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# taz.de -- Nachrichten in der Coronakrise: Rekord-Finanzierung für Wirtschaft
> Die Investitionsbank stellt so viel Geld wie noch nie bereit. Die
> EU-Arzneimittelbehörde hat grünes Licht für das neue Covid-Medikament von
> Pfizer gegeben.
Bild: Mittel für Herstellung von Impfstoffen und die internationale Impfallian…
## EU-Behörde EMA gibt grünes Licht für Covid-Pille von Pfizer
Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat grünes Licht gegeben für die Zulassung
des Medikaments Paxlovid gegen Covid-19. Das Mittel des US-Herstellers
Pfizer könne bei Patienten eine schwere Erkrankung nach einer
Corona-Infektion verhindern, teilte die EMA am Donnerstag in Amsterdam mit.
Nach der Zulassung ist dies das erste Medikament gegen Covid, das oral
eingenommen werden kann. Die Pille gilt als sehr effektiv. Die
EU-Kommission muss der Zulassung noch zustimmen, das aber gilt als
Formsache.
Nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wurden
bereits eine Million Packungen Paxlovid geordert. „Das Mittel eignet sich
insbesondere für die Behandlung ungeimpfter Risikopatienten.“ Nach Angaben
von Pfizer soll das Mittel das Risiko von Krankenhauseinweisungen und
Todesfällen bei Covid-19-Patienten um 89 Prozent senken.
Patienten nehmen nach Angaben des Herstellers fünf Tage lange zwei Mal
täglich jeweils drei Tabletten ein. Der Wirkstoff Nirmatrelvir soll ein
Sars-CoV-2-Protein hemmen und dadurch die Vermehrung des Virus stoppen. Zu
möglichen Nebenwirkungen gehören eine Beeinträchtigung des Geschmackssinns,
Durchfall, Bluthochdruck und Muskelschmerzen. (dpa)
## Europäische Investitionsbank bewilligte 2021 Rekord-Finanzierungen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat 2021 im Zuge der Corona-Pandemie
so viel Geld wie noch nie für Unternehmen und Projekte bereitgestellt.
Insgesamt habe die EIB-Gruppe 95 Milliarden Euro an Finanzierungen
bewilligt, sagte EIB-Präsident Werner Hoyer bei der jährlichen
Pressekonferenz der Bank am Donnerstag. Das sei mehr als jede andere
multilaterale Entwicklungsbank und ein Rekord. Als Hauptgrund für die
Steigerung von rund 23 Prozent nannte Hoyer den Beitrag der EIB zum Kampf
gegen die Pandemie. 2020 hatte die EIB demnach 77 Milliarden Euro
investiert.
Der Großteil der Mittel – rund 87 Milliarden – wurde nach Angaben der EIB
in der EU und etwa 8 Milliarden im Rest der Welt bereitgestellt. Die Bank
wolle künftig mehr internationale Gelder mit einem eigenen Finanzierungsarm
anbieten, sagte Hoyer. Fast die Hälfte der Gelder – 45 Milliarden – ging
2021 den Angaben zufolge an kleine und mittlere Unternehmen, die besonders
unter der Pandemie leiden. Die Bank steckte etwa Mittel in Forschung und
Herstellung von Impfstoffen und die internationale Impfallianz Covax, die
Impfstoffe an Entwicklungsländer verteilt. (dpa)
## Bis zu 800.000 weniger Hospitalisierungen durch Booster möglich
Booster-Impfungen könnten der EU zufolge mehrere Hunderttausend
Krankenhauseinlieferungen in Europa vermeiden. Mit der bis Anfang Januar
erreichten Booster-Rate sei eine Reduzierung der Fälle in der EU, Norwegen,
Island und Liechtenstein um 500.000 bis 800.000 möglich, teilt die
EU-Gesundheitsbehörde ECDC mit. Rund 70 Prozent der EU-Bürger sind bislang
vollständig geimpft, davon hat die Hälfte zusätzlich einen Booster
erhalten. Würden alle bereits Geimpften die dritte Impfung in Anspruch
nehmen, könnte die Zahl der Hospitalisierungen noch niedriger ausfallen,
sagt EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. (rtr)
## US-Wirtschaft trotzt Pandemie – BIP legt um 6,9 Prozent zu
Die US-Wirtschaft hat Ende 2021 trotz der Omikron-Welle kräftig an Schwung
gewonnen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im vierten Quartal aufs Jahr
hochgerechnet um 6,9 Prozent, wie das Handelsministerium am Donnerstag auf
Basis vorläufiger Daten mitteilte. Von Reuters befragte Experten hatten mit
einem Zuwachs von nur 5,5 Prozent gerechnet. Viele Betriebe füllten
angesichts anziehender Nachfrage ihre in der Pandemie ausgedünnten
Lagerbestände auf, was der Konjunktur einen Schub verlieh. Im Sommer war
nur ein Plus beim BIP von 2,3 Prozent herausgesprungen. Im Gesamtjahr 2021
legte die US-Wirtschaft um 5,7 Prozent zu – das kräftigste Wachstum seit
1984.
