| # taz.de -- +++ Nachrichten zum Ukrainekrieg +++: Bis 2027 unabhängig von Russ… | |
| > Die EU will in fünf Jahren unabhängig von Öl- und Gasimporten aus | |
| > Russland sein. In Deutschland sind 110.000 Geflüchtete aus der Ukraine | |
| > registriert. | |
| Bild: Alexander Lukaschenko und Wladimir Putin im Gespräch im Kreml in Moskau | |
| ## EU will bis 2027 unabhängig von russischer Energie werden | |
| Angesichts der schweren Konfrontation mit Russland will die EU innerhalb | |
| von fünf Jahren unabhängig von russischen Energieimporten werden. „Bis | |
| Mitte Mai werden wir einen Vorschlag vorlegen, um unsere Abhängigkeit von | |
| russischem Gas, Öl und Kohle bis 2027 abzubauen“, kündigte | |
| EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei einem EU-Gipfel im | |
| französischen Versailles am Freitag an. Die Brüsseler Behörde werde Wege | |
| aufzeigen, um das Design des Strommarktes so zu verbessern, dass es die | |
| Energiewende unterstützt. | |
| „Aber Verbraucher und Unternehmen brauchen jetzt Unterstützung“, sagte von | |
| der Leyen. Die EU-Kommission habe bereits Leitlinien für eine ausnahmsweise | |
| Preisregulierung und staatliche Unterstützung für Unternehmen vorgelegt. | |
| Bis Ende März werde die EU-Kommission zusätzliche Maßnahmen vorlegen, um | |
| „Ansteckungseffekte“ zwischen den hohen Gaspreisen und den Strompreisen zu | |
| begrenzen. Am Donnerstag hatte die Deutsche bereits mitgeteilt, dass dazu | |
| auch vorübergehende Preislimits gehören könnten. | |
| „Wir müssen für den nächsten Winter gerüstet sein. Also werden wir eine | |
| Task Force gründen, die einen Nachfüllplan für den nächsten Winter | |
| entwirft“, sagte von der Leyen zu Gasspeichern. Bis Ende des Monats werde | |
| die Kommission einen konkreten Gesetzesvorschlag für Mindestfüllstände für | |
| Gasspeicher machen, damit diese bis spätestens Oktober jedes Jahr zu 90 | |
| Prozent gefüllt werden. Diese und andere mögliche Maßnahmen, um russische | |
| Gasimporte zu reduzieren und die stark angestiegenen Energiepreise zu | |
| senken, hatte die Kommission bereits am Dienstag vorgestellt. | |
| Die EU importiert nach Angaben der EU-Kommission 90 Prozent des | |
| verbrauchten Gases, davon kommen mehr als 40 Prozent aus Russland. Außerdem | |
| kommen demnach 27 Prozent der Ölimporte und 46 Prozent der in die EU | |
| importierten Kohle aus Russland. Russland ist somit der größte Lieferant | |
| für fossile Brennstoffe der EU. Die EU-Kommission hat zugesichert, dass die | |
| Energieversorgung bis zum Ende dieses Winters auch bei einem russischen | |
| Energie-Lieferstopp gesichert wäre. (dpa) | |
| ## 110.000 Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland registriert | |
| Rund 110.000 Menschen sind inzwischen nach Deutschland gekommen, die sich | |
| vor dem Krieg in der Ukraine in Sicherheit gebracht haben. Ihre | |
| Unterbringung stellt eine organisatorische und finanzielle Herausforderung | |
| für Länder und Kommunen dar. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) | |
| kündigte am Freitag an, die Kriegsflüchtlinge sollten verbindlicher auf die | |
| Bundesländer verteilt werden. Einige Länder hatten eine bessere Verteilung | |
| der Menschen und finanzielle Unterstützung des Bundes gefordert. Auch die | |
| Kommunen wollen nicht auf den Kosten sitzen bleiben. | |
| Faeser kündigte nach einem Gespräch mit den Innenministern der Länder und | |
| den kommunalen Spitzenverbänden an, dass diejenigen Flüchtlinge verstärkt | |
