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# taz.de -- 36. Jahrestag vom Super-GAU: Das Risiko bleibt groß
> In Tschernobyl ist vorerst eine weitere Katastrophe abgewandt. Die
> russischen Truppen greifen auch AKWs an. Ein Embargo drängt.
Bild: 24. März, ein russischer Panzer am Atomkraftwerk Tschernobyl
Die weltweit schlimmste [1][Nuklearkatastrophe von Tschernobyl] jährt sich
[2][zum 36. Mal]. Die Debatte über das Andenken hat sich weitgehend auf die
Opfer konzentriert. Die Atomindustrie behauptete, dass nur ein paar Dutzend
Menschen ums Leben gekommen seien. Oppositionelle wie der weltbekannte
russische Wissenschaftler Alexei Yablokov bestanden indes darauf, dass bis
zu einer Million Menschen in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Wir waren sicher, dass wir über Lektionen der Vergangenheit reden. Dann
begann der Krieg in der Ukraine und brachte die Angst vor einem neuen
nuklearen Unglück oder sogar dem Einsatz von Atomwaffen zurück. Russische
Truppen greifen Atomkraftwerke an, darunter das stillgelegte Gelände von
Tschernobyl mit vielen Tonnen Atommüll, der permanente Kühlung braucht,
wenn wir keine Wiederholung des Super-GAUs wollen.
Vorläufig konnte eine neue Katastrophe verhindert werden, aber [3][das
Risiko bleibt extrem groß]. Der wichtigste Grund für den Krieg von
Russlands Präsident Wladimir Putin ist, dass er genug Geld dafür hat. Das
Geld kommt aus dem Export fossiler Brennstoffe in erster Linie an die
Europäische Union. Mit dem Geld aus dem Treibstoffhandel finanziert Putin
Gewehre, Munition und Raketen.
Es schien, als sei Russland ein zuverlässiger Partner gewesen, [4][bis es
den Krieg begann]. Doch es hat warnende Vorzeichen gegeben. Putin hat 2008
gegen Georgien Krieg geführt und 2014 gegen die Ukraine. Er zerstörte
demokratische Institutionen, unterdrückte die Zivilgesellschaft und brachte
unabhängige Medien in Russland zum Schweigen. Für viele europäische
Regierungen und Firmen war es bequem, die Augen vor diesen Entwicklungen zu
verschließen.
Ein noch größerer Krieg in Europa kann nur verhindert werden, wenn Europa
die Abhängigkeit vom russischen Öl kappt und damit dem russischen Regime
das Geld für Krieg entzieht. Ein [5][vollständiges Treibstoffembargo] muss
umgehend eingeführt werden.
26 Apr 2022
## LINKS
[1] https://www.youtube.com/watch?v=oS-gmivPo6g
[2] /Jahrestag-der-Atomkatastrophe/!5850450
[3] /Atomkraftwerke-in-der-Ukraine/!5839072
[4] /Russische-Angriffe-auf-die-Ukraine/!5837503
[5] /Importe-aus-Russland/!5839633
## AUTOREN
Wladimir Sliwjak
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