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# taz.de -- Antiterroreinsatz wird beendet: Frankreich zieht aus Mali ab
> Präsident Macron verkündet das Ende der Antiterroroperationen Barkhane
> und Takuba in Mali. In der Region will Frankreich aber präsent bleiben.
Bild: Französischer Abzug: hier aus Gao zu Beginn der Verkleinerung von „Bar…
Paris dpa/afp/taz | Frankreich, seine europäischen Partner und Kanada
beenden ihre militärischen Anti-Terror-Einsätze in Mali. Das teilten sie in
einer gemeinsamen [1][Erklärung] mit, die der Élyséepalast nach Beratungen
am Donnerstag in Paris veröffentlichte. Die Missionen „Barkhane“ und
„Takuba“ sollen bis zum Juni beendet werden.
Die deutschen Militäreinsätze sind davon zunächst einmal nicht direkt
betroffen. Die Bundeswehr ist an „Barkhane“ und „Takuba“ nicht beteilig…
sondern an der UN-Mission in Mali (Minusma) und der EU-Trainingsmission für
Mali (EUTM Mali). Deren Zukunft ist nun aber auch offen, da sie sich bisher
auf den Schutz und die Logistik der französischen Kampftruppen verlassen
konnten. Die aktuellen Mandate des deutschen Bundestages für die
Beteiligungen an EUTM und Minusma gelten noch bis zum 31. Mai 2022. Die
Bundesregierung hat sich noch nicht auf eine Fortsetzung des militärischen
Engagements festgelegt.
[2][„Barkhane“] ist die 2014 gegründete Fortsetzung der französischen
Miltärintervention gegen islamistische Untregrundkämpfer in Mali seit
Januar 2013 und operiert aus Tschad und Niger heraus. Die Operation
erreichte zu hrem Höhepunkt eine Stärke von 5.100 Mann, wird aber seit
vergangenem Jahr bereits heruntergefahren. [3][„Takuba“] ist eine aktuell
rund 800 Mann starke Spezialkräfteoperation mehrerer europäischer Länder
unter französischer Führung.
„Der Rückzug wird geordnet erfolgen, in Zusammenarbeit mit der UN-Mission
Minusma und der malischen Armee“, sagte Frankreichs Präsident Emmanuel
Macron.
Auch nach dem Ende der beiden Operationen will Frankreich gemeinsam mit den
europäischen Partnern „weiter gemeinsam gegen Terrorismus in der Sahelzone
vorgehen“, heißt es in der Erklärung des Elysée. Die Bedingungen dafür
sollen bis zum Juni 2022 festgelegt werden. Frankreich befürchtet eine
Ausdehnung terroristischer Aktivitäten in die westafrikanischen
Küstenstaaten.
Zuletzt hatten Spannungen zwischen der mit einem Militärputsch an die Macht
gekommenen Regierung Malis und Frankreich zugenommen; Mali schickte den
französischen Botschafter nach Hause. Es gebe wachsende Zweifel am Sinn,
das Engagement in Mali aufrechtzuerhalten, hieß es in Paris schon seit
einiger Zeit.
17 Feb 2022
## LINKS
[1] https://www.elysee.fr/emmanuel-macron/2022/02/17/declaration-conjointe-sur-…
[2] https://www.defense.gouv.fr/operations/afrique/bande-sahelo-saharienne/oper…
[3] https://www.diplomatie.gouv.fr/en/country-files/mali/news/article/joint-com…
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