# taz.de -- Protest gegen Lesung von Jürgen Elässer: Weltoffen gegen rechts | |
> Der rechtspopulistische Autor Jürgen Elsässer liest am Dienstagabend bei | |
> der AfD Lichterfelde. Dagegen regt sich Protest. | |
Bild: Behält seine „Wahrheiten“ leider nicht für sich: Jürgen Elsässer | |
BERLIN taz | Die aktuelle Lesereise des rechtspopulistischen Publizisten | |
Jürgen Elsässer provoziert Gegenprotest in Berlin. Für Dienstagabend ruft | |
die Organisation „Bündnis Steglitz-Zehlendorf weltoffen“ um 17.30 Uhr zur | |
Kundgebung „Gegen rechte Lügenpropaganda – für Solidarität mit der Ukrai… | |
am Jungfernstieg 4b. Dort befindet sich das Bürgerbüro der AfD in | |
Lichterfelde. | |
Elsässer, Chefredakteur des vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch | |
eingestuften Verschwörungsmagazins Compact, befindet sich derzeit auf | |
seiner „Großen Lesereise“, auf der er aus seiner jüngst erschienenen | |
Autobiografie liest und Gedanken zum russischen Angriffskrieg auf die | |
Ukraine zum Besten gibt. | |
Bereits in der Vergangenheit fiel [1][Elsässer mit kruden Aussagen zum | |
Ukrainekrieg] auf. So veröffentlichte er im Compact-Magazin Artikel, in | |
denen er die Rolle Russlands als Aggressor leugnet und schreibt, die | |
Aggression gehe von der Nato unter Führung der USA aus. | |
Elsässer trat außerdem auf mehreren Veranstaltungen der [2][rechtsextremen | |
Pegida-Organisation] als Redner auf. Auch der Gastgeber der Veranstaltung, | |
der ehemalige AfD-Abgeordnete Andreas Wild, ist keine unbekannte | |
Persönlichkeit in der rechten Szene. 2017 wurde er aus der Fraktion | |
ausgeschlossen, weil seine Rechtsaußenposition dem Berliner Fraktionschef | |
Georg Pazderski offenbar zu extrem war. Ein Parteiausschlussverfahren ist | |
anhängig. | |
[3][„Das Ende einer Lesereise“] gibt SZ weltoffen als Motto der | |
Protestveranstaltung am Dienstag aus. Elsässer wird wohl weiterhin lesen, | |
aber zumindest unter den Abend wollen die Initiator*innen einen | |
lautstarken Schlusspunkt setzen. | |
Berichtigung: In einer früheren Version des Textes hieß es, der ehemalige | |
Berliner AfD-Abgeordnete Andreas Wild sei 2021 aus der Partei | |
ausgeschlossen worden. Das ist nicht korrekt: Wild ist nach wie vor | |
Mitglied der extrem rechten AfD, sein Ausschlussverfahren ist noch | |
anhängig. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen. | |
10 May 2022 | |
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## AUTOREN | |
Julian Csép | |
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