Vorausgegangen war aber das vom Corona-Einbruch geprägte Jahr 2020. Die
Notenbank Fed hat angesichts der wiedergewonnenen Konjunkturstärke die
Zinswende für März signalisiert. Sie reagiert damit auf die rasant
steigenden Preise im Land. Zugleich räumte sie ein, dass das Aufkommen der
Corona-Mutante Omikron eine Gefahr für den Konjunkturausblick sei. Laut
Fed-Chef Jerome Powell dürfte das Virus-Geschehen das Wachstum im ersten
Quartal „sicherlich beeinträchtigen“. Doch werde die Welle wohl schnell
vorübergehen und somit könnten auch ihre Folgen für die Wirtschaft
nachlassen. (rtr)
## Covid-19-Impfungen können weiblichen Zyklus stören
Zahlreiche Frauen haben nach der Coronaimpfung über Verzögerungen ihrer
Menstruation oder ungewöhnliche Blutungen berichtet. Zwei neue
Untersuchungen bestätigen diese Untersuchung nun und zeigen: Die Störungen
sind kurz, ungefährlich – und erklärbar. [1][Das schreibt „Spiegel
Online“.]
In einer Studie in den USA wurden die Daten von 3.959 Frauen zwischen 18
und 45 Jahren verglichen, die ihren Zyklus mit der App “Natural Cycles„
aufzeichneten. Die Daten wurden zwischen Oktober 2020 und September 2021
erhoben. Von den Teilnehmerinnen waren 2.403 geimpft und 1.556 nicht
geimpft. 55 Prozent der Geimpften hatten den Impfstoff von Biontech/Pfizer
erhalten, 35 Prozent den von Moderna und sieben Prozent das Johnson &
Johnson-Präparat.
Bei den geimpften Frauen verschob sich der Zyklus demnach nach der ersten
Dosis im Durchschnitt um durchschnittlich 0,7 Tage, nach der zweiten
Impfung um 0,9 Tage. Die ungeimpften Teilnehmerinnen hingegen bemerkten
keine Veränderungen im Vergleich zu ihren vorherigen drei Zyklen. Bei der
Dauer der Menstruation gab es in beiden Gruppen keine relevanten
Veränderungen.
Als mögliche Erklärung für die Menstruationsschwankungen nennen die
Wissenschaftler:innen laut „Spiegel Online“, dass mRNA-Impfstoffe eine
starke Immunantwort provozieren. “Dadurch könnte vorübergehend die
Hypothalamus-Hypophysen-Eierstock-Achse beeinträchtigt sein“, schreiben sie
in der Studie. Diese Achse zwischen bestimmten Regionen im Gehirn, im
zentralen Nervensystem und den Eierstöcken steuert die weiblichen Hormone,
die den monatlichen Zyklus bedingen. (jot)
## 350.000 Menschen bei Demos für und gegen Maßnahmen
Am vergangenen Montag haben einem Medienbericht zufolge bundesweit rund
350.000 Menschen an Protesten gegen Coronaschutzmaßnahmen sowie an
Gegendemonstrationen teilgenommen. Das berichtete das ARD-Politmagazin
„Kontraste“ am Donnerstag unter Berufung auf Angaben des
Bundesinnenministeriums. Eine nähere Aufschlüsselung, wie sich die Zahl auf
die beiden gegensätzlichen Lager verteilt, gab es nicht. [2][Seit Monaten
demonstrieren vielerorts Menschen gegen Impfungen und andere Maßnahmen zur
Pandemiebekämpfung.]
