ohne Herzen | |
18.30 Uhr: „Der Pazifismus in Deutschland ist manchmal ohne Herzen. Er | |
sieht nicht die Opfer, er sieht sich nur selbst.“ – Daniel Cohn-Bendit auf | |
dem taz lab | |
## Tipping points – das innere Team zieht um | |
17.30 Uhr: In der Abendsonne des Beusselsparks sehnt sich Volker nach einer | |
Zeit, die noch nicht von To-do-Listen und Fremderwartungen bestimmt wurde. | |
Zwischen taz-lab Besucher:innen, Disharmonien und sphärischen Klängen, | |
schwimmt Volker vom Theaterkollektiv Tarántula im Leistungsdruck. Er will | |
nicht mehr und zieht mit seinem inneren Team um. Das besteht aus sieben | |
weiteren Menschen, die unter der Leitung Philip Baumgartens spielen. Volker | |
sehnt sich nach mehr. Nach was, weiß er nicht. | |
„Wer zieht in die anderen Zimmer, wenn das innere Team in einen Raum zieht? | |
Muss Volker dann seine Persönlichkeit erweitern?“, fragt das Team die | |
Zuschauenden; die lachen. Die Frage bleibt aber offen. Das Team „hängt über | |
dem Abgrund“ und geht gurgelnd unter – oder ab. „Wenn Du mir einen Gefall… | |
tun willst, dann behandle mich nicht als Ressource“, bittet einer von | |
Volkers Teilen. Er spricht nicht nur für Volker. (Gru) | |
## „Wer hetzt, der fliegt“ – Gewerkschaften kämpfen gegen Rechtsdrall | |
17.05 Uhr: „Ich würde gar nicht mehr von Rechtspopulismus sprechen – | |
sondern von der radikalen Rechten.“ So steigt Soziologe Klaus Dörre von der | |
Universität Jena in den Diskurs über rechte Tenzdenzen in Gewerkschaften | |
ein. Fessum Ghirmaion (IG Metall Frankfurt/Main) hält dagegen, dass etwa | |
das rechte „Zentrum Automobil“ bei Betriebsratswahlen in ganz Deutschland | |
nur minimale Stimmanteile erzielt. Und Özay Tarim, streitbarer ver.di-Mann | |
aus Düsseldorf, ergänzt, dass bei ihm in NRW schon allein der hohe Anteil | |
an Kollegen mit Migrationshintergrund diese Tendenz eindämme. | |
Einig sind sich alle drei, dass der sinkende Organisationsgrad ebenso | |
problematisch ist wie die Tatsache, dass sich immer weitere Teile der | |
Arbeiterschaft „von denen da oben“ marginalisiert fühlen. Tarim: „Wenn d… | |
noch die Tarifabschlüsse nicht gut sind, wird es schwierig …“ (ca) | |
## „Die Aufgabe europäischer Staaten ist es, hinzuschauen“ | |
17 Uhr: Um das verlorene Vertrauen der afrikanischen Staaten in westliche | |
Staatengemeinschaften und Institutionen zurückzugewinnen, sei viel zu tun, | |
sagte der Generalsekretär von Amnesty International, Markus Beeko, auf dem | |
taz lab. „Dort entsteht vermehrt der Eindruck, dass plötzlich | |
Kriegsverbrechen behandelt werden, die sonst kein Thema sind – nur, weil | |
weil sie in Europa stattfinden“, fügte er hinzu. „Die Aufgabe europäischer | |
Staaten ist es, hinzuschauen“, betonte Beeko und forderte mehr europäische | |
Sensibilität für Geschehnisse außerhalb Europas. (kg) | |
## Knochenarbeit unter dem Mindestlohn | |
17 Uhr: „Habt ihr dieses Jahr schon Erdbeeren gegessen?“ taz-Redakteur | |
Tigran Petrosyan eröffnet die Runde über das Thema „Knochenarbeit unter dem | |
Mindestlohn“ mit einer Frage an die Teilnehmenden. Doch um den persönlichen | |
Konsum von der Juristin Tamila Gabaidze, der Sozialpädagogin Margarete | |
Brugger und dem Forscher Vladimir Bogoeski geht es in der Diskussion nicht. | |
Stattdessen berichtet Brugger, die langjährige Arbeitserfahrungen im | |
Bereich Asyl und Flucht mitbringt, von [1][23 georgischen | |
Saisonarbeiter:innen mit katastrophalen Arbeitsbedingungen], die es | |
anders wie viele andere an ihrer Stelle schafften, den Hof zu wechseln und | |
den Fall vors Arbeitsgericht zu bringen. Brugger: „Wenn ich den Hof | |
wechseln will, brauche ich eine Genehmigung von der Agentur für Arbeit. Das | |
ist ein großer bürokratischer Aufwand.“ Ein weiteres Problem sei die | |
Koppelung von Arbeit und Aufenthaltserlaubnis. „Hast du keine Arbeit, musst | |
du gehen. Und trotzdem kommen immer wieder Erntehelfer:innen aus | |
Georgien und aus den Balkanstaaten. Wieso?“ | |
Für Tamila Gabaidze ist die Antwort klar. “Die Menschen haben die | |
Erwartung, dass sie reicher nach Georgien zurückkehren.“ In Georgien liegt | |
der durchschnittliche Monatslohn bei 500 Lari. Das entspricht 150 Euro und | |
ist ohnehin schon weniger als das Existenzminimum „Jetzt erleben sie, dass | |
es ihnen schlechter geht, als wenn sie geblieben wären.“ Sollten die 23 | |
Georgier:innen den Fall gewinnen, „wäre das ein Präzedenzfall für | |
Georgien und für Deutschland.“ (HM) | |
## Ein lange andauernder Zermürbungs- und Abnutzungskrieg | |
16.30 Uhr: „Das positivste Szenario, über das man überhaupt sprechen kann | |
in dem Zusammenhang, ist ein lange andauernder Zermürbungs- und | |
Abnutzungskrieg.“ Das sagt der Soziologe Harald Welzer auf dem taz lab über | |
den Angriffskrieg Russlands in der Ukraine. Es sei auch eine „Eskalation | |
der Reaktion“ zu erkennen, „also eine Steigerung und Qualität der Waffen | |
für die Ukraine. Das ist eine höchstgefährliche Angelegenheit und ich sehe | |
nicht, wie das auch nur ein einziges Menschenleben in der Ukraine retten | |
könnte.“ (taz) | |
## Waffen liefern und Sanktionen einleiten | |
16.30 Uhr: „Es kommt jetzt wirklich auf jeden Tag an, wir müssen Waffen an | |
die Ukraine liefern und Sanktionen für Russland einleiten. Es geht um | |
nichts Geringeres als die Zukunft Europas“, sagt Ralf Fücks, Gründer des | |
Zentrums Liberale Moderne im Gespräch mit taz-Redakteur Christian Jakob. | |
Fücks spricht im Interview über die Unterstützung Deutschlands für die | |
Ukraine, Waffenlieferungen und die Rolle der Grünen. Einer Partei, die | |
sich, im Gegensatz zu anderen Parteien im Bundestag, immer von Russland | |
distanzierte: „Die SPD hat viele Jahre weggeschaut, wollte die Richtung, in | |
die sich Russland entwickelte, nicht wahrhaben“, so Fücks. Die Grünen | |
hingegen hätten immer an ihrem Grundsatz, die Menschenrechte sichern zu | |
wollen, festgehalten. (kg) | |