| nach dem Königsteiner Schlüssel verteilt werden sollen, die nicht privat in | |
| Familien oder bei Bekannten untergebracht und versorgt werden. Der | |
| Verteilungsschlüssel berücksichtigt Größe und Wirtschaftskraft eines | |
| Landes. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums sind bis Freitag rund | |
| 109.183 Flüchtlinge aus der Ukraine nach Deutschland gekommen. Sie können | |
| ohne Visum einreisen und sich frei bewegen. | |
| Viele kommen bei Freunden, Bekannten, Verwandten oder Menschen unter, die | |
| eine Unterkunft zur Verfügung stellen. Weil sie sich zunächst auch nicht | |
| registrieren müssen, liegt die tatsächliche Zahl der Flüchtlinge | |
| wahrscheinlich höher. „Ganz überwiegend kommen Frauen, Kinder und alte | |
| Menschen zu uns, die Entsetzliches erlebt haben“, sagte Faeser, die von | |
| einer „unbegreiflichen humanitären Katastrophe“ sprach. Die Fluchtwelle war | |
| durch den Angriff Russlands auf das Nachbarland Ukraine am 24. Februar | |
| ausgelöst worden. (epd) | |
| ## EZB arbeitet mit Hochdruck an Rettungsschirm für Ukraine-Flüchtlinge | |
| Die Europäische Zentralbank (EZB) will Insidern zufolge Millionen | |
| geflüchteten Ukrainern einen Neustart im Westen finanziell erleichtern. | |
| Dabei geht es um einen Mechanismus, der es den Osteuropäern erlaubt, ihr | |
| Erspartes in harte Devisen zu tauschen. Viele der bislang mehr als zwei | |
| Millionen geflohenen Ukrainer haben es schwer, sich auch nur mit dem | |
| Nötigsten zu versorgen, da ihre Landeswährung Hrywnia in großen Teilen | |
| Europas nicht frei konvertierbar und damit praktisch wertlos ist. Damit | |
| laufen sie Gefahr, von skrupellosen Geldwechslern am Schwarzmarkt übers Ohr | |
| gehauen zu werden. Mehrere Währungshüter, insbesondere aus Osteuropa, haben | |
| EZB-Chefin Christine Lagarde dem Vernehmen nach gebeten, eine Lösung für | |
| die Flüchtlinge in ihrer Finanznot zu finden. | |
| Die EZB sei nun dabei, eine Finanzfazilität zu schaffen, um den | |
| Flüchtlingen zu helfen, teilten Personen mit direkter Kenntnis der Vorgänge | |
| der Nachrichtenagentur Reuters mit. Es handele sich dabei eher um einen | |
| humanitären Akt des guten Willens als um ein reguläres Finanzinstrument der | |
| Notenbank, erläuterte einer der Insider. „Wir sind an Gesetze gebunden“, | |
| fügte er hinzu. Zudem stehe man angesichts des Flüchtlingszustroms unter | |
| Zeitdruck: „Wir haben Tage und keine Woche, das auszuarbeiten.“ (rtr) | |
| ## Finnischer Präsident ruft Putin zu Waffenruhe auf | |
| Der finnische Präsident Sauli Niinistö hat den russischen Präsidenten | |
| Wladimir Putin zu einer Waffenruhe in der Ukraine aufgefordert. Niinistö | |
| habe am Freitag mit Putin telefoniert und ihm mitgeteilt, dass der | |
| ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zu einem direkten Gespräch mit | |
| Putin bereit sei, teilte das Büro von Niinistö mit. Demnach hatte er zuvor | |
| mit Selenskyj telefoniert. | |
| Niinistö hat als einer der wenigen Staats- und Regierungschefs des Westens | |
| seit seinem Amtsantritt regelmäßig mit Putin kommuniziert. | |
| Nach Darstellung der ukrainischen Luftwaffe hat ein russischer Kampfjet vom | |
| ukrainischen Luftraum aus eine belarussische Siedlung an der Grenze | |
| angegriffen. Dies sei ein Versuch, einen Vorwand zu schaffen, um Belarus in | |
| den Krieg hineinzuziehen, heißt es. Die Angaben können von unabhängiger | |
| Seite nicht überprüft werden. (AP/rtr) | |
