| # taz.de -- Untersuchungsausschuss Neukölln: AfD hat Neukölln-Verbot | |
| > Der Berliner Untersuchungsausschuss zum rechtsextremen Neukölln-Komplex | |
| > ist eingesetzt. Die AfD ist nicht drin – und will dagegen klagen. | |
| Bild: Darf nicht mitmachen beim Untersuchungsausschuss Neukölln: Karsten Wolde… | |
| Berlin taz | Die AfD bleibt bei der Aufklärung des Neukölln-Komplexes außen | |
| vor. Das Berliner Abgeordnetenhaus hat den von zivilgesellschaftlichen | |
| Initiativen lange geforderten Untersuchungsausschuss zur [1][rechtsextremen | |
| Anschlagsserie] am Donnerstag eingesetzt. Abgeordnete der extrem rechten | |
| AfD wurden nicht in den Ausschuss gewählt. | |
| Der faktische Ausschluss der Partei ist ein parlamentarisches Novum und | |
| dürfte nicht zuletzt darauf zurückzuführen sein, dass ein [2][ehemaliges | |
| AfD-Mitglied maßgeblich in die Anschlagsserie verwickelt ist]. Betroffene | |
| sowie Politiker befürchteten im Vorfeld des Ausschusses, dass dies ein | |
| Problem für Geheimhaltung sowie einen noch ausstehenden Prozess sein | |
| könnte. | |
| Einer der hauptverdächtigen Neonazis, Tilo P., war während der | |
| Anschlagsserie Beisitzer im Bezirksvorstand der AfD Neukölln. Selbst die | |
| CDU warf der AfD bei der Einsetzung des Untersuchungsausschusses vor, in | |
| der Angelegenheit befangen zu sein. Danach enthielten sich die Fraktionen | |
| von Linke, SPD, Grüne und CDU größtenteils bei der Wahl der AfD-Kandidaten. | |
| Weil aber FDP sowie einzelne Abgeordnete der Linken und Grünen gegen die | |
| AfD-Kandidaten stimmten, kamen diese knapp nicht auf die notwendige | |
| Mehrheit. | |
| Das lag auch daran, dass bei der AfD zwei Abgeordnete aus gesundheitlichen | |
| Gründen fehlten, wie es aus der AfD hieß. Die AfD saß nur mit 11 statt 13 | |
| Abgeordneten im Plenum, die FDP hat 12 Mitglieder im Abgeordnetenhaus. | |
| Daher fielen die beiden AfD-Kandidaten Antonin Brousek und Karsten Woldeit | |
| durch. Die kurz danach verschickte Mitteilung der AfD-Fraktionsvorsitzenden | |
| Kristin Brinker (AfD) klang stinkwütend: Die FDP hebele mit ihrem | |
| Abstimmungsverhalten den Minderheitenschutz aus. Das sei „nicht nur | |
| eklatant undemokratisch, sondern auch unglaublich dumm“, so Brinker. Sie | |
| kündigte an, gegen die Entscheidung den Rechtsweg zu beschreiten. | |
| ## Ferat Kocak wird stellvertretendes Mitglied | |
| Eingesetzt wurde der Untersuchungsausschuss mit Stimmen von SPD, Grünen, | |
| Linken, CDU und sogar der AfD. Die FDP wiederum enthielt sich. Zum | |
| Vorsitzenden wählten die Abgeordneten den SPD-Innenpolitiker Florian | |
| Dörstelmann. | |
| Der Linken-Abgeordnete Ferat Koçak wurde als stellvertretendes Mitglied in | |
| den Ausschuss gewählt. Die CDU warf ihm wie der AfD Betroffenheit vor. | |
| Koçak ist selbst Opfer der Anschlagsserie: Sein Auto wurde im Februar 2018 | |
| angezündet. Neonazis, darunter das ehemalige AfD-Mitglied Tilo P., hatten | |
| ihn zuvor ausspioniert. Obwohl die Behörden davon wussten, warnten sie | |
| Kocak nicht. Warum, ist eine der offenen 60 Fragen, denen sich der | |
| Ausschuss widmet. Die erste Ausschusssitzung ist in den nächsten Wochen | |
| vorgesehen. | |
| 5 May 2022 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Rechter-Terror-in-Berlin-Neukoelln/!t5612550 | |
| [2] /Untersuchungsausschuss-Neukoelln-Komplex/!5826103 | |
| ## AUTOREN | |
| Gareth Joswig | |
| ## TAGS | |
| Schwerpunkt AfD in Berlin | |
| Rechter Terror in Berlin-Neukölln | |
| Rechtsextremismus | |
| Abgeordnetenhaus | |
| Rechter Terror in Berlin-Neukölln | |
| Rechter Terror in Berlin-Neukölln | |
| Abgeordnetenhaus | |
| Schwerpunkt AfD in Berlin | |
| Rechter Terror in Berlin-Neukölln | |
| Rechter Terror in Berlin-Neukölln | |
| Rechter Terror in Berlin-Neukölln | |
| Rechter Terror in Berlin-Neukölln | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Rechte Anschlagsserie in Berlin-Neukölln: Endlich beginnt die Aufklärung | |
| Der Neukölln-Untersuchungsausschuss nimmt die Arbeit auf, der Prozess gegen | |
| zwei Hauptverdächtige beginnt. Ist das nur Zufall? | |
| Untersuchungsausschuss Neukölln: AfD darf doch mitmachen | |
| Im dritten Anlauf erhält der Kandidat der extrem rechten AfD im Parlament | |
| eine Mehrheit. Der Ausschuss soll eine rechte Anschlagsserie aufklären. | |
| Neukölln-Untersuchungsausschuss: Die AfD bleibt draußen | |
| Auch im zweiten Anlauf erhalten die AfD-Kandidaten für den Berliner | |
| Untersuchungsausschuss keine Mehrheit. Der Ausschuss soll trotzdem starten. | |
| Protest gegen Lesung von Jürgen Elässer: Weltoffen gegen rechts | |
| Der rechtspopulistische Autor Jürgen Elsässer liest am Dienstagabend bei | |
| der AfD Lichterfelde. Dagegen regt sich Protest. | |
| Rechte Anschlagsserie in Neukölln: Es gibt noch viel mehr zu klären | |
| Ausgerechnet die FDP verhindert, dass im Neukölln-Untersuchungsausschuss | |
| AfD-Mitglieder sitzen. Das ist richtig, auch wenn die Taktik unklar bleibt. | |
| Bektaş-Mord und U-Ausschuss Neukölln: „Das ist keine Show“ | |
| Der U-Ausschuss soll rechte Zusammenhänge bei der Anschlagsserie in | |
| Neukölln und mit dem Mord an Burak Bektaş klären, sagt Vasili Franco | |
| (Grüne). | |
| Untersuchungsausschuss Neukölln: Netzwerke ausleuchten | |
| Der U-Ausschuss zur rechten Anschlagsserie in Neukölln soll kommen. Eine | |
| erste Lesung im Abgeordnetenhaus zeigt: Alte Fehler sollen vermieten | |
| werden. | |
| Untersuchungsausschuss Neukölln Komplex: AfD sorgt für Komplexe | |
| Beschuldigter Tilo P. im Neukölln Komplex war Kreisvorstand in der AfD und | |
| es gibt mehr Verbindungen. Ließe sich die AfD aus dem Ausschuss ausgrenzen? |