## Greenflation – Hohe Nachfrage, knappes Angebot | |
16 Uhr: „Ohne Umverteilung keine Klima- und Umweltpolitik“, sagte der | |
Gründer von Foodwatch Thilo Bode im Gespräch mit taz-Redakteurin Simone | |
Schmollack am Samstag auf dem taz lab. „Wir müssen die finanzschwachen | |
Haushalte in unserer Gesellschaft langfristig absichern, damit auch sie die | |
Sicherheit haben, den Klimaschutz unterstützen zu können.“ (LG) | |
## Autogrammstunde mit Tom | |
16 Uhr: Jetzt wird's künstlerisch – Tom zeichnet und signiert den | |
Besucher:innen ihre individuellen Autogrammkarten: „Was darf's sein?“ – | |
„Drei Frauen für den Frieden… mit Handtaschen!“ Tom versteht sofort. | |
Innerhalb weniger Minuten zeichnet er den Besuchern ein Meisterwerk herbei. | |
(doa) | |
## Gewerkschafter kontra Klimaschützer – das war einmal | |
15.15 Uhr: „Das packen wir gemeinsam an“ – so stellt sich Lars Katzmarek | |
künftig die Kooperation zwischen Arbeiter- und Klimabewegung vor. Der | |
29-jährige Betriebsrat beim größten Betreiber von Tagebau- und | |
Braunkohlekraftwerken in der Lausitz stößt damit ins gleiche Horn wie Kathy | |
Ziegler von der Klima-AG im ver.di-Bezirk Köln, die als | |
„Klima-Gewerkschafter:in“ erneute Kampagnen der Arbeitnehmerorganisationen | |
gegen Fridays For Future & Co. verhindern will. | |
„So neu ist das doch gar nicht“, weiß Wissenschaftler und | |
„Klimastreik“-Aktivist Milo Probst aus Basel (CH), der im Rahmen seiner | |
Dissertation auf die erste Zusammenarbeit von spanischen Bergarbeitern und | |
der dortigen Landbevölkerung im Widerstand gegen schädigende Abbaumethoden | |
stieß – im Jahre 1888! Und so endet die Diskussion nicht etwa im Streit, | |
sondern mündet in eine Einladung in die Lausitz, um dort die ökologische | |
Verkehrswende ebenso anzugehen wie einen Strukturwandel für diese nach dem | |
Mauerfall bereits zum zweiten Mal gebeutelte Region. (ca) | |
## Wie wollen wir wohnen? Ein Zukunftsblick auf klimafreundliche | |
Stadtpolitik | |
15 Uhr: „Brauchen wir Neubauten, um den sozialen Wohnungsbau zu forcieren? | |
Dieser Meinung bin ich eigentlich nicht“, sagt Klaus Englert, Journalist | |
und Architekturkritiker auf dem taz lab. Er weist damit auf einen Aspekt | |
einer sozialen und klimafreundlichen Stadtpolitik hin: besser bestehende | |
Häuser aufzustocken und zu verdichten. | |
Die Berliner Linkenpolitikerin [2][Katalin Gennburg, Expertin für | |
Wohnungspolitik], unterstützt den Ansatz, dass klimafreundliche | |
Stadtpolitik in der Regel nicht Neubau bedeutet. Auch Nachverdichtung sieht | |
sie kritisch. „Wir müssen ungenutze Infrastruktur umnutzen“, sagt sie. | |
Beispiele hierfür seien, Hotels mit schlechter Auslastung oder Bürofächen | |
in Wohnraum umzuwandeln. Auch die x-te Shoppingmall verhindere Wohnraum. | |
Zudem sieht sie ein Potenzial bei dem Rückbau von Straßen. | |
Der Stadtsoziologe Dieter Rink betont: „Problem ist das Bauland“ – wenn es | |
reines Spekulationsobjekt ist. Hier gingen zum Beispiel Ulm und Münster | |
einen positiveren Weg, indem Sie schon vor Jahren ein strategisches | |
Vorkaufsrecht der Komune eingeführt hätten. Klimafreundliche Stadtpolitik | |
bedürfe zunächst oder mindestes parallel sozialer Wohnungsbaupolitik. Da | |
sind sich alle drei einig. (mg) | |
## Heitere Lesung im Besselpark | |
„Ich war mir sicher, dass in genau den 30 Minuten, die wir verpasst haben, | |
alle wichtigen Infos zur Geburt genannt wurden“, liest Eva Mirasol bei | |
bestem Wetter im Besselpark vor. Jacinta Nandi liest zu ausgelassener | |
Stimmung des Publikums Texte aus dem Leben mit kleinen Kindern. Große | |
Heiterkeit kommt währenddessen auf, als Mareike Barmeyer über den Fernseher | |
beim Zahnarztbesuch vorliest: „Ich drückte auf die Fernbedienung und | |
anstatt, dass ich den Fernseher ausschalte, drücke ich auf lauter.“ (kp) | |
## Sterntaler auf der Spielstraße | |
15 Uhr: In der Spielstraße wird geläutet: Das Großstadtmärchen | |
„Sterntalerchen“ vom Puppentheater Fingerleicht hat begonnen. Die vielen | |
zuschauenden Kinder rufen Leyla herbei. Die Protagonistin, die jedem Kind | |
ein Lächeln aufs Gesicht zaubert, versorgt Luca, den Streuner und Edgar, | |
den singenden Hund mit Plätzchen, leckeren Würstchen und guter Laune. „Wenn | |
uns das Singen so viel Spaß macht, dann muss es anderen doch auch Spaß | |
machen!“ – darauf gibt es ein lautes und deutliches,,Ja!“ Mit viel Gesang | |
und Unterhaltung steigt die gesamte Spielstraße in den Nachmittag ein. | |
(doa) | |
## Die südostasiatische Palmölindustrie | |
14.45 Uhr: Nicht nur ökologische Widersprüche resultieren aus der | |
Produktion von Palmöl, das für Agrartreibstoffe, Lebensmittel und Kosmetika | |
exportiert wird, sagt die Soziologin Janina Puder. Sie spricht auf dem taz | |
lab über die permanente Verdichtung von Arbeit in der südostasiatischen | |
Palmölindustrie, denen Arbeitsmigrant*innen aus Malaysia und | |
Indonesien ausgesetzt sind. | |
Fehlende Einkommensquellen im Herkunftsland zwingen Puder zufolge | |
Arbeitsmigrant*innen dazu, ihre schier unerschöpflich scheinende | |
Arbeitskraft zu Markte zu tragen. Sich und ihre Familien ernähren können | |
sie nur, wenn sie permanent Überstunden machen oder Familienmitglieder | |
unbezahlte Arbeit leisten. Ist Konsumverzicht ein Ausweg aus diesem | |
Dilemma? „Würde man die Arbeiter*innen selbst fragen, so würden sie mit | |
nein antworten“, berichtet Puder von ihren Studien über sozialökologische | |
Transformationsprozesse. (kd) | |
## „Wir brauchen den Neubau“ | |
14.30 Uhr: Ist das Ziel von Bundesministerin Klara Geywitz, jährlich | |
400.000 neue Wohnungen zu bauen, erreichbar? Ja, sagen der Architekt Jan | |
Große, die Architektin Judith Ottich und der Vorsitzende des | |
Bundesverbandes Bausysteme Jörg Bauer. Allerdings müsse jetzt etwas getan | |
werden. Bauer will „vor allem sozialen Wohnraum“ schaffen, während Ottich | |
das ökologische Bauen ein wichtiges Anliegen ist: „Alles, was jetzt gebaut | |