| ## Putin sieht „positive Veränderungen“ in Verhandlungen mit der Ukraine | |
| Russlands Staatschef Wladimir Putin macht in den Verhandlungen mit der | |
| Ukraine „positive Veränderungen“ aus. „Da sind gewisse positive | |
| Veränderungen, haben mir unsere Unterhändler berichtet“, sagte Putin am | |
| Freitag während eines vom Fernsehen übertragenen Treffens mit dem | |
| belarussischen Staatschef Alexander Lukaschenko. Die Verhandlungen würden | |
| „nun auf fast täglicher Basis geführt“. | |
| Delegationen aus Kiew und Moskau waren in den vergangenen zwei Wochen drei | |
| Mal zu Gesprächen in Belarus zusammengekommen. Im Mittelpunkt dieser | |
| Verhandlungen stand die Schaffung von Fluchtkorridoren für Zivilisten. | |
| Am Donnerstag kamen erstmals seit Beginn der russischen Offensive die | |
| Außenminister Russlands und der Ukraine, Sergej Lawrow und Dmytro Kuleba, | |
| [1][zu einem persönlichen Gespräch zusammen]. Entscheidende Fortschritte | |
| mit Blick auf eine mögliche Waffenruhe gab es bei den Gesprächen im | |
| türkischen Antalya aber nicht. | |
| Putin hatte in den vergangenen Tagen wiederholt erklärt, dass Russland zu | |
| einer Einstellung der Kampfhandlungen bereit sei. Im Gegenzug müssten die | |
| Ukraine und der Westen die Forderungen Moskaus akzeptieren. Putin verlangt | |
| unter anderem die Neutralität und eine „Entmilitarisierung“ der Ukraine | |
| sowie die Anerkennung der russischen Souveränität über die 2014 annektierte | |
| Schwarzmeer-Halbinsel Krim. (AFP) | |
| ## Äußerungen Putins geben Börsen Auftrieb | |
| Nachdem verlautbarte, dass der russische Präsident Wladimir Putin | |
| „bestimmte positive Veränderungen“ bei den Gesprächen mit der Ukraine seh… | |
| schieben Europas Aktienbörsen an. Der Dax stieg um gut drei Prozent auf | |
| 13.858 Punkte. Aus „sicheren Häfen“ wie Staatsanleihen zogen sich | |
| Investoren dagegen zurück. | |
| Analyst Salah-Eddine Bouhmidi vom Brokerhaus IG mahnte, die Aktienrally mit | |
| Vorsicht zu genießen. „Die gegenwärtigen Gewinne könnten rasch verloren | |
| gehen.“ Daher sollten Investoren mit einer Absicherung gegen | |
| Kursschwankungen ins Wochenende gehen. Am Mittwoch hatte der Dax wegen | |
| Spekulationen auf eine Waffenruhe mehr als 1000 Punkte zugelegt. Das war in | |
| absoluten Zahlen der größte Tagesgewinn seiner Geschichte. Da die | |
| Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine aber ohne Ergebnis blieben, | |
| gab er einen Großteil dieser Gewinne am darauffolgenden Tag wieder ab. | |
| ## Glaubwürdige Berichte über russischen Einsatz von Streumunition | |
| Dem UN-Menschenrechts-Kommissariat liegen nach eigenen Angaben glaubwürdige | |
| Berichte über mehrere Fälle vor, in denen russische Soldaten Streumunition | |
| in bewohnten Gebieten in der Ukraine verwendet haben. „Wir erinnern die | |
| russischen Behörden daran, dass gezielte Angriffe auf Zivilisten und zivile | |
| Objekte sowie das sogenannte Flächenbombardement in Städten und Dörfern und | |
| andere Formen wahlloser Angriffe nach dem Völkerrecht verboten sind“, sagt | |
| eine Sprecherin. Dabei könne es sich um Kriegsverbrechen handeln. (rtr) | |
| ## Krieg wird erneut Treffen der EU-Finanzminister dominieren | |
| Die Beratungen der europäischen Finanzminister am Montag und Dienstag | |
| nächster Woche werden deutschen Regierungskreisen zufolge erneut vom Krieg | |
| in der Ukraine überschattet. „Das wird ein dominantes Thema sein“, sagt ein | |