Der Sozialpsychologe Oliver Decker sagte „Kontraste“, dass die
Coronamaßnahmen lediglich ein Auslöser der Proteste seien und als
Verstärker für bereits vorhandene antidemokratische Ressentiments in Teilen
der Bewegung fungierten. „Was hier zum Tragen kommt, sind gewachsene
Strukturen und auch gewachsene Ablehnung des demokratischen Systems“, sagte
der Experte der Universität Leipzig. (afp)
## Drei Positionen zur Impfpflicht im Bundestag
Für die Impfpflicht gibt es derzeit drei Positionen, möglicherweise will
auch die Union noch einen Antrag vorlegen. Über die konkreten Vorschläge
soll erst Mitte Februar debattiert, Mitte März über sie entschieden werden.
Bis zum Sommer soll den Menschen dann Zeit gegeben werden, sich impfen zu
lassen.
Position 1: Impfpflicht ab 18 oder 50 Jahren
Bei SPD und Grünen sind viele Bundestagsabgeordnete für eine allgemeine
Impfpflicht ab 18 Jahren oder eine ab 50 Jahren. Die Bundestagsfraktion der
Grünen tendiert nach Einschätzung ihrer Parlamentarischen Geschäftsführerin
Irene Mihalic zu einer generellen Impfpflicht. „Es ist nach meiner
Wahrnehmung eine klare Mehrheit erkennbar für eine Impfpflicht ab 18“, sagt
Mihalic unter Verweis auf einen fraktionsoffenen Diskussionsabend mit
Experten. Es habe aber in der Fraktion noch keinerlei Abstimmung gegeben.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte im ZDF- „heute
journal“, die Frage einer möglichen generellen Impfpflicht sei eine
ethische und keine wissenschaftliche. Auf die Frage, wie eine allgemeine
Impfpflicht durchsetzbar wäre, sprach Lauterbach von empfindlichen Strafen.
Man könnte verpflichtend den Impfnachweis am Arbeitsplatz, in den ÖPNV, bei
Arztbesuchen, in Kliniken oder ähnlichem vorzeigen müssen.
Position 2: Keine Impfpflicht
Ein großer Teil der CDU/CSU, die AfD und Teile der Linken sowie der FDP
sind gegen die Impfpflicht. FDP-Vize Wolfgang Kubicki sagte, es gebe
vielfältige Gründe, warum sich Menschen gegen eine Impfung entscheiden.
Position 3: Weitere Debatte notwendig
Daneben gibt es viele Unentschlossene, die weder strikt für noch gegen eine
Impfpflicht sind, sondern weiteren Diskussionsbedarf haben. Der
Unions-Gesundheitsexperte Tino Sorge (CDU) kritisierte im Namen der CDU/CSU
erneut, dass die Bundesregierung keinen eigenen Gesetzentwurf für eine
Impfpflicht vorgelegt hat. Auch er betonte, dass eine Impfpflicht sinnvoll
sein könnte. Er warb aber für eine „differenzierte“ Lösung und einen
Kompromiss im Rahmen der parlamentarischen Beratungen.
Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) fragte, ob es nicht mildere
Mittel gebe als eine allgemeine Impfpflicht ab 18, und man nicht den
Einsatz von Corona-Medikamenten abwarten müsse. Linken-Abgeordnete Kathrin
Vogler ist zwar für eine allgemeine Impfpflicht. Trotzdem blieben Fragen:
„Ich sehe noch nicht, dass wir am Ende der Diskussion sind.“ (dpa, AFP)
## Dänemark und England verabschieden sich von fast allen Corona-Maßnahmen
Trotz Zehntausender Neuinfektionen pro Tag wollen Dänemark und England
künftig fast ohne Corona-Maßnahmen auskommen. In England sind am Donnerstag
erneut die Masken gefallen, in Dänemark soll es in der kommenden Woche
soweit sein. Beide Regierungen verlassen sich darauf, dass Omikron die
meisten Infizierten von schweren Verläufen verschont.
Vom kommenden Dienstag, dem 1. Februar an, müssen die Dänen an den meisten
Orten keine Masken mehr tragen oder Impfnachweise zeigen, wie die dänische
Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Mittwochabend in Kopenhagen sagte.
Damit folgt ihre Regierung den Weisungen der zuständigen Kommission, die
empfohlen hatte, die Notfallmaßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie – und
damit die meisten Beschränkungen – auslaufen zu lassen.