wird, sollte schon gegen zero gehen.“ Auch Große ist überzeugt, dass „Bau… | |
in seriellen Systemen nicht per se unöklogisch“ sein müsse. | |
Längerfristig können sich die Sprecher:innen Wohnungstauschbörsen, | |
Mehrgenerationenhäuser und gezieltere Städtebaupläne als geeignete | |
Maßnahmen vorstellen, denn tatsächlich existiert bisher viel ungenutzter | |
Wohnraum. Es bleibt das Fazit: „Wir brauchen den Neubau“ – und zwar jetzt, | |
wenn das Wohnen in der Großstadt auch weiterhin bezahlbar bleiben soll. jh | |
## Wie wir mit Humus und Begrünung den Planeten retten können | |
14.30 Uhr: Ute Scheub ist Politologin, Autorin, taz-Gründungsmitglied und | |
hat sich ganz dem sozial-ökologischen Wandel verschrieben. Auf dem taz lab | |
präsentierte sie einige Low-Tech-Klimalösungen, darunter die Möglichkeiten | |
von regenerativer Landwirtschaft und Humusaufbau, Pflanzenkohle, und | |
Agroforstwirtschaft bzw. regenerativem Weiden. In all diesen Strategien | |
sieht Scheub Low Cost, Low Tech und Win Win Win. Unter Moderation von | |
Anette Jensen ging sie auch auf aktuelle Schwierigkeiten ein. Warum es bis | |
jetzt noch nicht zur Umsetzung der nachhaltigen Landwirtschaftsstrategien | |
gekommen ist? „Das technokratische westliche Denken hat einfach keinen Sinn | |
für das kleine, intensive, mit Handarbeit Arbeitende,“ sagt Scheub. (ThB) | |
## Ökologischer Klassenbegriff | |
14 Uhr: Orientiert sich ökologische Kritik des Kapitalismus an den Theorien | |
von Marx und Engels? Auch die ökologische Frage sei eine Klassenfrage, sie | |
frage nach den sozialen Verhältnissen, die hinter der Ökonomie stecken. | |
„Die Ursachen der Umweltzerstörung entspringen der Ökonomie“, sagt der | |
Soziologe Hans Racknitz und erinnert daran, dass Politik in sozialistischen | |
Ländern in erster Linie der Güterversorgung diente und es damit zu | |
effizienter Industrialisierung und großtechnologischer Naturbeherrschung | |
mit den bekannten ökologischen Folgen kam. Produktivkräfte wurden und | |
werden demnach zu Destruktivkräften planetarischen Ausmaßes. Rackwitz | |
verweist auf Elmar Altvater, einen der Gründungsväter der Grünen Partei, | |
der den ökologischen Marxismus in die deutsche Diskussion eingebracht habe. | |
(kd) | |
## Frieden schaffen ohne Waffen? | |
13.40 Uhr: Wie sorgt man für Frieden? „Für niemanden in Deutschland ist das | |
Militär das Mittel erster Wahl“, stellt Ulrike Franke in der | |
Podiumsdiskussion „100 Milliarden für die Freiheit?“ klar. Sie ist Senior | |
Policy Fellow beim European Council on Foreign Relations. Jakob Lempp, | |
Experte für Internationale Beziehungen, ergänzt: „Pazifismus bedeutet, ich | |
gebe die Ukraine den Russen.“ Er sieht das Motto „Frieden schaffen ohne | |
Waffen“ vieler Friedensbewegungen kritisch. Kai Oppermann, Experte für | |
Deutsche Außenpolitik, erklärt, dass „die rote Linie da ist, wo direktes | |
Eingreifen der NATO diskutiert wird.“ (sh) | |
„Die Macht liegt bei den Arbeiter:innen“ | |
13.30 Uhr: „Wir wurden nicht rechtzeitig bezahlt und es hat an essenzieller | |
Ausrüstung gemangelt“, beginnt Zeynep Karlıdağ das Gespräch über den | |
[3][Arbeitskampf der Gorillas-Rider]. Als ehemalige Mitarbeiterin des | |
Lieferdienstes war sie eine der Wortführer:innen der wilden Streiks im | |
Sommer 2021. Moderiert von taz-lab-Redakteurin Shayna Bhalla stimmt der | |
Soziologe Simon Schaupp zu, dass die schlechten Arbeitsbedingungen kein | |
Einzelfall seien, sondern dass es sich um „ein strukturelles Problem in | |
diesem Wirtschaftsbereich handelt.“ | |
Der Jurist und Unternehmer Raphael Kneer betont die ungleichen | |
Machtverhältnisse im Unternehmen: „Der Kampf mit dem Arbeitgeber ist ein | |
ungleicher und unfairer, viele Arbeiter:innen wüssten nicht genug über | |
ihre Rechte und Möglichkeiten in Gewerkschaften.“ Einig sind sich die | |
Gesprächspartner:innen über die Bedeutung des Arbeitskampfes der | |
Gorillas-Rider, es benötige „die kollektive Macht der Arbeiter:innen“, so | |
Kneer. (jok) | |
## Lauterbach spricht von Gewöhnung | |
13.40 Uhr: „Die Gesellschaft hat sich daran gewöhnt, dass 200, vielleicht | |
250 Leute jeden Tag an der [4][Corona-Infektion] sterben“, sagt | |
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im Gespräch mit taz-lab-Kurator | |
Jan Feddersen und taz lab-Organisatorin Luisa Faust. | |
Für Lauterbach ist die Pandemiebekämpfung noch lange nicht abgeschlossen. | |
Im Sommer möchte er daran arbeiten, die Impflücke weiter zu schließen und | |
setzt auf weitere, vor allem kreative Impfkampagnen. | |
Lauterbach will eine „weltumspannende Feuerwehr in Pandemiesituationen“ | |
einrichten. Das sagte er im Gespräch mit taz-Redakteur Jan Feddersen auf | |
dem diesjährigen taz lab. Er arbeite dafür mit Expert*innen aus der | |
ganzen Welt zusammen. Ziele seien unter anderem die Entwicklung eines | |
Konzepts, das die Produktion eines Impfstoffes in 100 Tagen möglich machen | |
soll sowie die Investition in die Impfstoffentwicklung in ärmeren Ländern. | |
(fr/fh) | |
Proletariat spricht – Wie sieht Klimapolitik von unten aus? | |
„Nur wenn wir unsere Perspektiven austauschen und verstehen, können wir | |
Ignoranz beenden“, sagt Filiz Rieboldt und nennt damit den Grund, weshalb | |
Melis Yeter, Marcel Hopp, Sarah-Lee Heinrich und Filiz Rieboldt mit der | |
taz-lab-Redakteurin Cindy Adjei die Frage diskutieren, wie Klimapolitik | |
„von unten“ aussieht. | |
„Viel zu oft sind diejenigen die Leidtragenden der politischen | |
Entscheidungen, die am Monatsende ohnehin nichts auf dem Konto haben. Wir | |
sollten uns die Frage nach Gerechtigkeit und Umverteilung stellen“, erklärt | |
Melis Yeter und Marcell Hopp fordert: „Entscheidend ist, dass wir in allen | |
politischen Bereichen verschiedene Perspektiven und Bevölkerungsschichten | |
repräsentieren.“ Abschließend äußert [5][Sarah-Lee Heinrich] einen Wunsch: | |