| Regierungsvertreter. Es werde vor allem um die Sanktionen gegen Russland | |
| und deren Auswirkungen auch auf den Westen gehen. Die Europäische | |
| Zentralbank werde ihre jüngsten Beschlüsse erläutern, samt Erwartungen für | |
| das Wirtschaftswachstum und die Inflation. (rtr) | |
| ## ARD und ZDF wollen wieder aus Moskau berichten | |
| ARD und ZDF wollen in den nächsten Tagen die vorübergehend eingestellte | |
| Berichterstattung aus ihren Studios in Moskau wieder aufnehmen. ZDF und WDR | |
| teilten die Entscheidung gemeinsam am Freitag mit. In der Sitzung des | |
| ZDF-Fernsehrates in Mainz sagte Chefredakteur Peter Frey, nach | |
| Inkrafttreten des neuen, drakonischen Mediengesetzes habe es „Signale“ der | |
| russischen Seite gegeben, dass eine Präsenz westlicher Sender in Russland | |
| weiterhin erwünscht sei. So sei ein vor längerer Zeit gestellter | |
| Akkreditierungsantrag plötzlich genehmigt worden. Das ZDF habe sich zudem | |
| von russischen Juristen beraten lassen. | |
| Zwei ausgeflogene Kollegen sollten nun wieder nach Moskau zurückkehren. | |
| „Wir werden denen natürlich nicht einen Maulkorb vorhängen“, erklärte Fr… | |
| Dennoch sei für die kommende Zeit eine Arbeitsteilung geplant. Über die | |
| unmittelbaren Ereignisse im Kampfgebiet sollten die Korrespondenten aus der | |
| Ukraine und aus Deutschland berichten. Das Moskauer Studio werde Berichte | |
| über die Positionen der russischen Regierung und der Bevölkerung sowie über | |
| die Auswirkungen der Sanktionen beisteuern. Dies habe man auch im Austausch | |
| mit Partnern im Europäischen Senderverbund EBU entschieden, teilten die | |
| Sender gemeinsam mit. Die britische [2][BBC hatte bereits am Mittwoch] ihre | |
| Arbeit in Moskau wieder aufgenommen. (epd) | |
| ## Jüdische Gemeinde organisiert Erstaufnahmestelle | |
| Die Berliner jüdische Gemeinde hat eine eigene Erstaufnahme für Flüchtlinge | |
| aus der Ukraine eröffnet und bereits bis zu 200 Menschen Unterstützung und | |
| Unterkunft vermittelt. Im großen Saal des Gemeindezentrums in der | |
| Fasanenstraße könnten die Geflüchteten eine warme Mahlzeit sowie Kleidung, | |
| Zahnbürste und Duschzeug bekommen, berichtete die Geschäftsführerin der | |
| Gemeinde, Milena Rosenzweig-Winter, am Freitag. Die Gemeinde habe zudem | |
| Zimmer in Hotels angemietet und vermittele private Unterkünfte. Auch | |
| nichtjüdische Ankommende bekämen eine Erstausstattung. | |
| In der Ukraine lebten sehr unterschiedlichen Schätzungen zufolge vor dem | |
| russischen Angriff 50.000 bis 250.000 Menschen mit jüdischen Wurzeln, wie | |
| der Gemeindevorsitzende Gideon Joffe sagte. Etwa 3.500 von ihnen seien seit | |
| Kriegsbeginn nach Deutschland gekommen, davon rund 500 nach Berlin. Joffe | |
| warb dafür, die Jüdinnen und Juden nicht über ganz Deutschland zu | |
| verteilen, sondern sie in Großstädten wie Berlin, München, Frankfurt oder | |
| Köln wohnen zu lassen, damit sie Anschluss an die jüdischen Gemeinden | |
| finden könnten. „Wir hoffen, dass die meisten in Berlin landen werden“, | |
| sagte er. (dpa) | |
| ## Mehr als 2,5 Millionen Menschen geflohen | |
| Die Zahl der Menschen, die seit dem russischen Einmarsch aus der Ukraine | |
| geflohen sind, hat 2,5 Millionen überschritten. Das ging am Freitag aus den | |
| täglich aktualisierten Daten des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR hervor. | |
| Nach diesen Angaben waren mehr als 1,5 Millionen Menschen aus der Ukraine | |
| in Polen, gut 225.000 nach Ungarn, 176.000 in die Slowakei und gut 282.000 | |
