# taz.de -- Corona-Lockerungen: Gute Entwicklung in schlechter Zeit | |
> Überschattet vom Ukrainekrieg beschließt der Senat Lockerungen: Ab | |
> Freitag gilt wieder 3G in der Gastronomie und auch beim Friseur und im | |
> Hallenbad. | |
Bild: Die Senatsmitglieder Wesener, Giffey und Kipping (von links) auf dem Weg … | |
BERLIN taz | Bis zu 25.000 Zuschauer im Stadion, keine Beschränkungen mehr | |
für private Treffen von Geimpften, Zutritt auch für getestete Ungeimpfte in | |
Restaurants und Hotels, und das alles ab Freitag: Der rot-grüne-rote Senat | |
hat am Dienstag weitere Lockerungen der Coronaregeln beschlossen. „Wir | |
sehen, dass sich die Lage deutlich entspannt“, sagte Regierungschefin | |
Franziska Giffey (SPD) in der Pressekonferenz nach der Senatssitzung. Das | |
sei „eine schöne Entwicklung“, die aber angesichts des Kriegs in der | |
Ukraine in den Hintergrund getreten sei. | |
Die 7-Tage-Inzidenz, also die Zahl der in der vergangenen Woche neu mit | |
Corona Infizierten pro 100.000 Berlinern, betrug laut Giffey zwar 1.034 und | |
sei damit weiter hoch. Die Lage in den Krankenhäusern und vor allem auf den | |
Intensivstationen sowie ein milder Krankheitsverlauf – Giffey selbst war | |
vergangene Woche nach einer Infektion in Isolation – lassen aber aus Sicht | |
des Senats Lockerungen zu. Die jetzigen Beschlüsse entsprechen den | |
Verabredungen der Bundesländer und der Bundesregierung vom 16. Februar. | |
Zu den Neuerungen gehört auch, dass Clubs und Diskotheken wieder öffnen | |
dürfen. Hier sind die Auflagen am höchsten: Auch Geboosterte brauchen, um | |
dort feiern zu können, einen tagesaktuellen Test – auf Abstand und | |
Maskentragen als Alternative kann man aus Giffeys Sicht beim Tanzen nicht | |
setzen. | |
Der Wechsel von 2G oder sogar 2G-plus auf nur noch 3G betrifft folgende | |
Bereiche: sämtliche körpernahe Dienstleistungen wie etwa Friseurbesuche, | |
die Gastronomie, Sport in Hallen und Fitnessstudios sowie Hallenbäder, | |
Saunen und Thermen. Beim Sport im Freien gilt kein Mindestabstand mehr. | |
## Mehr Zuschauer, aber weiter mit Maske | |
Veranstaltungen in Innenräumen können gemäß dem Senatsbeschluss ab Freitag | |
mit 60 Prozent Auslastung stattfinden; Stadien können zu 75 Prozent mit | |
Zuschauern gefüllt werden. Alle Besucher, drinnen wie draußen, müssen | |
entweder geboostert oder doppelt geimpft und aktuell getestet sein. | |
Außerdem müssen sie eine FFP2-Maske tragen. | |
Für die Freiluftveranstaltungen gilt jedoch eine Obergrenze von 25.000 | |
Menschen. Das heißt theoretisch, dass Hertha BSC nicht drei Viertel des | |
Olympiastadions auslasten und nicht vor 60.000 Zuschauern spielen darf. | |
Betroffen ist davon allerdings nur ein Heimspiel, das gegen Eintracht | |
Frankfurt. Zudem sind die Ergebnisse des Charlottenburger Bundesligisten | |
derzeit ohnehin nicht darauf angelegt, übermäßig viele Anhänger ins Stadion | |
zu ziehen. Regierungschefin Giffey sagte zudem zu, dass auch die | |
25.000er-Obergrenze ab Mitte März nicht mehr gelten wird. | |
Für die Zeit nach dem 19. März, wenn bundesweit Corona-Einschränkungen | |
auslaufen, erwartet Giffey neue Vorgaben von der Bundesebene. Darauf sollen | |
auch künftige Berliner Regelungen zur Begleitung der Corona-Entwicklung | |
abgestimmt werden. Die Regierende sprach in diesem Zusammenhang von einem | |
„Sani-Kasten im Kofferraum“. | |
1 Mar 2022 | |
## AUTOREN | |
Stefan Alberti | |
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