„Wir als Klimabewegung müssen verstehen, dass wir auch eine | |
Arbeiter:innenbewegung sind, weil wir alle soziale Ungerechtigkeiten | |
erleben.“ (hp) | |
## Gärtnern in der Stadt | |
13.30 Uhr: Wie kann der Stadt die Natur erhalten bleiben? Darüber | |
diskutiert taz-lab-Redakteurin Mareike Barmeyer mit Menschen aus der Urban | |
Gardening Szene. Anton Eßwein zog im Jahr 2020 mit Mitstreiter:innen | |
nach Altenburg, um die Stadt durch Urban Gardening neu mit der Natur zu | |
verbinden. „Wir waren kaum einen Monat dort, dann wollte uns der | |
Oberbürgermeister kennenlernen “, sagt Eßwein. „Es geht nicht nur um das | |
Gärtnern. Es entstehen soziale Orte“, sagt Kerstin Stelmacher, | |
Mitbegründerin des Berliner Allmende Kontors. (fgr) | |
## Krisen über Krisen | |
13.10 Uhr: Laut Sören Pellmann (Die Linke) hat seine Partei schon einige | |
Krisen erlebt: der Verlust der Bundestagsfraktion im Jahr 2002, die | |
Landtagswahlen in Sachsen im Jahr 2019 und nun zwei Millionen | |
Wähler*innen bei der Bundestagswahl 2021. Linken-Politikerin Nina Treu | |
spricht auf dem taz lab in der Diskussion „Für welche Linke kämpfen wir?“ | |
nicht nur von einer Existenzkrise der Partei, sondern von einer | |
gesamtgesellschaftlichen Krise der Linken. In einem Punkt der Diskussion | |
bleibt Pellmann dabei sicher: „Egal, wie viele Waffen in die Ukraine | |
geliefert werden, es wird nicht zum Ende des Kriegs führen.“ Treu | |
unterstützt dagegen die Lieferung von leichten Waffen. (es) | |
## Marginalisierte Communities sollen sich vernetzen | |
12.40 Uhr: „Europe but not Europe“ – so fasst Larry Wolf die westliche | |
Perspektive auf Osteuropa zusammen. „Der Westen geht von einer Hochkultur | |
aus, die in den Osten gebracht werden muss“, sagt Osteuropahistoriker | |
Hans-Christian Petersen auf dem taz lab im Gespräch mit taz2-Redakteurin | |
Erica Zhinger und Sergej Prokopkin. Antislawische Ressentiments halten sich | |
bereits seit Jahrhunderten. Betroffen sind Menschen aus | |
Postost-Communities, wie zuletzt Erntehelfer*innen. Die Experten fordern | |
deswegen eine „Osterweiterung in der deutschen Rassismusdebatte.“ Petersen | |
plädiert für ein Miteinander marginalisierter Gruppen. „Viele | |
Diskriminierungen, die die PostOst-Community betreffen, treffen auch andere | |
migrantisierte Gruppen.“ (sons) | |
## Klare Faktenlage – Desinformation und Verschwörungsmythen zur Klimakrise | |
12.30 Uhr: Verschwörungsmythen sind „unbelegte Behauptungen mit einem | |
bösartigen Ziel“, sagte die Journalistin und Publizistin Ingrid Brodnig auf | |
dem taz lab. Im Gespräch mit dem [6][Klimaforscher Stefan Rahmstorf] sowie | |
der taz-Redakteurin Nora Belghaus erklärte sie, es gehe darum, Verwirrung | |
zu stiften. Anhänger:innen von Verschwörungsmythen hingegen schotteten | |
sich gegen jedes Argument ab, nach dem Motto: „Ich habe ja gesagt, dass die | |
unter einer Decke stecken.“ | |
Bezogen auf sein Fachgebiet erklärte Rahmstorf, es werde beispielsweise | |
behauptet, Klimaforscher:innen täuschten, um mehr Forschungsgelder zu | |
bekommen. Rahmstorf stellte eine von ihm entworfene Typologie vor: | |
Anfänglich waren es demzufolge Trendskeptiker:innen. Dann tauchten die | |
Ursachenskeptiker:innen auf, die daran glauben, der Klimawandel sei | |
nicht menschengemacht. Weiterhin gebe es die Folgenskeptiker:innen, die die | |
Folgen verharmlosten. (DM) | |
## Ukraine Putin nicht zum Fraß vorwerfen | |
12.30 Uhr: Jan Pfaff beginnt das Gespräch mit der Geschichtsprofessorin | |
Hedwig Richter mit einer offenen Frage: Was können wir aus der Geschichte | |
lernen? Richter verweist auf die EU und die transatlantische Integration. | |
Sie findet es gut, dass die Bundesregierung und die anderen europäischen | |
Staaten in der aktuellen Situation versuchten, eine friedliche Lösung zu | |
finden. Den Verweis auf München im Jahr 1938 findet sie zynisch. „Hätten | |
wir nicht früher erkennen müssen, dass Putin ein Killer ist?“ Man solle | |
Putin ernst nehmen und dürfe nicht blind werden. Zur Verantwortung der | |
Geschichte gehört, dass man die Ukraine Putin nicht zum Fraß vorwerfe, | |
betont sie. (fb) | |
## Den Einstieg in politische Diskussionen erleichtern | |
12.30 Uhr: „Das Interesse an der Politik ist da. Aber der Einstieg muss | |
niedrigschwelliger sein“, sagt Mamoon Aboassi, Co-Vorsitzender und Gründer | |
des Projekts „Neuwähler:in“ im Gespräch mit taz-lab-Redakteurin Cindy | |
Adjei. Das Projekt zielt darauf ab, Möglichkeiten politischer Partizipation | |
für arabische Menschen in Deutschland zu verbessern. „Auch die | |
Zweisprachigkeit muss mehr gefördert werden.“, sagt Lisa Wing, | |
Co-Vorsitzende und Mitgründerin des Projektes. Die deutsche Sprachkultur | |
sei oft kompliziert und schaffe weitere Probleme bei der Teilnahme an | |
Politik. (fgr) | |
## Keiner hat angefangen, weil er viel Geld verdienen wollte | |
12:15 Uhr: Neven Subotić, ehemaliger Fußballprofi, hat auch nicht des | |
Geldes wegen angefangen. Bereits zu Anfang seiner Karriere im Jahr 2006 | |
gründete er eine Stiftung, die Projekte der Wasserversorgung in Ostafrika | |
unterstützt. Auch das Engagement seiner Fußball-Kolleg_innen schätzt er – | |
besonders, wenn sich jenseits von Benefizabenden einbringen. Was fehlten | |
jedoch Strukturen. Denn die Spieler_innen sind letztlich angestellt, die | |
Gewerkschaften sind zu schwach, die Vereine gewinnorientiert. Neven Subotić | |
gibt sich im Gespräch mit taz-Redakteur Andreas Rüttenauer trotzdem | |
optimistisch und ist sich sicher, dass die nächste | |
Spieler*innengeneration die von ihm begonnene Arbeit weiterführen | |
wird. (er) | |
## Russland jetzt und in der Zukunft | |
12.15 Uhr: Wird Russland frei sein? Darüber sprechen | |
Menschenrechtsaktivistin Swetlana Gannuschkina, Aktivist Timofey Martynenko | |
und Forscher Alexander Friedmann mit Redakteurin Anastasia Tikhomirova. | |
Gannuschkina geht für Frieden auf die Straße. Die Polizei gebe nach Ansicht | |