| in weiteren europäischen Ländern. | |
| Unter den Geflohenen waren nach Angaben der Organisation für Migration | |
| (IOM) rund 116.000 Ausländer. Dutzende Mitgliedsstaaten hätten IOM um Hilfe | |
| gebeten, um ihre Staatsangehörigen in die Heimat zu bringen. Erste Flüge | |
| nach Ghana, in den Libanon und nach Tunesien seien organisiert worden. | |
| (dpa) | |
| ## WHO macht keine Angabe über Pathogene aus Laboren | |
| Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) macht keine konkreten Angaben über | |
| Vorkehrungen gegen eine mögliche Freisetzung von gefährlichen Pathogenen | |
| aus Laboren in der Ukraine. Behörden in aller Welt müssten ihre Risikolage | |
| ständig beurteilen und Erreger oder potenziell gefährliche Substanzen im | |
| Falle einer Bedrohung sicher entsorgen, um eine unabsichtigte Freisetzung | |
| zu verhindern, sagte ein WHO-Sprecher am Freitag. | |
| Die WHO sei routinemäßig mit allen Mitgliedsländern im Austausch über die | |
| Laborsicherheit. Er wollte keine Angaben machen, wann die WHO zuletzt mit | |
| den Behörden in der Ukraine zu diesem Thema in Kontakt war. Welche | |
| Pathogene in der Ukraine sind und wo sich die Labore befinden, wollte der | |
| WHO-Sprecher auch nicht sagen. | |
| Das deutsche Zentrum für Infektionsforschung bezeichnet Pathogene als | |
| Mikroorganismen, Viren, Gifte und ionisierende Strahlung, die eine | |
| Erkrankung hervorrufen können. Das jüngste Handbuch der WHO für Labore, die | |
| mit biologischen Arbeitsstoffen umgehen, stammt von Dezember 2020. | |
| ## 🐾 Flugobjekt in Zagreb abgestürzt | |
| Donnerstag Nacht gegen 23 Uhr ist in in der kroatischen Hauptstadt Zagreb | |
| ein unbemanntes Flugobjekt militärischen Typs abgestürzt. Gefunden wurden | |
| neben Teilen des Objekts zwei Fallschirme und ein großer Krater, der | |
| mutmaßlich der Einschlagsort ist und sich in der Nähe eines | |
| Studentenwohnheims im Viertel Jarun befindet. | |
| Wie die kroatische Regierung bestätigt, kam das Objekt aus dem ungarischen | |
| Luftraum. Sie zitiert die ungarische Regierung, die das bestätige und | |
| ihrerseits behaupte, das Objekt sei ein russisches Fabrikat und sei aus dem | |
| rumänischen Luftraum in den ungarischen gekommen. Es würden nun laut der | |
| kroatischen Regierung alle Anstrenungen unternommen, um zu klären, woher | |
| das Objekt ursprünglich kam, wohin es zielte und warum es in Zagreb | |
| abstürzte. Kroatien ist Mitglied der NATO und der EU. | |
| Wie ein militärisches Flugobjekt sich eine Stunde lang unbemerkt durch | |
| rumänische, ungarische und kroatische Lufträume bewegen konnte, die von der | |
| Nato kontrolliert werden, fragte der kroatische Präsident Zoran Milanovic | |
| in einer ersten öffentlichen Pressekonferenz am Freitagmorgen. Das müsse | |
| aufgeklärt werden. Die kroatische Regierung behandele das als ernsthaften | |
| Vorfall, glaube jedoch nicht, dass es sich dabei um einen Angriff handele, | |
| der gegen Kroatien gerichtet sei. [3][taz-Redakteurin Doris Akrap | |
| berichtet]. (taz) | |
| ## Kämpfe um ukrainische Städte | |
| Die russischen Truppen versuchen in ihrem Angriffskrieg in der Ukraine, | |
| wichtige Städte einzukreisen. Die ukrainische Armee kann nach eigenen | |
| Angaben den Vormarsch bremsen. Die Lage der Einwohner bleibt schwer, vor | |
| allem in der blockierten Hafenstadt Mariupol. | |
| Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben Angriffe russischer | |
