Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Steigende weltweite CO2-Emissionen: Der Corona-Effekt ist weg
> 2021 wurde energiebedingt weltweit so viel CO2 emittiert wie nie zuvor.
> Auch in Deutschland sind die Emissionen nach der Pandemiepause wieder
> gestiegen.
Bild: Peking. Wie aus den IEA-Daten hervorgeht, ist China größtenteils für d…
Paris dpa/taz | Im vergangenen Jahr wurde weltweit durch die
Energieerzeugung so viel CO2 emittiert wie noch nie zuvor. Einer aktuellen
[1][Analyse der Internationalen Energieagentur (IEA)] zufolge stiegen die
Emissionen um sechs Prozent auf 36,3 Milliarden Tonnen. Zwei Jahre zuvor,
im Jahr 2019, wurden 36,1 Milliarden Tonnen ausgestoßen, sodass der zu
Beginn der Corona-Pandemie entstandene Rückgang des Vorjahres mehr als
ausgeglichen wurde.
Das erneute Wachstum der Weltwirtschaft nach der Corona-Krise habe sich
stark auf Kohle gestützt, heißt es von der IEA. Außerdem führten ungünstige
Wetter- und hohe Erdgaspreise dazu, dass mehr Kohle verbrannt wurde, obwohl
es ein Rekordwachstum bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen gab.
Erneuerbare Energiequellen und Atomkraft hatten im Jahr 2021 einen höheren
Anteil an der weltweiten Stromerzeugung als Kohle. Die Stromerzeugung aus
erneuerbaren Energien erreichte demnach mit über 8000 Terawattstunden (TWh)
ein Allzeithoch, ein Plus von 500 TWh gegenüber 2020. Die Leistung aus
Wind- und Photovoltaik stieg ebenfalls, während die Stromerzeugung aus
Wasserkraft aufgrund der Folgen von Dürre – insbesondere in den USA und
Brasilien – zurückging.
Wie aus den IEA-Daten hervorgeht, ist China größtenteils für den Anstieg
der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. China war demnach die einzige
große Volkswirtschaft, die sowohl 2020 als auch 2021 ein
Wirtschaftswachstum erlebte. Der Anstieg der Emissionen in China glich den
Gesamtrückgang im Rest der Welt in dem Zeitraum mehr als aus. Alleine 2021
stiegen Chinas CO2-Emissionen nach der IEA-Analyse auf über 11,9 Milliarden
Tonnen, was 33 Prozent der weltweiten Gesamtemissionen ausmacht.
Aber auch in Deutschland sind 2021 die Treibhausgasemissionen [2][wieder um
4,5 Prozent gestiegen]. Damit verfehlte Deutschland das für 2020 gesetzte
Ziel von 40 Prozent weniger Treibhausgas-Ausstoß im Vergleich zu 1990, wie
aus [3][Daten des Umweltbundesamtes] hervorgeht. Die Emissionen sanken nur
um 38,7 Prozent im Vergleich zu 1990.
Die Zahlen sind noch vorläufig – endgültige Werte stehen erst zu Beginn des
kommenden Jahres fest. Die Sektoren Verkehr und Gebäude lagen über den im
Bundes-Klimaschutzgesetz festgelegten Jahresemissionsmengen. „Die
Reduzierung der Treibhausgasemissionen von 2020 ist fast zur Hälfte schon
wieder verloren“, sagte UBA-Präsident Dirk Messner. „Unsere Zahlen zeigen
deutlich, dass die Ziele der Bundesregierung schnellstens angegangen werden
müssen.“
Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, die Emissionen bis 2030 um 65
Prozent zu verringern und bis 2045 klimaneutral zu sein.
19 Mar 2022
## LINKS
[1] https://www.iea.org/reports/global-energy-review-co2-emissions-in-2021-2
[2] /Daten-des-Umweltbundesamts/!5838378
[3] https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/treibhausgasemissi…
## AUTOREN
Lalon Sander
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
klimataz
IEA
Umweltbundesamt
Treibhausgase
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Klimawandel
CO2-Emissionen
CO2-Emissionen
## ARTIKEL ZUM THEMA
Klimaziele in Gefahr: Globale Energiewende stagniert
Im vergangenen Jahrzehnt sind weltweit mehr Ökokraftwerke in Betrieb
gegangen. Doch viele ihrer fossilen Vorgänger bleiben am Netz.
UN zum Fortschreiten der Erderhitzung: Die gefürchtete Marke vor Augen
Die UN-Wetterorganisation warnt: Zeitweise könnte die globale Temperatur
bereits in den kommenden fünf Jahren die 1,5-Grad-Grenze reißen. Und dann?
Corona-Pandemie in Deutschland: Omikron verläuft nicht immer mild
In der vergangenen Woche gab es mehr als 1.000 Corona-Tote, warnt RKI-Chef
Wieler. Karl Lauterbach stimmt zu und plädiert erneut für eine Impfpflicht.
Coronalage in Deutschland: Anstieg der Inzidenz auf 1.714,2
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist nach Zahlen des RKI wieder leicht
gestiegen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach verteidigt die neuen
Coronaregeln.
Daten des Umweltbundesamts: CO2-Emissionen wieder gestiegen
Es wurde zu viel geheizt und zu viel getankt. Das zeigt, dass die
Bundesrepublik klimapolitisch noch nicht auf dem richtigen Kurs ist.
Höherer C02-Ausstoß als vor 2020: Trend trotz Corona ungebrochen
Weltweit steigen die Treibhausgas-Emissionen weiter stark an.
Wissenschaftler fordern eine „blitzschnelle Energiewende“.
Stark steigende Emissionszahlen: Klima-Erfolg nur wegen Corona
2020 hat Deutschland sein Klimaziel erreicht. 2021 werden die
CO2-Emissionen so stark steigen wie noch nie seit der Erfassung.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.