der Aktivistin bei den Protesten kein einheitliches Bild ab, schlüge mal | |
brutal zu, schützte mal durch Protokollfälschungen. Ein Großteil des | |
Aktivismus hat sich jedoch ins Internet verlagert, wo sich junge Menschen | |
vernetzen. Martynenko erklärt: „Die politischen Aktivisten (…) sind alle | |
mit VPN vertraut.“ Wie es jetzt weiter geht? Laut Friedmann ist Russlands | |
Zukunft gerade ungewiss. (thb) | |
## Schreiben und Klasse: Drei Autor:innen im Gespräch | |
11.30 Uhr: „In der Schule wurde ich als schwarze Person gelesen und damit | |
war klar: Ich gehöre hier nicht hin“, sagt Autorin und Soziologin Katharina | |
Warda auf dem taz lab. Der [7][Journalist und Autor Christian Baron] stellt | |
daraufhin fest: „In unserer Gesellschaft gibt es eine Vorliebe für | |
Menschen, die den Aufstieg aus einer Klasse geschafft haben. Aber nicht für | |
jene, die sich noch dort befinden.“ Warda und Baron diskutieren mit | |
[8][Journalistin und Autorin Mareice Kaiser] auf dem taz lab über das Thema | |
„Schreiben und Klasse“. Kaiser fordert: „Macht mehr Perspektiven sichtbar… | |
(HP) | |
## Donuts für alle! | |
12:15 Uhr: Donuts für alle! Bevor die nächste Diskussion eröffnet wird, | |
stärken sich Besucher:innen und Team erstmal – Mahlzeit! Anlass ist der | |
30. Geburtstag der taz-Genossenschaft. Neben den veganen Donuts in | |
unterschiedlichen Geschmacksrichtungen gibt es Solidarität zum Anfassen. | |
## ,,Die Geschichte ist voll von ausgerufenen Krisen“ | |
11.45 Uhr: Daniel Kersting von der Universität Jena berichtet vom Entstehen | |
des Begriffes der Krise und dessen inflationären Gebrauch.,,Die Geschichte | |
ist voll von ausgerufenen Krisen, durch die Kriege geführt oder | |
Revolutionen begonnen wurden.“ Er diskutiert außerdem bestimmte Kriterien, | |
wann ein solcher Krisenbegriff angewendet werden kann und wodurch diese | |
entstehen. Hierzu erklärt er die Bedeutung der sogenannten | |
Handlungsprobleme. Bezogen auf die aktuelle Klimakrise fasst er zusammen, | |
dass der Klimawandel selbst aus vergangenem Politikhandeln heraus entstand | |
und sich dementsprechend die Institutionen und Herrschaftsverhältnisse | |
demokratisieren müssen. (lp) | |
## Ja zu Voraussicht, nein zum Tempolimit | |
11.30 Uhr: „Hätten wir vor zwei Monaten gedacht, dass Habeck nach Katar | |
fliegt und Gasverträge abschließt? Nein. Ist es notwendig? Ja“, sagt der | |
SPD-Bundesvorsitzende Lars Klingbeil im taz-lab-Gespräch mit Stefan | |
Reinecke und Anna Lehmann. Klingbeil kritisiert auch seine Partei. Im | |
Umgang mit Russland habe man „verpasst, rechtzeitig abzubiegen“. Wohin die | |
Partei hätte abbiegen sollen? „Wir haben nur noch über wirtschaftliche | |
Beziehungen geredet.“, sagt Klingbeil. „Aber alles, was Russland tut, hat | |
weltpolitische Auswirkungen.“ | |
Ein Tempolimit werde es allerdings in dieser Legislaturperiode nicht geben, | |
denn dies stehe „nicht im Koalitionsvertrag. Ob der ÖPNV nach Ablauf der | |
dreimonatigen Vergünstigung weiterhin gesenkt bleibe, lässt Klingbeil | |
offen. Die Verantwortlichkeit sieht er bei Verkehrsminister Volker Wissing | |
(FDP). (fgr) | |
## Unterschätztes Gefahrenpotenzial von rechten Naturschützer*innen? | |
11.30 Uhr: „In den letzten Jahren wurde mehr Vernetzung in die | |
rechtsextreme-völkische Szene beobachtet und nachgewiesen“, sagt Anna Weers | |
von der Amadeu Antonio Stiftung über die Anastasia-Bewegung. Über die | |
Schnittmengen von Rechtsextremismus und Umweltschutz in ländlichen | |
Siedlungsprojekten sprach Rechtsextremismusexperte Andreas Speit auf dem | |
taz lab auch mit Laura Schenderlein vom demos-Institut. | |
Sie nimmt eine „Konzentration der Bewegung in Süddeutschland und | |
Brandenburg“ wahr. „Es werden leerstehende Immobilien besiedelt – auch mit | |
dem Ziel, noch weitere Menschen anzuziehen“, sagt Schenderlein über die | |
Strategien der aus Russland stammenden Bewegung. Die | |
Gesprächspartner*innen verdeutlichen, wie auf dem Land Rückzugsräume | |
abseits staatlicher Strukturen geschaffen werden. „Kinder werden in | |
alternativen Schulen unterrichtet“ und „die Neue Rechte versucht, neue | |
Anhänger:innen zu finden“, sagt Schenderlein. „Die völkische Ideologie | |
offenbart sich erst nach einiger Zeit“, ergänzt Anna Weers. (jok) | |
## Trubel liegt schon in der Luft | |
11.30 Uhr: Es ist noch kalt im Besselpark. Die Menschen schlendern etwas | |
zögerlich und orientierungslos durch den Park. Die Plastikstühle, von denen | |
aus einem Gespräch über Perspektiven der Mobilitätswende in Berlin | |
gelauscht werden kann, füllen sich schnell. Von Minute zu Minute wird es | |
voller und trubeliger. (fh) | |
## Konflikte auf dem Rücken der Bevölkerung | |
11.20 Uhr: Im Gespräch mit taz-Redakteur Tobias Schulze betont Özlem | |
Demirel (Die Linke), dass es für Russlands Angriffskrieg „keine annehmbare | |
Begründung“ gebe. Zu befürchten sei, dass Russland angesichts des | |
Kriegsverlaufes zu brutaleren Handlungen übergehen werde. Demirel | |
missbilligte Stimmen aus der Nato, die eine Entscheidung „auf dem | |
Schlachtfeld“ nicht ausschließen. Ein „Brandherd in ganz Europa“ sei eine | |
mögliche Folge. Sie verwies darauf, dass das Militärbudget von Nato und EU | |
das von Russland bereits vor dem Krieg deutlich übertraf. | |
„Tragt eure Konflikte nicht auf dem Rücken der Bevölkerung aus“, lautete | |
ihr Appell an die Verantwortlichen beider Seiten. Völkerrechtlerin | |
Alexandra Kemmerer thematisierte im Austausch mit taz-Redakteur Christian | |
Jakob zunehmenden Defizite der demokratischen Beteiligung. „Die | |
Diskursräume waren unter Stress gestellt“, sagt sie und verweist auf die | |
veränderte Rolle des Völkerrechts. Bereits am 26. Februar ist eine Klage | |
der Ukraine gegen Russland beim Internationalen Gerichtshof eingegangen. | |
Wer jedoch wann genau vor welchem Gericht stehen werde – darüber sei eine | |
Prognose nicht möglich. (aj) | |