| Einheiten an mehreren Orten zurückgehalten. Im Norden des Landes seien | |
| russische Truppen dabei gestoppt worden, in die Stadt Tschernihiw | |
| vorzudringen, hieß es in einem in der Nacht zu Freitag auf Facebook | |
| veröffentlichten Bericht des ukrainischen Generalstabs. Bei Charkiw im | |
| Osten des Landes setze Russland seine Versuche fort, die Stadt von Norden | |
| her zu blockieren – diese seien weiter erfolglos. Die Angaben können nicht | |
| unabhängig geprüft werden. | |
| Das russische Militär versucht nach Einschätzung des Pentagons, ukrainische | |
| Städte zu umzingeln – darunter auch die Hauptstadt Kiew. „Charkiw und | |
| Tschernihiw, Mariupol – wir sehen diese Bemühungen, einzukreisen und zu | |
| umzingeln“, sagte ein ranghoher US-Verteidigungsbeamter. Man beobachte dies | |
| auch rund um die Hauptstadt Kiew. Die russischen Soldaten kämen von | |
| mehreren Seiten, so der Beamte. „Was wir also sehen, sind diese | |
| verschiedenen Vorstoßlinien in Richtung Kiew.“ Kiew sei aber viel größer | |
| als die anderen Städte und werde stark verteidigt. | |
| Aus umkämpften Städten in der Ukraine sind in den vergangenen zwei Tagen | |
| fast 100.000 Menschen evakuiert worden. Das teilte der ukrainische | |
| [4][Präsident Wolodymyr Selenski in einer Videoansprache] mit. Allerdings | |
| würden [5][die Hafenstadt Mariupol] und das nahe gelegene Wolnowacha weiter | |
| blockiert. Selenski warf Russland vor, den Fluchtkorridor und einen | |
| Sammelpunkt für flüchtende Menschen aus Mariupol am Donnerstag beschossen | |
| zu haben. Insgesamt haben nach UN-Schätzungen rund 2,3 Millionen Menschen | |
| die Ukraine verlassen. | |
| Die ukrainischen Streitkräfte könnten weitere Waffen und Ausrüstung aus der | |
| EU bekommen. Nach Angaben von EU-Ratspräsident Charles Michel hat der | |
| Außenbeauftragte Josep Borrell beim Gipfeltreffen in Versailles | |
| vorgeschlagen, für zusätzliche Lieferungen 500 Millionen Euro zu | |
| mobilisieren. Ein erstes Paket über 500 Millionen Euro war bereits Ende | |
| Februar bewilligt worden. Den Hoffnungen der Ukraine auf einen raschen | |
| Beitritt zur Europäischen Union verpasste der Gipfel einen deutlichen | |
| Dämpfer – es gab keine konkreten Zusagen. | |
| Derweil ist Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) in Moskau, um mit dem | |
| russischen Präsidenten Wladimir Putin über den Ukraine-Krieg zu sprechen. | |
| Entsprechende Berichte der Website „Politico“ und der Bild-Zeitung wurden | |
| der Deutschen Presse-Agentur bestätigt. Nach dpa-Informationen fand ein | |
| erstes Gespräch zwischen Schröder und Putin am Donnerstag statt. Ob weitere | |
| geplant sind, blieb zunächst unklar. Aus der Bundesregierung war zuvor | |
| verlautet, dass die Reise nicht mit ihr abgesprochen gewesen sei. | |
| Der UN-Sicherheitsrat soll sich nach dem Willen Russlands am Freitag mit | |
| angeblich von den USA in der Ukraine hergestellten Biowaffen beschäftigen. | |
| Hintergrund ist Russlands Vorwurf an die USA und die Ukraine, biologische | |
| Waffen zu entwickeln. Diese Woche behauptete das russische | |
| Verteidigungsministerium, in der Ukraine gebe es ein Netzwerk von | |
| Bio-Laboren, die für das US-Verteidigungsministerium arbeiteten. | |
| Internationale Faktenchecker haben diese Behauptung längst entkräftet. Die | |
| USA sehen die russischen Behauptungen als „Propaganda“ und möglichen | |
| Vorwand, selbst Massenvernichtungswaffen im Ukraine-Krieg einzusetzen. | |