In England, wo durch die Omikron-Welle hindurch relativ große Freiheiten
galten, fallen nun auch noch die bislang noch geltenden Maßnahmen: Ab
Donnerstag gilt im größten britischen Landesteil in den meisten Innenräumen
keine Maskenpflicht mehr und auch die ohnehin nur bei Großveranstaltungen
und in Clubs eingesetzten Impf- oder Testnachweise müssen nicht mehr
kontrolliert werden. Die Empfehlung, von zu Hause aus zu arbeiten, ist
ebenfalls Geschichte. Es ist der Freedom Day 2.0 – allerdings ohne großen
Knall wie im letzten Jahr, da das Land sich völlig im Sog der
Partygate-Affäre um Premier Boris Johnson befindet. (dpa)
## Studie – Corona-Sterberisiko unter populistischen Regierungen höher
In Ländern mit populistischen Regierungen ist das Corona-Sterberisiko einer
Studie zufolge deutlich höher als anderswo. Die Übersterblichkeit sei dort
im Durchschnitt mehr als doppelt so hoch wie in nicht-populistisch
regierten Ländern, geht aus dem am Donnerstag unter Mitwirkung des Kieler
Instituts für Weltwirtschaft (IfW) entstandenen Forschungspapier hervor.
„Die Zahlen sind eindeutig: Populisten sind in der Corona-Pandemie die klar
schlechteren Krisenmanager und für viele vermeidbare Tote in den von ihnen
regierten Ländern verantwortlich“, sagte IfW-Experte Michael Bayerlein, der
zu Populismus forscht. Die sogenannte Übersterblichkeit – also die Anzahl
an Todesfällen oberhalb des Wertes, der auch ohne die Pandemie zu erwarten
gewesen wäre – liegt in nicht populistisch geführten Ländern bei gut acht
Prozent.
In populistisch geführten Ländern sind es der Studie nach hingegen fast 18
Prozent. Insgesamt elf Regierungen stuften die Autoren dabei als
populistisch ein – darunter die in Polen, der Slowakei, Tschechien, Ungarn,
Großbritannien, Brasilien und Indien. Bei sonst 100 Todesfällen verursache
die Corona-Pandemie dort 18 zusätzliche Tote, so das Fazit. Im Durchschnitt
aller betrachteten Ländern liegt demnach die Übersterblichkeit bei zehn
Prozent: Statt sonst 100 seien durch die Pandemie 110 Sterbefälle zu
verzeichnen. (rtr)
## Zahl der Neuinfektionen in Deutschland übersteigt 200.000
Exakt zwei Jahre nach dem ersten bestätigten Coronafall in Deutschland
befindet sich die Zahl der Neuinfektionen auf einem Rekordniveau. Dem
Robert Koch-Institut wurden nach Angaben vom Donnerstagmorgen binnen eines
Tages 203.136 Neuinfektionen übermittelt, so viele wie nie zuvor. Die
Sieben-Tage-Inzidenz, also die Ansteckungen je 100.000 Einwohner und Woche,
kletterte auf den Rekordwert von 1017,4.
Am 27. Januar 2020 war bei einem Mann aus Bayern erstmals das Coronavirus
hierzulande bestätigt wurden. Seitdem wurden mehr als neun Millionen
Infektionen registriert, mehr als 117.000 starben an oder unter Beteiligung
einer Infektion. Seit Ende Dezember 2020 werden Impfungen gegen das
Coronavirus vorgenommen. Gut drei Viertel der Bevölkerung haben mindestens
eine Dosis erhalten, geringfügig weniger haben den vollständigen
Grundschutz und gut die Hälfte eine Auffrischungsimpfung.
Die [3][hochinfektiöse Omikron-Variante], die aber meist zu milderen
Krankheitsverläufen führt, hat in den vergangenen Wochen die
Infektionszahlen explodieren lassen. Das führt nun auch zu
Personalengpässen in der medizinischen Versorgung. „Je stärker die
Inzidenzen steigen, desto mehr Praxen werden auch vorübergehend
krankheitsbedingt schließen müssen“, sagte der Bundesvorsitzende des
Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, den Zeitungen der Funke
Mediengruppe (Donnerstag). Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung,
Andreas Gassen, betonte in den Funke-Zeitungen ebenfalls, medizinisches
Personal könne knapp werden. „Die Quarantäne wird zum Problem werden in den
kommenden Wochen“, sagte Gassen.