## Lobbyismus als Chance zur Partizipation | |
11.15 Uhr: Was macht gute Lobbyarbeit aus? Mit dieser Frage eröffnet | |
Journalist Adrian Breitling das Gespräch mit der Klimaaktivistin Luise | |
Neumann-Cosel und den Grünen-Politikern Karl Bär und Sven Giegold. Darüber, | |
dass Lobbyarbeit nicht nur Einzelinteressen der oberen Schichten | |
widerspiegeln sollte, sind sich alle einig. Giegold meint, dass es vor | |
allem Sache der Minderheiten sei, sich aktiv zu organisieren. Luise | |
Neumann-Cosel kritisiert seine Position entschieden, da es sich bei dem | |
Problem um ein strukturelles handle und fordert mehr Transparenz in Sachen | |
Lobbyarbeit. „Interessenvertretung ist nicht neutral“, fasst Giegold | |
zusammen. (jh) | |
## Frieren für die Freiheit | |
10.45 Uhr: „Wie unfrei machen eigentlich fossile Energien?“. Mit dieser | |
Frage eröffnet Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer die Podiumsdiskussion | |
„Frieren für die Freiheit?“. Sie ist überzeugt, dass die Gesellschaft eine | |
neue Unfreiheit erreicht, wenn sie heute nicht handelt. „Wir schaffen das | |
gemeinsam“, sagt sie – wenn diejenigen, die es können, auf gewisse | |
Privilegien verzichten. | |
„Wir haben dieses Prinzip Wachstum. Jetzt ist die Frage: Greifen wir dieses | |
Prinzip an oder überlegen wir, wie wir (…) Wachstum entkoppeln können von | |
Ressourcenverbrauch und von Emissionen. Ich glaube, dass das Zweitere das | |
aussichtsreichere ist“, meint Mitdiskutant Robin Alexander, Journalist von | |
der Welt. (sh) | |
## Friedensgemurmel mit Nikita Kondratjew und Natan Sznaider | |
10.40 Uhr: Seit 1993 stand die Nowaja Gaseta für kritischen Journalismus in | |
Russland. [9][Seit ein paar Wochen erscheint die Zeitung nicht mehr] und | |
fürchtet, dass ihr die Lizenz entzogen wird. „Wir haben von der | |
Medienkontrollbehörde zwei Mahnungen bekommen, obwohl wir uns an die | |
Zensurregeln gehalten haben“, sagt Nachrichtenchef Nikita Kondratjew im taz | |
lab-Gespräch mit Parlamentskorrespondent Tobias Schulze. | |
Regierungskritische Medien gebe es in Russland jetzt keine mehr – zumindest | |
nicht mit Sitz in Russland. Sich unabhängig zu informieren, so Kondratjew, | |
ist riskant und nur noch durch VPN-Zugänge möglich. | |
Im Anschluss an das Gespräch mit Nikita Kondratjew sprach Jan Pfaff, der | |
für die taz am Wochenende schreibt, mit dem Soziologen Natan Sznaider über | |
die israelische Sicht auf den Angriffskrieg auf die Ukraine. Laut Sznaider | |
seien es viele Faktoren, aus denen sich das israelische Stimmungsbild | |
zusammensetze: „Viele haben ukrainische oder russische Wurzeln, dazu kommt | |
ein positives Bild der russischen Roten Armee als Befreier von Auschwitz.“ | |
Auch Selenskijs Rede vor dem israelischen Parlament beeinflusst die | |
Stimmung in Israel. In der Rede habe Selenskij den russischen Krieg mit der | |
Shoa verglichen. „Der Holocaust darf nicht als Parallele genutzt werden“, | |
sagt Szainder. (kg) | |
## Das Aufstiegsversprechen existiert nicht mehr | |
10.40 Uhr: Heute beginnen so viele Menschen wie nie zuvor ein Studium. | |
Gerade deshalb ist es Pauline Krause wichtig, praktisch zu arbeiten. „Ich | |
wollte schnell raus aus dem System Schule“, sagt die Berufsschülerin. | |
Ronald Lehmig, Schulleiter des OSZ-Kraftfahrzeugtechnik sieht darin ein | |
„Strukturproblem“, die mit einem Studium fortgeführt werde. Der Mangel an | |
Ausbildungskräften wird immer wieder betont. Er plädiert, Ausbildungen | |
attraktiver zu bewerben, gestalten und vergüte, anstatt die | |
Einstiegsqualifikationen weiter zu senken. Das „Aufstiegsversprechen“ eines | |
Studiums, das lange existierte, müsse sich der Realität anpassen und | |
Ausbildungsberufe wieder stärker anerkennen. (er) | |
## Vor Ort tummeln sich Besucher*innen im Park | |
10.40 Uhr: Wenn die Sonne strahlt, alles blüht und Menschen | |
Shiatsu-Massagen genießen, dann ist klar: das taz lab 2022 hat begonnen! | |
Der Besselpark warten Besucher*innen auf die hitzigen Diskussionen, | |
denen sie bereits ab 11 Uhr lauschen können.Die einen spielen Boule, ein | |
Kameramann filmt das Geschehen, wieder einanderer informiert sich am Stand | |
der Rosa-Luxemburg-Stiftung. (doa) | |
## Viele scheuen sich vor dem Begriff „Klasse“ | |
10.35 Uhr: Das Gemälde „Der Schrei“ von Edvard Munch interpretiert | |
Philosoph Christoph Henning als Entfremdung – ein „Zustand in dem die | |
eigene Welt fremd wird“. Im Vortrag auf dem taz lab nennt er nennt drei | |
Gründe für Entfremdung von der eigenen Arbeit, die zu Burnout führen | |
können. Wie stark äußert sich Klasse in diesem Zusammenhang? Klasse lasse | |
sich nach Ansicht Hennings an der Tätigkeit erkennen. In Fabriken, auf | |
Feldern, in Mienen führen Arbeiter körperlich anstrengende, oftmals | |
dauerhaft kontrollierte Tätigkeiten aus, während höher gestelltes Personal | |
in Büros sitzen könne. | |
Auch das Thema Konsum reißt er an. Mehr Renditen, mehr Eigentum, eine | |
größere Yacht: eine Wachstumsmaßlosigkeit führe sogar innerhalb von Klassen | |
zur Entfremdung. Populärer statt „Klasse“ ist heute der Begriff der | |
kulturellen Milieus, wobei es hier so scheine, also könne man sich aufgrund | |
seiner freizeitlichen Präferenzen und Musik in einer Klasse bzw. in einem | |
Milieu selbst platzieren. (jt) | |
## Muss das wirklich sein? | |
10.30 Uhr: „Der Zeitpunkt war genau richtig, taktisch und strategisch genau | |
festgelegt.“ So reagierte Claus Weselsky, Bundesvorsitzender der | |
Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), auf die Frage von | |
taz-Redakteurin Anja Krüger, ob denn der Streik seiner Gewerkschaft zur | |
Coronakrise wirklich sein musste. Auf den Grund für den Konflikt zwischen | |
der GDL und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) wollte Weselsky | |
auf dem taz lab nicht näher eingehen: „Die Zeit reicht dafür nicht aus, das | |
hat eine lange Geschichte.“ Er kritisierte einige Entscheidungen der EVG | |