| Auch die Agrarminister der sieben großen Industrienationen (G7) beraten am | |
| Freitag. Per Videokonferenz wollen sie über die Auswirkungen des | |
| Ukraine-Kriegs auf die weltweite Ernährungssicherung sprechen. Es gelte, | |
| gemeinsam dafür zu sorgen, dass der „sinnlose Krieg die | |
| Lebensmittelversorgung in einigen Teilen der Welt nicht noch weiter | |
| verschärft“, sagte der deutsche Minister Cem Özdemir. Der belarussische | |
| Machthaber Alexander Lukaschenko will am Freitag Russlands Putin besuchen. | |
| Belarus unterstützt den russischen Angriffskrieg und stellte sein Gebiet | |
| für den Truppenaufmarsch zur Verfügung. (dpa) | |
| ## Satellitenfotos: Russischer Konvoi vor Kiew scheint aufgelöst | |
| Der kilometerlange russische Militärkonvoi vor der ukrainischen Hauptstadt | |
| Kiew hat sich neuen Satellitenaufnahmen zufolge aufgelöst. Panzer und | |
| gepanzerte Fahrzeuge seien teilweise in Orte rund um den Antonow-Flughafen | |
| nördlich von Kiew oder in die umliegenden Wälder gefahren, berichtete das | |
| Unternehmen Maxar Technologies, von dem die Satellitenaufnahmen stammten, | |
| am Donnerstag. Vergangene Woche war der Konvoi noch mehr als 60 Kilometer | |
| lang gewesen. Doch wegen Versorgungsproblemen und beschädigten und | |
| zerstörten Fahrzeugen kam er nicht voran. | |
| Die Satellitenbilder von Maxar Technologies zeigten nach | |
| Unternehmensangaben, dass gepanzerte Einheiten in Städten in der Nähe des | |
| Antonow-Flughafens nördlich der Stadt gesichtet wurden. Einige der | |
| Fahrzeuge seien in die Wälder vorgedrungen und in der Nähe seien Haubitzen | |
| in Stellung gegangen, um das Feuer zu eröffnen. | |
| Dennoch war die Unmittelbarkeit der Bedrohung für Kiew unklar. Ein | |
| Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums, der unter der Bedingung der | |
| Anonymität sprach, sagte, dass die russischen Streitkräfte, die sich auf | |
| Kiew zubewegten, in den vergangenen 24 Stunden etwa fünf Kilometer | |
| vorgerückt seien, wobei einige Elemente bis zu 15 Kilometer von der Stadt | |
| entfernt gewesen seien. Er gebe keinen Hinweis darauf, dass sich der Konvoi | |
| zerstreue oder anderweitig in signifikanter Weise neu positioniert hätte. | |
| Er fügte hinzu, dass in den letzten Tagen einige Fahrzeuge gesehen worden | |
| seien, die sich von der Straße in die Baumgrenze bewegt hätten. (AP) | |
| ## China will positive Rolle für Frieden spielen | |
| China will nach den Worten von Ministerpräsident Li Keqiang eine positive | |
| Rolle für eine Friedenslösung in der Ukraine spielen. Die Lage dort sei | |
| „ernst“, sagte Li am Freitag. Es müsse verhindert werden, dass sie weiter | |
| eskaliere. China unterstütze alle Bemühungen, die zu einer friedlichen | |
| Lösung führen könnten. Kritik an Russland äußerte er nicht. | |
| China hat sich in dem Konflikt, den es nicht als Krieg oder Invasion | |
| bezeichnen will, weitgehend auf die Seite Russlands gestellt. Die USA | |
| beschuldigen Peking, zur Verbreitung von Falschmeldungen und | |
| Desinformationen aus Moskau beizutragen. Inzwischen hat China angeboten, | |
| bei den Gesprächen zwischen den beiden Seiten als Vermittler aufzutreten, | |
| obwohl es in einer solchen Rolle wenig Erfahrung hat und wahrscheinlich | |
| nicht als neutrale Partei angesehen werden würde. „Wir unterstützen und | |
| fördern alle Bemühungen, die einer friedlichen Beilegung der Krise | |
| förderlich sind“, sagte Li auf einer jährlichen Pressekonferenz. „Die | |