Heftig debattiert wird, [4][ob es eine allgemeine Impfpflicht in
Deutschland] geben soll. Im Bundestag berieten dazu am Mittwoch die
Abgeordneten in einer „Orientierungsdebatte“ frei von Fraktionszwängen.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach verteidigte die Impfpflicht am
Mittwochabend im ZDF-„heute journal“ und betonte, es handele sich um eine
ethische Debatte. Deshalb sprach Lauterbach im Parlament auch nicht als
Minister, sondern als Abgeordneter. Ein Impfregister hält Lauterbach nicht
für nötig und hinderlich, da eine Einführung zu lange dauern würde.
Dagegen fordert der Deutsche Städte- und Gemeindebund die Einführung eines
solchen Registers. „Um eine allgemeine Impfpflicht wirkungsvoll umsetzen zu
können, braucht es daher eine belastbare und einfach nutzbare Datenbasis“,
sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem Redaktionsnetzwerk
Deutschland. „Der einfachste und beste Weg, dieses Ziel zu erreichen, ist
ein nationales Impfregister, in dem die Informationen zum Corona-Impfstatus
und zu weiteren Impfungen gespeichert werden“, betonte Landsberg.
Lauterbach hielt dem im ZDF entgegen, die Kontrolle eines Impfnachweises
könne am Arbeitsplatz oder bei der Nutzung bestimmter Verkehrsmittel
erbracht werden oder auch bei Arztbesuchen. Es könnte auch einfach
sporadische Kontrollen geben wie in Österreich.
Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans räumte ein, dass viele
Menschen nach zwei Jahren Einschränkungen „pandemiemüde“ seien. „Dass d…
Kritik an einzelnen Maßnahmen oder der Corona-Strategie als Ganzem zunimmt,
ist deshalb auch völlig nachvollziehbar und damit müssen die politischen
Entscheidungsträger auch leben: Denn es gab und gibt in dieser Situation
auch nie die eine perfekte Lösung, die für niemanden Nachteile hat“, sagte
Hans der Rheinischen Post. Insgesamt sei es aber recht gut gelungen, „die
persönliche Freiheit jedes einzelnen und die berechtigten Interessen der
Wirtschaft mit dem Schutz unserer Gesundheit in der Corona-Pandemie
umsichtig in Einklang zu bringen“.
Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil gestand ebenfalls zu:
„Natürlich sind viele Menschen nach zwei Jahren Pandemie auch erschöpft.“
Der SPD-Politiker fügte aber in der Rheinischen Post mit Blick auf sein
Bundesland hinzu: „Dennoch erleben wir nach wie vor viel Zustimmung für
unseren vorsichtigen und zugleich verhältnismäßigen Kurs in Niedersachsen.“
(dpa)
## AfD scheitert mit Eilantrag
Die AfD ist vor dem Bundesverfassungsgericht mit ihrem Eilantrag wegen des
Ausschlusses von ungeimpften Abgeordneten von einer Gedenkveranstaltung des
Bundestags gescheitert. Die Antragssteller hätten nicht dargelegt, dass
ihnen durch ihren Ausschluss von der Gedenkstunde für die Opfer des
Nationalsozialismus am Donnerstag im Bundestag ein schwerer Nachteil drohe,
hieß es in der am Mittwoch veröffentlichten Entscheidung des
Bundesverfassungsgerichts. (Az. 2 BvE 1/22) Für die Gedenkveranstaltung am
Donnerstag gilt die 2G-Plus-Regelung, so dass nur Geimpfte und Genesene mit
Schnelltest oder Auffrischimpfung zugelassen sind. Auf den Besuchertribünen
sollen Ehrengäste sitzen. Daher können getestete, ungeimpfte Abgeordnete
nicht wie bei sonstigen Veranstaltungen des Bundestags auf gekennzeichneten
Plätzen der Tribünen teilnehmen. Die AfD-Abgeordneten hatten eine
Verletzung ihrer Abgeordneten- und Fraktionsrechte ausgemacht.
Gedenkstunden unterschieden sich deutlich von der sonstigen
parlamentarischen Arbeit, stellte das Bundesverfassungsgericht fest.