scharf und schloss eine gemeinsame Zukunft weiterhin aus. | |
Weselsky erklärte, auf vielen Feldern Erfolge verbuchen zu können. Es müsse | |
sich aber noch einiges ändern. Das sei auch der Grund dafür, dass er seine | |
Kandidatur bis Herbst 2024 verlängert habe. Dabei sei „ein Tarifkonflikt | |
für 2023 vorprogrammiert.“ (hs) | |
## Klasse: Ein Konzept von Gestern für die Welt von Morgen? | |
10.30 Uhr:,,Ich möchte das klassentheoretische Thema Eigentum nach Kants | |
Theorie aus der sozialistischen Perspektive anstoßen.“ Yann Schosser von | |
der Universität Jena eröffnet die Debatte um Kants Verständnis mit den | |
Begriffen von angeborenem Recht und Anspruch auf Eigentum, von dem jeder | |
Mensch Besitz ergreifen kann. Er führt die Theorie fort, indem er | |
schildert, dass jeder Mensch ein Recht auf ein freies Verhältnis zueinander | |
hat, das in Konflikten resultieren würde.,,Für Kant ist klar, dass es einen | |
Staat braucht, der in eine notwendige Gewaltenteilung gegliedert ist um | |
einem Individuum sein rechtmäßiges Eigentum zuzuordnen,“ schließt Schosser | |
und fügt hinzu, das durch dieses System Klassenverhältnisse mit wiederum | |
unrechten Strukturen entstehen würden. (lp) | |
## Sollte sich jede*r radikalisieren? | |
10.30 Uhr: Obwohl Lina Eichler zuletzt Pipelines abdrehte, sieht sie | |
Gewaltfreiheit und Friedlichkeit als Konsens an. Ihr Leben beim | |
Hungerstreik vor dem Bundestag aufs Spiel zu setzen, dafür nimmt sie | |
„körperliche Konsequenzen, ob nun leiblich oder durch Repressionen, in | |
Kauf“, sagt sie in der taz lab-Diskussion „Boykottieren, Banden bilden, | |
Bomben bauen – Fürs Klima radikalisieren?“, moderiert von | |
taz-Klimaredakteurin Céline Weimar-Dittmar. Anders geht es Dante Davis, der | |
aus Angst vor Repressionen lange Zeit Demonstrationen mied. Heute sagt der | |
Bezirksverordnete: „Es gehört zur Politik, auf die Straße zu gehen.“ | |
Für Tadzio Müller geht das nicht weit genug, denn „steigendes | |
Klimabewusstsein führt nicht zu mehr Klimaschutz.“ Laut dem Klimaaktivisten | |
müsse jede*r sich radikalisieren. „Bleiben, bis ihr handelt“ ist für | |
Aktivistin Dina Hamid dagegen nicht die Lösung: „Eskalation muss dafür | |
sorgen, miteinander Macht aufzubauen.“ (es) | |
## Klima, Gaslieferungen und aufgedrehte Heizungen | |
10.25 Uhr: „Wie unfair fossile Energien sind, ist eine Frage, die wir | |
gerade beantwortet bekommen“, sagt Klimaschutzaktivistin [10][Luisa | |
Neubauer] im Gespräch mit WELT-Journalist Robin Alexander und | |
taz-Chefredakteurin Barbara Junge in der Podiumsdiskussion „Frieren für die | |
Freiheit“. (kla) | |
## Verschwörungstheorien sind wie Laufffeuer | |
10.20 Uhr: Michael Bang Petersen beriet die dänische Regierung in der | |
Pandemie zu deren Kommunikation. Auf dem taz lab diskutiert der Experte für | |
politische Psychologie mit taz lab-Redakteurin Shayna Bhalla über gute | |
Kommunikation in Krisen. Seine wichtigsten Erkenntnisse: Anders als von der | |
[11][Nudging-Psychologie] angenommen, geraten Mensche in Krisen selten in | |
Panik, sondern sind bereit, kostspielige Entscheidungen mitzutragen. | |
Dafür seien jedoch klare Kommunikation und Handlungsanweisungen an die | |
Bevölkerung nötig. Sonst kommt es schnell zu Polarisierung und | |
Vertrauensverlust. Verschwörungstheorien sieht der Politikwissenschaftler | |
als einen Ausdruck des Regierungs-Misstrauens. Dieses sei allgemein und | |
nicht themenbezogen „Der beste Indiz dafür, ob Sie einer | |
Verschwörungstheorie glauben, ist, ob Sie bereits einer anderen anhängen“, | |
erklärt Petersen. (thb) | |
## Vorfreude auf den analogen Küchentisch | |
9.55 Uhr: Ab 12 Uhr verwandelt sich der Besselpark vor dem taz-Haus in | |
Berlin in ein Diskussionsforum. Menschen aus unterschiedlichen Spheren der | |
Gesellschaft streiten und debattieren dann in den [12][„Besselparker | |
Friedensgesprächen“] über die Zukunft Europas, das Klima und den | |
Ukraine-Krieg. Dabei ist unter anderem Schriftstellerin [13][Jagoda | |
Marinić]. (kla) | |
## Stimmen für mehr aktive Partizipation in der Politik | |
9.45 Uhr: In [14][„Würfeln um die Demokratie“] spricht Journalist Hannes | |
Koch mit den Referent*innen über partizipative Demokratie. Welchen | |
Einfluss hätte mehr Beteiligung auf die Politik? Politikwissenschaftler | |
Norbert Kersting bemängelt, dass bisher nicht genug Menschen aktiv in der | |
Politik teilnehmen: „In Deutschland haben wir das Problem, dass wir große | |
Themen haben, über die wir (…) keine großen Debatten führen.“ Der Grüne | |
Bundestagsabgeordnete Leon Eckert betrachtet die Idee von | |
Bürger*innenräten als eine Lösung: „Die Menschen, die dort dabei sind, | |
sind Multiplikatoren für Partizipation, für Demokratie, für Prozesse. Ich | |
wünsche mir, dass Bürger*innenräte umgesetzt werden, aber dann auch | |
die Wirkungsmächtigkeit zeigen.“ (fir) | |
## „Uns läuft die Zeit davon“ | |
9.35 Uhr: „Früher war ich ein Wachstumsökonom“, sagt Wirtschafts,- und | |
Klimaexperte Shouro Dasgupta im Gespräch mit taz-lab-Redakteurin Shayna | |
Balla. Irgendwann habe er erkannt, dass die Auswirkungen des Klimawandels | |
die Existenz unzähliger Menschen bedrohen. Vor allem stört ihn, dass | |
Menschen, die in Ländern des globalen Südens leben, die Emissonen der | |
Wirtschaften des Globalen Nordens abbekommen. „Wirtschaftsstarke Länder | |
müssen ihre eigenen Emissionen reduzieren und Technologietransfers in den | |
Ländern finanzieren, die stärker vom Klimawandel betroffen sind“, | |
appelliert Dasgupta. „Ich habe noch Hoffnung. Aber uns läuft die Zeit | |
davon“, fügt er an. (hp) | |
## Über Marx hinausdenken | |
9.30 Uhr: Peggy H. Breitenstein, Philosophin an der Universität Jena | |
eröffnet ihren Vortrag im taz lab-„Klassenzimmer“ mit den | |
Kapitalismus-Theorien von Karl Marx. Sie zeigt Unterschiede zum heutigen | |
Begriffsverständnis auf. Die Professorin sieht den Kapitalismus als von | |