| dringende Aufgabe besteht jetzt darin, zu verhindern, dass die Spannungen | |
| eskalieren oder gar außer Kontrolle geraten.“ | |
| Li, der als Chinas Nummer Zwei hinter Xi Jinping in erster Linie für die | |
| Aufsicht über die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt verantwortlich ist, | |
| sprach nach Abschluss der jährlichen Sitzung der chinesischen Legislative. | |
| China sei nach wie vor gegen Sanktionen, sagte er, weil sie der weltweiten | |
| wirtschaftlichen Erholung schaden würden. „Das ist in niemandes Interesse. | |
| China ist bereit, seine eigenen konstruktiven Anstrengungen zur Erhaltung | |
| des Weltfriedens und der Stabilität sowie zur Förderung von Entwicklung und | |
| Wohlstand zu unternehmen.“ Die Regierung sagte zu, den normalen Handel und | |
| die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Moskau fortzusetzen. | |
| Li wiederholte auch Chinas Behauptung, dass es eine „unabhängige | |
| Außenpolitik des Friedens“ verfolge und die Souveränität und territoriale | |
| Integrität aller Länder respektiert werden solle. „Die Ziele und Prinzipien | |
| der UN-Charta sollten beachtet und die legitimen Sicherheitsbedenken aller | |
| Länder ernst genommen werden“, sagte er. „Auf dieser Grundlage trifft China | |
| seine eigene Einschätzung und wird mit der internationalen Gemeinschaft | |
| zusammenarbeiten, um eine positive Rolle für die baldige Rückkehr zum | |
| Frieden zu spielen.“ | |
| In dieser Woche hatte Peking erklärt, dass es humanitäre Hilfe im Wert von | |
| umgerechnet rund 719.000 Euro in die Ukraine schicken werde, darunter | |
| Lebensmittel und Güter des täglichen Bedarfs. (AP) | |
| ## Reaktionen von Konzernen | |
| Der [6][Facebook-Konzern Meta] lockert teilweise seine Regeln, um Aufrufe | |
| zur Gewalt gegen russische Truppen in der Ukraine zuzulassen. Als Beispiel | |
| für eine Ausnahme bei Äußerungen, die normalerweise gegen Richtlinien | |
| verstoßen hätten, nannte ein Facebook-Sprecher den Satz „Tod den russischen | |
| Eindringlingen“. „Wir werden weiterhin keine glaubwürdigen Aufrufe zur | |
| Gewalt gegen russische Zivilisten erlauben“, schrieb er bei Twitter. Die | |
| Lockerung gelte nur für Nutzer in einigen Ländern, darunter Ukraine, | |
| Russland, Polen, Lettland, Litauen, Estland und Ungarn, schrieb die New | |
| York Times. | |
| Disney will wegen des Krieges gegen die Ukraine vorerst gar keine Geschäfte | |
| mehr in Russland machen. Die Entscheidung erfolge „angesichts des | |
| unerbittlichen Angriffs auf die Ukraine und der eskalierenden humanitären | |
| Krise“, erklärte der Medien- und Unterhaltungsriese. Disney hatte | |
| vergangene Woche bereits angekündigt, zunächst keine Filme mehr in Russland | |
| rauszubringen. Nun stoppt der Konzern alle Aktivitäten – von seinen | |
| Fernsehsendern und der Vermarktung von TV-Inhalten über das Lizenzgeschäft | |
| bis hin zu Kreuzfahrten und der Magazinmarke „National Geographic“. (dpa) | |
| [7][Hier lesen Sie] die Nachrichten zum Ukrainekrieg von Donnerstag. | |
| 11 Mar 2022 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Gescheiterte-Gespraeche-in-Antalya/!5836810 | |
| [2] /Berichterstattung-aus-Russland/!5840343 | |
| [3] /Unbekanntes-Flugzeug-im-Nato-Luftraum/!5840855 | |
| [4] /Wider-den-russischen-Einmarsch/!5839659 | |
| [5] /Krieg-in-der-Ukraine/!5840612 | |
| [6] /Facebook-droht-mit-Aus-in-Europa/!5830685 | |
| [7] /-Nachrichten-zum-Ukrainekrieg-/!5840615 | |
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