Abgeordnete nähmen daran regelmäßig als bloße Zuhörer teil. Ein
unmittelbarer politischer Austausch zwischen den Abgeordneten und
Fraktionen finde in Gedenkstunden normalerweise nicht statt. Zudem könne
der größere Teil der Abgeordneten der AfD-Fraktion an der Gedenkstunde
teilnehmen. (rtr)
## Moderna startet mit Studie zu Omikron
Nach Biontech und Pfizer hat auch der US-Biotechkonzern Moderna eine erste
klinische Studie mit einem an die Omikron-Virusvariante angepassten
Corona-Impfstoff gestartet. Das Vakzin soll bei Erwachsenen ab 18 Jahren
getestet werden, wie Moderna mitteilte. Geprüft wird er in zwei Gruppen:
Zum einen bei Erwachsenen, die zwei Dosen des derzeitigen
Moderna-Impfstoffs erhalten haben, zum anderen bei Erwachsenen, die darüber
hinaus auch eine Auffrischimpfung mit dem bestehenden Moderna-Impfstoff
bekommen haben. In beiden Gruppen sollen jeweils rund 300 Probanden
teilnehmen. Die Studie soll an bis zu 24 Standorten in den USA stattfinden.
Die Omikron-Variante ist in den USA aktuell für fast alle
Corona-Infektionen verantwortlich. Hintergrund der Entwicklung ist, dass
die bestehenden Covid-19-Impfstoffe gegen Omikron deutlich weniger wirksam
sind. Allerdings konnten drei Dosen des Moderna-Vakzins die Variante
neutralisieren. Doch der Impfschutz nimmt bei Omikron nach der
Auffrischimpfung schneller ab als bei der ursprünglichen Corona-Variante.
(rtr)
## Krankenhäuser setzen auf Überzeugungsarbeit
Die Krankenhäuser in Deutschland setzen bis zum Inkrafttreten der
Impfpflicht für ihre Beschäftigten am 15. März auf Überzeugungsarbeit. „W…
hoffen auch, dass einige den neuen Impfstoff Novavax in Anspruch nehmen und
sich damit die Zahlen der Ungeimpften noch reduzieren“, sagt der
Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald
Gaß, im ZDF. „Aber wer nach dem 15. März noch ungeimpft ist, muss damit
rechnen, dass er zunächst dann freigestellt wird von der Arbeit und zwar
ohne Lohnfortzahlung.“ Danach werde das Gesundheitsamt den Fällen
nachgehen, was einige Zeit in Anspruch nehmen werde. „Das sind natürlich
Probleme, die uns dann zusätzlich ins Haus stehen“, so Gaß. (rtr)
## Höchstwert der Neuinfektionen in Tschechien
Tschechien meldet erstmals mehr als 50.000 Corona-Neuinfektionen und damit
den dritten Tag in Folge einen neuen Höchstwert. Das Gesundheitsministerium
registriert in dem Land mit rund 10,7 Millionen Einwohnern binnen 24
Stunden 54.685 neue Ansteckungen.
China schränkt den Bewegungsradius der Menschen in weiten Teilen der
Hauptstadt Peking trotz sinkender Fallzahlen weiter ein. Nach Angaben der
Regierung soll damit das Virus-Risiko wenige Tage vor Beginn der
Olympischen Winterspiele gesenkt werden. Der Pekinger Bezirk Fengtai teilt
mit, dass die Bewohner ihre Wohnungen nur aus wesentlichen Gründen
verlassen dürfen und sich täglich einem Corona-Test unterziehen müssen.
(rtr)
## Israel weitet Kreis der Berechtigten für vierte Corona-Impfdosis aus
Israel hat den Kreis der Berechtigten für eine vierte Corona-Impfdosis
ausgeweitet. Wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch bekannt gab, können
in der neuen Phase der Impfkampagne auch alle immungeschwächten Menschen ab
18 Jahren eine vierte Impfstoffdosis erhalten. Dasselbe gilt für Menschen,
die durch ihren Beruf einem hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind.
Bislang war die vierte Impfstoffdosis nur für ältere und besonders
gefährdete Bevölkerungsgruppen verfügbar.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums haben mehr als 600.000 von
insgesamt 9,4 Millionen Einwohnern bereits eine vierte
Corona-Impfstoffdosis erhalten. In den vergangenen Tagen sind auch in
Israel wegen der hochansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus die
Neuinfektionen auf ein Rekordniveau gestiegen. (afp)
27 Jan 2022
## LINKS
[1] https://www.spiegel.de/gesundheit/corona-impfung-studien-bestaetigen-vorueb…
[2] /Impfgegner-Demo/!5827007
[3] /Ausschuss-Sitzung-zur-Corona-Lage/!5827518
[4] /Bundestagsdebatte-zur-Impfpflicht/!5832186
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