Menschen gemacht und geformt an. | |
Der Kapitalismus selbst, den sie als einfache Marktwirtschaft beschreibt, | |
sei nicht das Problem. Lediglich der Sprachgebrauch des Wortes sei es. | |
„Heuschreckenkapitalismus reduziert metaphorisch auf eine Plage, ein | |
Naturereignis, das unverhofft auf die Menschen trifft“, sagt sie und | |
beendet den Vortrag mit dem Appell, kritisch über Marx' Ideologie | |
hinauszudenken, da sonst Veränderungen und Innovation verhindert werden | |
können. (jt) | |
## Katastrophen sind da, um zu bleiben | |
9.25 Uhr: Katastrophen sind so alt wie die Menschheit selbst. „Man ist in | |
der Katastrophe nicht auf sich allein gestellt, einem wird geholfen“, sagt | |
Holger Sonnabend, Professor für alte Geschichte. Sonnabends Kommentar | |
bezieht sich darauf, wie Menschen in Antiken Gemeinschaften in | |
Ausnahmesituationen reagiert haben. Seine Fallbeispiele antiker | |
Katastrophen zeigen jedoch noch mehr – denn wie heute auch, veränderten | |
unvorhergesehene Geschehnisse die Gesellschaft. | |
An Beispielen der Athener Demokratie zeigt er, wie schwerste Katastrophen | |
starke Demokratien stärken können, aber auch, wie „die Lust an der | |
Katastrophe“ bereits in der Vergangenheit ein Phänomen war. Einige seiner | |
philosophisch angehauchten Aussagen regen zum nachdenken an, zum Beispiel, | |
dass eine Katastrophe in Quellen aus der dementsprechenden Zeit immer als | |
“die schwerste aller Zeiten“ angesehen wird. (bs) | |
## Robert Habeck vorsorglich in Corona-Quarantäne | |
9.05 Uhr: „Es geht mir gut“, sagt Vizekanzler [15][Robert Habeck], der sich | |
nach drei positiven Corona-Schnelltests in Quarantäne begeben hat. Als er | |
daraufhin noch einen PCR-Test machte, fiel dieser negativ aus. Mit | |
taz-Chefreporter Peter Unfried diskutiert er im Mainstream digital über | |
Zukunftsfragen rund um Klima und Energie. (kla) | |
## Bald geht es los: Das taz lab 2022 startet | |
7.45 Uhr: Im taz-Haus und vor den Computern der Speaker*innen laufen die | |
letzten Vorbereitungen, bevor um 8.30 Uhr von die lab-Organisatorinnen | |
Luisa Faust und Ehmi Bleßmann live aus dem Besserpark in Berlin und Kurator | |
[16][Jan Feddersen] gemeinsam mit Chefredakteurin [17][Barbara Junge] | |
digital im Mainstream das taz lab eröffnen. Auch der taz Chor begrüßt. | |
Außerdem können sich die Teilnehmer*innen vor den Bildschirmen auf ein | |
Grußwort [18][des Gewerkschafters Lars Katzmarek] freuen. Auch die aktuelle | |
Lage kommt nicht zu kurz. Die ukrainische Journalistin [19][Anna Zhukovets] | |
spricht ein Grußwort, ebenso wie [20][Nikita Kondratjew], von der | |
unabhängigen russischen Zeitung Nowaja Gaseta. Danach geht es direkt um | |
9.00 Uhr weiter mit acht Diskussionen – von Demokratie über Klimawandel bis | |
hin zu Zukunftsfragen: das Programm ist facettenreich und gefüllt mit | |
spannenden Themen und Personen! (kla) | |
Mehr Infos zu Tickets, dem Programm sowie den Speaker*innen gibt es | |
[21][hier]. | |
Den Live-Ticker mit Inhalt versorgen die taz-Blogger*innen Elisa Radek | |
(er), Franka Höfler (fh), Sonja Smolenski (sons), Patrick Lehmann (pl), | |
Lara Mo (lm), Konstantin Peveling (kp), Ella Strübbe (es), Bendix Schmid | |
(bs), Sophie Halley (sh), Helena Schubert (hs),Ulrike Spickerl (us), | |
Friedemann Belz (fb), Frank Böhringer (frab), Edda Schmidt (eds), Matthias | |
Gans (mg), Hilde Meier (hm),Jutta Engbers (je), Thomas Brauer (tb), Achim | |
Brauer (ab), Pieter Kiegel (pk), Karin Determann (kd), Christian | |
Allmendinger (ca), Lisa Papke (lp), Daisy Opambour-Adjei (doa), Filiz | |
Rieboldt (fir), Klara Gassner (kg), Jasmin Trabelsi (jt), Sophie Masuch | |
(sm), Theresa Bolt (thb), Josi Hölke (jh), Leonie Gau (lg), Arno Jung (aj), | |
Peter Bernschneider (pb), Dörte Marth (dm), Frederike Grund (fgr). | |
30 Apr 2022 | |
## LINKS | |
[1] /Ausbeutung-von-Erntehelferinnen/!5787361 | |
[2] /Intransparenter-Immobilienmarkt/!5845607 | |
[3] /Gorillas-Fahrer-klagen-gegen-Entlassung/!5848026 | |
[4] /Schwerpunkt-Coronavirus/!t5660746 | |
[5] /Gruene-Jugend-ueber-Koalitionsgespraeche/!5808761 | |
[6] /Stefan-Rahmstorf-ueber-Klimaskepsis/!vn5849229 | |
[7] /Sammelband-Klasse-und-Kampf/!5763204 | |
[8] /Neues-Buch-ueber-das-Muttersein/!5762202 | |
[9] /Medien-in-Russland-unter-Druck/!5841829 | |
[10] /KlimaschuetzerInnen-streiken-weltweit/!5841202 | |
[11] /Projektgruppe-Schoener-regieren/!5018451 | |
[12] /programm/2022/tazlab2022/de/events/1239.html | |
[13] /!a32142/ | |
[14] /programm/2022/tazlab2022/de/events/1137.html | |
[15] /Energie-Geschaefte-mit-Putin/!5851200 | |
[16] /Jan-Feddersen/!a76/ | |
[17] /Barbara-Junge/!a34179/ | |
[18] /programm/2022/tazlab2022/de/speakers/1692.html | |
[19] /programm/2022/tazlab2022/de/speakers/1839.html | |
[20] /programm/2022/tazlab2022/de/speakers/1778.html | |
[21] /!p4905/ | |
## AUTOREN | |
Klaudia Lagozinski | |
Johanna Treblin | |
## TAGS | |
taz lab 2024 | |
Schlagloch | |
Kolumne Krieg und Frieden | |
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine | |
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Krieg und Pazifismus: Die Friedensziele im Blick behalten | |
Imperialistische Gelüste und Aufrüstung zielen auf Krieg. Stattdessen | |
sollte die Weltgemeinschaft genährt werden, ein gemeinsames Haus. | |
Neue Realitäten im Ukraine-Krieg: George Orwell neu lesen | |
Der russische Krieg gegen die Ukraine dauert schon über zwei Monate. Und | |
die russischen Nachrichten über diesen Krieg werden immer absurder. | |
Krieg in der Ukraine: Kinder als Faustpfand | |
Zahlreiche Minderjährige aus der Ukraine werden nach Russland verschleppt. | |
Moskau behauptet, viele von ihnen seien Waisen. | |
Gehörlose Geflüchtete aus der Ukraine: Endlich dürfen sie bleiben | |
Die wochenlange Ungewissheit hat ein Ende: Die Gruppe von 180 gehörlosen | |
Flüchtlingen wird in Berlin unterkommen. Ihre Behandlung war skandalös. |